Der Tradition verpflichteter, kompromissloser 2nd Wave Black Metal aus Norwegens Hauptstadt Oslo, wird uns von den 1993 gegründeten Schwarzkitteln TSJUDER geboten. Auf Extrem-Eisen Nummer 6 "Helvegr" bringt das Trio, nach ganzen acht Jahren Wartezeit, endlich wieder Tod und Verderben über die klägliche Menschheit. Als sich Schlagwerker AntiChristian nach weit über 20 Jahren Einsatzzeit von der Band verabschiedete, löste Jon Rice im Jahre 2022 das Ticket, als vollwertiges Mitglied hinter der Schießbude. Selbiger bringt seine dual- und polyrhythmische Schlagfertigkeit mit many many Blastbeat-Candies zum Ausdruck. Kompromisslos, reißerisch, ja regelrecht thrashig und Speed Metal-artig gehen TSJUDER in den 41:20 Minuten zu Werke.
"Helvegr" spielt sich fast ausschließlich in den oberen Hemisphären der Geschwindigkeitsskala ab. Der typisch norwegische, aggressive, schnelle und gottlose Black Metal, nimmt in den Bridges durchaus zugängliche Formen an, wird aber bis auf wenige Ruhepole dynamisch und schnörkellos nach vorne schnellend vorgetragen. Lediglich das titelgebende, atmosphärische "Helvegr", sowie der instrumentale Abschlussstein "Hvit Død" fallen hier leicht aus dem Rahmen. Teils mit englischer, teils mit norwegischer Sprache unterfüttert, haben die Extrem Metal Connaisseurs ihre straighte und raue Authentizität ohrenscheinlich mit dem Schaufelbagger gefressen.
Da könnte sich wahrlich so manche Black Metal Combo der Neuzeit, ne fette Scheibe von abschneiden. Draugluin setzt auf pfeilschnelle und gerne mal im Tremolo gezockte Gitarrenläufe, die zwischen den frostklirrenden, blasphemisch zerklüfteten Soundlandschaften hindurchpreschen. Nags so richtig schön endgültig und toxisch klingende Vocalperfomance ist dabei von bösartiger Raserei gezeichnet.
Der Bandname TSJUDER, was im Übrigen wie "Shoo-der" ausgesprochen wird, wurde dem norwegischen Film "Pathfinder" aus dem Jahr 1987 entliehen, in dem die Tsjuder einen mörderischen, finno-ugrischen Stamm darstellen. Die Nordmänner beweisen mit "Helvegr", welches von Produzent Pål Emanuelsen in den Osloer North Waves Studios abgemischt und gemastert wurde, eindrucksvoll, dass 2nd Wave Black Metal Bands noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Trotz der sauberen Produktion, die Emanuelsen dem neuen Album auferlegte, hat er den Old School Flair der neun neuen Songs exzellent konservieren können. TSJUDER is True Norwegian Black Metal at ist best!!!
(Janko)
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https://www.instagram.com/officialtsjuder
LACK OF LIES - Wertung: 86/100
TSJUDER in der "Helvegr" Besetzung:
Nag - Bass & Vocals
Draugluin - Guitars & Vocals (backing)
Jon Rice - Drums
Guest musicians:
Guitar solo on ‘Gamle Erik’ by Pål Emanuelsen
Guest vocals on ‘Gods of Black Blood’ by Seidemann (1349)
Tracklist:
01. Iron Beast (03:37)
02. Prestehammeren (04:01)
03. Surtr (06:59)
04. Gamle-Erik (03:46)
05. Chaos Fiend (04:02)
06. Gods of Black Blood (05:19)
07. Helvegr (07:36)
08. Faenskap og Død (03:08)
09. Hvit Død (02:52)
TT: 41:20 Minuten
Anspieltipps: Gamle-Erik; Iron Beast; Gods of Black Blood; Helvegr
Gods of Black Blood:
Iron Beast:
Prestehammeren: