VADER - The Empire
Nach dem Vorabrelease der „Iron Times“ EP, legt die polnische Kriegsmaschine VADER mit „The Empire“ ihr dreizehntes Stück Todesblei in der 33-jährigen Bandgeschichte vor. Nimmt man sämtliche Demos, EPs, Singleauskopplungen, Live- und Studio Alben zusammen, kommt man auf rund 50 Veröffentlichungen im Backkatalog, was VADER, neben ihrem unmenschlichen Tourpensum, zu einer der agilsten Death Metal Bands weltweit machen dürfte. Das mörderische Quartett aus Olsztyn/Polen, um Gründungsmitglied Piotr „Peter“ Wiwczarek wartet mit düsteren, facettenreichen Arrangements, seiner unverkennbaren, dämonischen, dieses mal gar bis in den Black Metal hineinreichenden, auch mal übereinander gelegten Death Vocals, leicht heruntergetunten Thrash Metal Gitarren, furiosem Schlagzeuggeballer und dem nötigen Groove, der den altbewährten VADER Flow auszeichnet auf. Die Großmeister des dystopischen Endzeit-Death-Metal zünden hier ein flammendes Inferno ab. Derart diabolisch und voller wütender Blastbeats habe ich VADER noch nicht erlebt.
Der Einstieg ist mit dem kraftvollen, schnellen, deftig und morbide anklingenden, aber gerade mal 2:17 Minuten andauernden „Angels of Steel“ mehr als gelungen. Schwere, zusammenhängende Riffs im typischen VADER Gewand, jagen pfeilschnelle heulende bis sägende Gitarrensoli. Das darauffolgende, ungestüme „Tempest“ zeigt eine ebenso frische und facettenreiche Gitarrenarbeit, an der es zu keinem Zeitpunkt etwas auszusetzen gibt. Zwei der zehn neuen Songs, nämlich der übelst fette dritte Track „Prayer to the God of War”, sowie der neunte Track „Parabellum” kennt man schon von der Vorab EP "Iron Times". Aber auch die langsamere, wie auch etwas längere, gesanglich ziemlich kranke, vierte Nummer „Iron Reign“ macht Spaß und hat mächtig Eier. Echt brutal, was die Jungs hier abziehen. Ich freue mich schon darauf, beim megafetten Riffing von „No Gravity“ die alten Nackenwirbel knacken zu lassen. Die Songs haben den richtigen Groove, sind astrein inszeniert und gehen ab wie Mücke. Mit dem siebten Track „The Army-Geddon“ hat man eine astreine dystopische Endzeit-Death-Metal Hymne wie ein Artillerieangriff im Gepäck. Auch der wuchtige letzte Song „Send Me Back To Hell“ hat es gewaltig in sich und zeigt noch mal auf, wer das so ziemlich geilste und effektivste Riffing im Death/Thrash Bereich beherrscht.
Peter sieht VADER indes als eine Art Unternehmen, welches mit strikter Hand geführt werden muss. Man hat viel Verantwortung gegenüber den Fans. Eine Menge Leute arbeiten VADER in die Hand und auch diese wollen nicht enttäuscht werden. Somit versteht es sich von selbst, dass man hart zu sich selbst ist und immer hart arbeiten muss, was auch häufiges und ausgiebiges Touren mit einschließt. Das, zehn Songs und 33:02 Minuten umfassende „The Empire“ ist ein, von wütender Raserei gezeichneter, teuflischer Höllenritt durch die Unterwelt geworden. Ich kann euch nur wärmstens empfehlen VADER live abzufeiern, denn sie sind definitiv eine der besten Livebands, die ich je gesehen habe. Die Chance dazu bietet sich auf ihrer im November/Dezember stattfindenden, 31-tägigen Europarundreise.
Meine Wertung: 87/100
VADER in der aktuellen Besetzung:
Piotr „Peter“ Wiwczarek – Guitars/Vocals (seit 1983)
Marek "Spider" Pająk – Guitars (Seit 2010)
Hal – Bass (Seit 2010)
James Stewart – Drums (Seit 2011)
Zum Konzertbericht vom Dienstag, den 08.11.2016 im Weinheimer Café Central mit HATE ETERNAL, THREAT SIGNAL, LORD OF WAR und APOPHYS geht's hier: