TANKARD - One Foot In The Grave
Nachdem DESTRUCTION, SODOM und KREATOR mit richtig starken Thrash Scheiben vorgelegt haben, zieht mit TANKARD (engl. für „Bierkrug“) der Vierte im Bunde der „The Big Teutonic 4“ nun endlich nach. Seit 1982 sind die Frankfurter Buwe, deren letzter Line Up Wechsel mittlerweile neunzehn Jahre zurückliegt (Gitarrist Andy Gutjahr stieß 1998 zur Band), on stage. Somit beschenken sich die hessischen Bier Freunde pünktlich zu ihrem 35. Bandjubiläum mit einer arschtighten Speed/Thrash Granate, die den drei Vorreitern in Punkto Klasse in nahezu nichts nachsteht. Mit Album Nummer 17 (!!!) stehen die Frankfurter Thrash Dinos, der eigenen Aussage nach, zwar bereits mit „One Foot In The Grave“, ganz so dramatisch stellt es sich denn aber doch nicht dar.
So werfen die Bier Thrasher auch dieses Mal wieder pfeilschnelle, galoppierende Killer Riff Massaker in die Hopfenkaltschale, die mit einem erdigen, druckvollen, aber sauberen Sound im Abgang dominieren. Der modern ausgelegte, mit erwachsenen, gesellschaftskritischen, aber nicht immer bierernst gemeinten Texten versehene, drumtechnisch richtig schön variabel interpretierter und spielerisch ausgereifte Teutonenthrash gurgelt so richtig gut rein, ist dabei äußerst süffig und mit einem deftigen Stammwürzegehalt gebraut. Mit extrem starken Leads und obergeilen Refrains, die eine Menge Spaß verbreiten, haben uns die hessischen Thrash Metal Barden sogleich mit Sack und Pack in der Tasche. TANKARD haben hier eine richtig schön spritzige Mischung aus Spaß und verdammt geilem German Speed/Thrash Metal hingezaubert. Wenn „One Foot In The Grave“ da mal nicht die Spitze der deutschen Charts erklettert...
Die differenzierte Produktion setzt nicht in erster Linie auf Melodien, sondern eher auf ein stramm gezocktes, kräftiges Prickeln, dass jedoch seine Soli nicht außen vor lässt. TANKARD geben mächtig Gas und Fronter Gerre singt dabei so richtig schön frisch und frivol von der Leber weg. Die Musik ist astrein arrangiert und überzeugt vom ersten bis zum letzten Track mit einem durchgehend hohen Niveau. Die Refrains sind von einer unübertroffenen Braukunst, zünden direkt beim ersten Mal, und schwurbeln sich so richtig fein ins Ohr. Alles hat einen hohen Wiedererkennungswert und klingt richtig fett arrangiert. Der Gärungsprozess für das zehn Tracks und 48:43 Minuten umfassende „One Foot In The Grave“ fand zum ersten Mal gemeinsam mit Produzent Martin Buchwalter (DESTRUCTION, SUIDAKRA) in den Gernhart Studios in Troisdorf statt. TANKARD klingen dabei kaum, als wären sie mit „One Foot In The Grave“, sondern eher wie die frisch erstarkte Reinkarnation von König Gambrinus. Starke Truppe, starke Songs, starkes Album. Musik an, Hopfenkaltsachale oder besser noch Bierfass auf...jetzt wird geheadbangt!!!
www.facebook.de/tankardofficial
Meine Wertung: 89/100
TANKARD in der aktuellen Besetzung:
Andreas „Gerre“ Fritz Johannes – Gesang
Andi Gutjahr – Gitarre
Frank Robert Thorwarth – Bass
Olaf Zissel – Schlagzeug
Tracklist:
1. Pay to Pray (05:22)
2. Arena of the True Lies (05:08)
3. Don't Bullshit Us! (03:56)
4. One Foot in the Grave (04:47)
5. Syrian Nightmare (04:31)
6. Northern Crown (Lament of the Undead King) (04:22)
7. Lock 'Em Up (04:10)
8. The Evil That Men Display (03:14)
9. Secret Order 1516 (07:23)
10. Sole Grinder (05:28)
TT: 48:43 Minuten
Anspieltipps:
Pay to Pray, Arena of the True Lies, One Foot in the Grave, Northern Crown (Lament of the Undead King), Lock 'Em Up
Lyric Video zu „Arena Of True Lies“:
Ein ausführliches "Hail or Kill" zu "One Foot In The Grave" gibt es auf www.totentanz-magazin.de