Streetdate: 24.02.2017 / Nuclear Blast
Streetdate: 24.02.2017 / Nuclear Blast

SUICIDE SILENCE - Suicide Silence

(Nuclear Blast)

 

Das fünfte und selbstbetitelte Album der Post Deathcore Band SUICIDE SILENCE aus Riverside, Kalifornien hat es gewaltig in sich. Das Quintett hat neun äußerst bizarre Tracks im Gepäck, in denen sich Hernan “Eddie” Hermida häufig dem Klargesang hingibt, der vor psychisch kranken und verzerrten Gefühlsausbrüchen nur so strotzt. Man hat auch einige elektronische Elemente und Samples auf dem neuen Album verwurstet. In 44:10 Minuten wird gekrischen, getobt, geboxt, gewütet, klar oder auch verzerrt gesungen, auch mal in sich gekehrt, dann aber wieder gepogt, gehüpft, um sich geschlagen, gegrowlt, gestampft, gegruntet und zerstört. Der Soundmix und vor allem der Gesang föhnen allerdings etwas sonderbar und äußerst unkonventionell aus den Lautsprechern, was vielen langjährigen Fans wohl bitter aufgestoßen sein dürfte, wie man auf der Facebook Seite der Band nachlesen kann. Ich für meinen Teil finde die Extravaganz und die Emotionalität, die SUICIDE SILENCE anno 2017 an den Tag legen durchaus interessant und bin der Meinung, dass jede Band ihre künstlerische Freiheit ausleben kann, wie sie es für richtig hält. Wenn Fans daraufhin allerdings abwandern, kann man ihnen das andererseits aber nicht unbedingt verdenken. Ich gehe davon aus, dass SUICIDE SILENCE mit ihrem einfach zu arg aus der Reihe tanzendem Werk viele ihrer Fans arg geschockt und zum Teil auch vergrault haben dürften.

 

„Suicide Silence“ bietet eine geistesgestörte Mischung aus brutalem Metal, häufig vermischt mit einer abgedrehten, psychedelischen Rockattitüde, diversen Hardcoreeinflüssen, auch mal krankem Grind, Death, Thrash oder gar Blackanleihen, mit ziemlich extremen und extrovertierten Arrangements. Es geht von episch anmutendem, verzerrt gesungenem Punkrock über wütende Post Hardcore Stampfer bis hin zu schnellen, extrem bissigen Thrash- und Deathcore-Ausbrüchen. Hermida’s aus dem Rahmen gefallenen, vielseitigen Gesangseinlagen heulen wie Querschläger durch mein Schädelrund und tun zum Teil schrecklich weh und das wollen sie auch. Auf diese Extravaganz muss man schon stehen. Dass dieser Soundwust allerdings nicht jedermanns Sache ist, kann ich durchaus nachvollziehen. Solch schräge, dissonante Musik muss man schon abkönnen, um mit dem neuen Material warm werden zu können.

 

Es ist auch ein klarer Stilbruch gegenüber den vorherigen Alben der seit 2002 agierenden (ehemaligen) Deathcore Band. Für die Arbeiteten an dem rohen und psychisch gestörten Material holte man mit Produzent Ross Robinson (KORN, SEPULTURA, SLIPKNOT), einen absoluten Connaisseur in Sachen druckvollem Metal ins Boot, der das letzte aus dem neuen Album „Suicide Silence“ herausholte. Den finalen Mix besorgte Joe Barresi (BAD ELIGION, QUEENS OF THE STONE AGE, SLIPKNOT, TOOL). “Suicide Silence” nimmt zum Teil wahrlich groteske musikalische Formen an und ist mit Sicherheit als das vielschichtigste, aber auch verquerstes Album der Southern California Extrem Metaller zu bezeichnen. Mit Deathcore hat SUICIDE SILENCE 5.0 allerdings nicht mehr so wirklich viel am Hut.

 

(Janko)

 

https://www.facebook.com/suicidesilence

https://www.instagram.com/suicidesilence/

 

Meine Wertung: 80/100

 

SUICIDE SILENCE in der aktuellen Besetzung:

Hernan “Eddie” Hermida – Vocals

Chris Garza – Guitar

Mark Heylmun – Guitar

Daniel Kenny – Bass

Alex Lopez – Drums

 

Tracklist:

1. Doris (4:27)

2. Silence (4:40)

3. Listen (5:32)

4. Dying In A Red Room (4:45)

5. Hold Me Up Hold Me Down (5:18)

6. Run (4:25)

7. The Zero (4:53)

8. Conformity (5:53)

9. Don't Be Careful You Might Hurt Yourself (4:20)

 

TT: 44:10 Minuten

Official 360° Video zu „Doris“:

 

Dying In A Red Room:






 

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