Streetdate: 18.08.2017 / Nuclear Blast
Streetdate: 18.08.2017 / Nuclear Blast

THY ART IS MURDER - Dear Desolation

(Nuclear Blast)

 

Let us all welcome the Apocalypse: „Dear Desolation”!

Wuchtig, tief und böse feuert das Five-Piece THY ART IS MURDER (kurz TAIM) aus Blacktown, Sydney, New South Wales in Australien seinen Brutalo Deathcore aus allen Rohren. Dass hier echte Extrem Metal Connaisseure unterwegs sind, wird bereits mit der Startrille des Openers „Slaves Beyond Death“ mehr als deutlich. Mit Album Nummer vier bricht die sprichwörtliche Hölle über uns herein. Die Zusammensetzung aus brachialen, aber traditionellem Death Metal mit Grindcore Versatzstücken, herkömmlich definiertem Deathcore und diversen Thrash, sowie Djent Elementen, zeugt von Kreativität und dem eisernen Willen sich weiterzuentwickeln, aber keinesfalls den eingeschlagenen Pfad zu verlassen. Im Gegensatz zu ihren Landsleuten von AVERSIONS CROWN legt die Australische Deathcore Combo TAIM ihr Augenmerk entsprechend auf die klassischen Death Passagen und weniger auf Effekthascherei mit modernen, derben Breakdowns oder verschwurbelten Melodien im psychedelic, alienated string hitting. TAIM 4.0 beschränkt sich vielmehr auf eine arschtighte, voluminöse Stakkato-/Djentaction und eröffnet einen durchdacht arrangierten, verdammt groovigen Brutalokleinkrieg der seines Gleichen sucht.

 

Photo Credit: Jake Owens
Photo Credit: Jake Owens

Seit die Aussie Deathcoreler im Jahre 2006 den fünften Kontinent mit ihrem grobschlächtigen und unbezwingbaren Stahlgewitter vereinnahmten, hat sich die Seele der Spielweise doch immer wieder ein klein wenig verändert. Das lag aber nicht zuletzt an der ansprechenden und enorm vielschichtigen Gitarrenarbeit der beiden Stahlaxtträger Andy Marsh und Sean Delander, die sich maßgeblich für das Songwriting verantwortlich zeigten. Felldrescher Lee Stanton drischt hierbei dermaßen variabel auf sein Drumkit ein, als wolle er mit seinem brutal abgewichsten Hybridgeballer auf möglichst perfide Art die Schallmauer durchbrechen. Es wird jedoch keinesfalls durchgehend hart geknüppelt, sondern permanent abwechslungsreich agiert. Die listigen und blitzschnellen Genickmassaker sind natürlich wild, ungestüm und technisch hochwertig, aber neben den übermächtigen, kompromisslosen und konsequent durchgezogenen Drum- und Riffbollwerken, hat man gerade in den Refrains einen unübertrefflichen Headbanger Flow am Start. Auch die facettenreiche Brutalogesangsperformance von Chris “CJ” McMahon, der sein Organ oft mehrstimmig einsetzt und somit der jeweiligen Situation perfekt anzupassen weiß, wechselt innerhalb der extremen Stile mehr als ordentlich. Die Tracks machen enormen Spaß und lassen auch dem katatonischsten Zuhörer keine Chance zum Stillhalten. Allein schon der lupenreine Hattrick aus „Puppet Master“, dem übelst lässigen Titeltrack „Dear Desolation“ und dem darauffolgenden, nur zu Anfang etwas langsameren, dann aber brutal schräg aufdrehendem „Death Dealer“ sind das Album wert. Auch oder gerade die äußerst ausgeklügelte Zusammensetzung der einzelnen Instrumentenpassagen sind der absolute Burner. Solche Zutaten machen TAIM weitaus giftiger als den Inlandtaipan.

 

Photo Credit: Jake Owens
Photo Credit: Jake Owens

Das Cover stammt erstmalig aus der Feder von Eliran Kantor (DISBELIEF, HATEBREED, ICED EARTH, KATAKLYSM, SODOM, SOULFLY, TESTAMENT), der ein höchst interessantes Artwork geschaffen hat. Der fetzige und druckvoll pumpende Sound wurde „Dear Desolation” einmal mehr von Will Putney (BODY COUNT, EVERY TIME I DIE, FIT FOR AN AUTOPSY, GOJIRA, KUBLAI KHAN) im Graphic Nature Audio in Belleville, New Jersey eingehaucht. Herausgekommen ist ein endfetter Nackenschlag, dessen zehn Tracks an einen Hybrid aus DYING FETUS, SUFFOCATION und AVERSIONS CROWN erinnert, die in diesem Jahr bereits übelst geniale Alben abgeliefert haben. Mit einem Hauch von KATAKLYSM gereichen die 38:17 Minuten genauso gut zum ultimativen Abreagieren nach einem verkackten Arbeitstag, wie zu einem ekstatischen Schleudertrauma im Moshpit. Die australische Deathcore Combo THY ART IS MURDER gibt der potentiellen Hörerschaft aber ausreichend Gelegenheit, das Gehörte zu verarbeiten, denn es werden immer wieder vergleichsweise ruhige bis psychedelische Erhol-Bridges zwischen die extremen Brutalopassagen mit ihrem lässigen und spacig untermalten Djent Geschranze gedrückt. „Dear Desolation” verkörpert: „Hate, War, Desolation; the trilogy series of the path mankind has laid out before himself.”, um zum Abschluss die Seele des Albums mit Gitarrist Andy Marshs’ Worten zu zitieren.

 

Photo Credit: Jake Owens
Photo Credit: Jake Owens

www.facebook.de/thyartismurder

 

Meine Wertung: 91/100

 

THY ART IS MURDER in der aktuellen Besetzung:

Chris “CJ” McMahon – Vocals

Andy Marsh – Guitars

Sean Delander – Guitars

Kevin Butler – Bass

Lee Stanton – Drums

 

Tracklist:

01. Slaves Beyond Death (03:45)     

02. The Son of Misery (04:18)        

03. Puppet Master (03:16)    

04. Dear Desolation (03:21)  

05. Death Dealer (04:09)       

06. Man Is the Enemy (03:28)        

07. The Skin of the Serpent (03:58)

08. Fire in the Sky (04:11)    

09. Into Chaos We Climb (04:05)   

10. The Final Curtain (03:50)

        

TT: 38:21 Minuten

 

Anspieltipps: Dear Desolation, Puppet Master, Death Dealer, Slaves Beyond Death, Man Is the Enemy, The Skin of the Serpent

 

Die aktuellen Tourdates der Band findet ihr hier: Klick!

 

 Slaves Beyond Death:

Puppet Master:

 The Son of Misery:




 

- Wir bitten von der Übersendung nicht angeforderter Rezensionsexemplare in physischer Form abzusehen, da Wir diese in der Regel nicht bearbeiten Können -