THE SHIVA HYPOTHESIS - Ouroboros Stirs
Die erste Schwarzwurzel der Black/blackened Deather THE SHIVA HYPOTHESIS aus Enschede, Deventer und Zwolle ist düster, harsch, bedrohlich, gleichwohl atmosphärisch ausgefallen. Der Grundtenor von "Ouroboros Stirs" bewegt sich überwiegend im Midtempo, beschreitet dabei gelegentlich progressive Wege und ist somit durchaus als technisch angehaucht zu bezeichnen. Das 2012 gegründete, niederländische Quartett beschäftigt sich auf „Ouroboros Stirs“ mit dem Hinduistischem Glauben, Mystik, Esoterik, Mythologie, Philosophie und okkulten Themen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Zerstörung und Schöpfung. Was liegt da näher als die Symbolik von Ouroboros, der Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt und so die Vollkommenheit von Vergänglichkeit und gleichzeitigem Neubeginn verkörpert?
Die Holländer drücken in ihrem thrashig und durchaus modern ausgelegten Black/Death aber auch mal ordentlich auf die Tube und zeigen sich nicht zuletzt dadurch von ihrer abwechlungsreichen Seite. Intensiv und durchdringend werden die Geschwindigkeiten durcheinander gewirbelt. Den Jungs geht es um den Erhalt und die Neubelebung der Black Metal-Ästhetik und des Death Metals der 90er Jahre, die die Brücke zum Thrash mit starken atmosphärischen und zeitgenössischen Akzenten schlagen. Die, in der Hauptsache klassisch gehaltenen Leads, die saftigen thrashigen Riffs wie auch die unkonventionellen Ausbrüche ins Progressive sind wirklich top umgesetzt. Gesanglich ist "Ouroboros Stirs" allerdings noch verbesserungswürdig. Die kraftvolle Performance von Frontbolide MvS ist zwar weitgreifend, macht aber noch lange nicht so einen ausgereiften Eindruck, wie der Rest der Rhythmusfraktion. Dafür ist seine Gesangsperformance aber weitestgehend ehrlich. Da halte ich auch das Übereinanderlegen zweier oder dreier Gesangsspuren, wie auch gelegentliche elektronische Veränderungen für ein durchaus zulässiges, wie probates Mittel, um den Gesang ein wenig aufzupeppen, voluminöser und interessanter zu gestalten.
Lyriker und Sänger MvS ist hier sicherlich auf dem richtigen Weg, denn sein bisweilen psychotischer Einsatz harscher Black Metal Vocals, sowie deren dunkelkehliger Gegenpart sind in Ansätzen schon ziemlich cool, dürften aber gerne einen Tacken beständiger und professioneller klingen. Jedoch stehen THE SHIVA HYPOTHESIS mit ihrem Erstling "Ouroboros Stirs" auch noch ganz am Anfang ihrer verheißungsvollen Karriere. Da geht in Zukunft sicherlich noch einiges. Dass MvS wahrlich singen kann, stellt er zu den Akustikklängen im Rausschmeißer "With Spirits Adrift" - mit Abstand mein Fave auf diesem Album - eindrucksvoll unter Beweis. Hier wartet er nämlich mit seiner kehligwarmem Bruststimme in einem ansprechenden Klargesang auf. "Ouroboros Stirs" verfügt über eine gelungene Produktion, deren Instrumentierung sauber und harsch austariert wurde. Ein paar originellere Ideen in den Bridges hätten den, mit Schwarzmetall legierten Klängen aber sicherlich ebenfalls gut zu Gesicht gestanden. Inklusive dem 01:05-minütigen Intro "Enkindling" und dem 02:21-minütigen Interludium "Build Your Cities on the Slopes of Mount Vesuvius", bringt es "Ouroboros Stirs" auf insgesamt acht Tracks mit einer Gesamtrotationszeit von 40:28 Minuten.
http://www.theshivahypothesis.com/
Meine Wertung: 80/100
THE SHIVA HYPOTHESIS in der aktuellen Besetzung:
MvS – Vocals, Lyrics
JB – Guitars, Songwriting
ML – Bass, Keys, Additional Vocals, Songwriting
BN – Drums
Tracklist:
01. Enkindling (01:05)
02. Ananda Tandava (06:27)
03. Caduceus (05:30)
04. Praedormitium (05:55)
05. Build Your Cities on the Slopes of Mount Vesuvius (02:21)
06. Maze of Delusion (08:43)
07. Carrying Off the Effigy (05:05)
08. With Spirits Adrift (05:02)
TT: 40:28 Minuten
Anspieltipps: With Spirits Adrift; Praedormitium
Caduceus: