WITCHERY - In His Infernal Majesty’s Service
Seit ihrem Zusammenschluss im Jahre 1996 haben die, aus Linköping/Schweden stammenden Blackened Speed/Thrash Metaller WITCHERY ganze fünf Alben veröffentlicht. Nun sind bereits sechs Jahre seit dem Vorgängeralbum „Witchkrieg“ ins Land gezogen und man feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum. Mit dem sechsten Auswurf „In His Infernal Majesty's Service” stellen sich die Skandinavier also in den höllischen Dienst Ihrer Majestät. Elf Tracks und 37:53 Minuten umfasst das neue Werk in der LP Version. Wem das zu wenig ist, der kann sich das Digipak mit insgesamt 13 Tracks und einer Gesamtlauflänge von 44:29 Minuten (inkl. der beiden zusätzlichen Songs „Eye for an Eye“ und „Cloak and Dagger“, die mir zu Besprechung leider nicht vorliegen) zulegen.
Dass hier Musiker zu Werke gehen, die ihr Handwerk verstehen, steht wohl außer Frage, hat man doch unter anderem mit Arbeitstier Sharlee D'Angelo (Charles Petter Andreason), der seine Bassaxt zusätzlich noch bei ARCH ENEMY, BLACK EARTH, MERCYFUL FATE, SPIRITUAL BEGGARS und THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA schwingt, sowie Gitarrist Patrik Jensen (zusätzlich THE HAUNTED) und Fellpeiniger Christofer Barkensjö (LIK) so einige Meister ihres Fachs an Bord.
Tiefschwarz eingefärbter, brachialer und dämonisch anmutender Thrash Metal mit feinen Breaks, geilem Riffing und astrein gezockten Soli, prasselt auf den Schandfleck Mensch hernieder und verbreitet so eine Menge Furcht unter diesem unwürdigen Geschmeiß.
Die garstigen Vokills von Frontketzer Angus Norder sind facettenreich und absolut authentisch rübergebracht, wenn sie auch hier und da mal mit diabolischen Effekten belegt worden sind. Sein bestialisches, heiseres Geschmetter umgarnt WITCHERYs Instrumentalsektion, die mit ihrer ausgewogenen, fetzigen, gleichwohl wuchtigen Extreme und den kontrastreichen, vergleichsweise ruhigeren Bridges und Refrains mit Leichtigkeit eine geisterhafte, untote Atmosphäre zu erzeugen weiß.
Die Aufbauten, der top produzierten Songs, sind wirklich klasse umgesetzt. Jeder Track entwickelt seine ganz eigene Dynamik, die von Anfang an zum Mitwippen, wenn nicht gleich zum Headbangen oder direkt zum totalen Ausrasten animiert.
Das Album lebt und atmet eine ganz spezielle Atmosphäre. Das ist bei WITCHERY allerdings auch keine Hexerei, sondern einfach klassisches Know-how und jahrelange Erfahrung.
Nicht nur bei der bärenstarken Symphonie des Grauens „Nosferatu“, dem sechsten Track „Gilded Fang“, der ein maßloses Inferno vom Leder tritt, dem nachfolgenden, fetzigen, gleichwohl wuchtigen „Empty Tombs“ oder beim gefräßigen Riffmonster „Feed the Gun“ wird ein durchgehend hohes Niveau gehalten. Trotz all der komprimierten Härte kann man WITCHERY ein feines Händchen für eingängige Refrains und ein spitzenmäßiges Zusammenwirken der Rhythmusfraktion bescheinigen.
https://www.facebook.com/officialwitchery/
Meine Wertung: 86/100
WITCHERY in der aktuellen Besetzung:
Angus Norder – Vocals
Rickard “Rille” Rimfält – Guitars
Patrik Jensen – Guitars
Sharlee D'Angelo – Bass
Christofer Barkensjö – Drums
Zum Schluss gibt's noch ein Video zu "Oath Breaker":