Stephen Graham Jones - The Angel Of Indian Lake

Buchheim Verlag

- dritter und finaler Teil der Indian Lake Trilogie -

(German & English version)


Stephen Graham Jones - The Angel Of Indian Lake
Erscheinungstermin: 20.12.2024 / Buchheim Verlag

German version (for the English version scroll down further):

 

Proofrock, Idaho, Oktober 2023. Nach dem Unabhängigkeitstagsmassaker vom 04. Juli 2015 und der Wiedervereinigungstour vom 12. Dezember 2019, ist das 3.000 Einwohner zählenden Örtchen Proofrock stark traumatisiert und um 40 Seelen dezimiert. Vier Jahre nach Dark Mill Souths und Cinnamon Bakers Blutbad an der hiesigen Adoleszenz, werden die stark verwesten Überreste von Deputy Francie und Sheriff Rex Allen, in dem weitläufigen Waldgebiet Caribou-Targhee gefunden. Als vor Ort weitere übel zugerichtete Leichen entdeckt werden, ein Gutteil des Nationalparks mit einem Mal lichterloh in Flammen steht und es auch vor der Henderson High School zu einem schockierenden Vorfall kommt, lassen diese schrecklichen Ereignisse unweigerlich Erinnerungen an die grauenerregenden Geschehnisse der vergangenen Jahre aufkommen. Während Schnee und Kälte das fiktive Städtchen, 2.500 Meter über dem Meeresspiegel, am Halloween-Abend fest im Griff halten, nimmt das "kopflose" Schicksal seinen Lauf und Proofrock wird abermals Schauplatz eines brutalen Massakers.

 

Mit dem dritten Teil "The Angel Of Indian Lake" geht die Indian Lake Trilogie, des US-amerikanischen Schriftstellers Stephen Graham Jones, in die dritte und finale Runde. Durch ihren provokanten und plakativen Look, ihre ethnische, wie kulturelle Zugehörigkeit, ihr unangepasstes Verhalten, obendrein verstärkt durch diverse Suizidversuche und Gefängnisaufenthalte, gilt Jennifer Elaine "Jade" Daniels, zumindest in diesem Teil der Erde, als nicht gesellschaftsfähig. Vielen Dank auch! Dennoch ist die mittlerweile 25-jährige Halbindianerin, trotz mehrfacher Diagnose PTBS, verschriebener Tablettencocktails und der wöchentlichen Sitzungen mit der Psychologin Dr. Sharona Watts - im Rahmen ihrer gerichtlichen Bewährungsauflagen - indes Geschichtslehrerin an ihrer ehemaligen High School. Als Jade wieder einmal mit sich häufenden Leichenfunden konfrontiert wird und ein Waldbrand ganze Straßenzüge Proofrocks gefährdet, sieht sie sich ein weiteres Mal dazu gezwungen, den Ehemann ihrer besten Freundin, Sheriff Banner Tompkins, tatkräftig zu unterstützen. 

 

„Wohl wissend, dass ich es besser nicht tun sollte, fummle ich noch eine Tablette aus dem Bund meiner Shorts, zerdrücke sie zu Pulver und ziehe sie hoch in die dunkle Höhle hinter meinen Augen.“ Zitat S. 46

 

Alle Illustrationen von Vincent Chong

 

Referate, Vergleiche, Untersuchungsberichte, E-Mails, sowie Zitate und Anekdoten aus diversen Horrorfilmen, sind erneut Aufhänger der unkonventionellen Slasher-Thematik, die in Stephen Graham Jones vielschichtige, makabere, bisweilen gar labyrinthische und schwarzhumorige Erzählkunst einfließen. Daraus ergibt sich eine ganz spezielle, nonkonforme, eigenständige und berauschende Lesart, als wäre man ein Teil des Geschehens. Die metaphorisch verschachtelte, linguistische Synapsenakrobatik, des 1972 in Midland, Texas geborenen, registrierten Stammesmitglieds des Blackfeet Tribe of the Blackfeet Indian Reservation of Montana, steckt voller Poesie, ist stets gefühl-, sowie gedankenprononciert und daher auch nicht gerade leicht zu verdauen. Sie verlangt der potenziellen Leserschaft ein äußerst konzentriertes Absorbieren ab. Daher sollte die anspruchsvolle Trilogie, die im zweiten, wie auch im dritten Band immer wieder Rückblicke in die vergangenen Geschehnisse einschiebt, auch auf gar keinen Fall mit einem anderen, als dem ersten Teil begonnen werden. Jade "JD" Daniels spielt selbstredend auch in dem tiefgehenden, atmosphärisch dichten und immersiven "The Angel Of Indian Lake" wieder mit um die Ecke gedachten, cineastischen Betrachtungen und Imaginationen aus dem Horror- und Slasher-Kino. Eine tiefe Verbeugung des Professors für Englisch an der Universität von Boulder, Colorado und seiner Romanfiguren vor Fulci, Raimi, Carpenter, Spielberg, Cunningham, Barker, Craven und Co. 

 

„Weil man leicht vergessen kann, wie tief man in sie eintaucht, und es erst bemerkt, wenn man Samara auf dem Grund eines pharmazeutischen Brunnens ist und zu einem entfernten Lichtring hochblickt.“ Zitat S. 136/137

 

Stephen Graham Jones
Mit freundlicher Genehmigung des Autors: SGJ

Mit empathischer Finesse haucht Stephen Graham Jones seinen Akteuren realitätsgetreue Vitalität ein, wodurch er die starke emotionale Bindung an selbige, für den Konsumenten absolut alternativlos gestaltet. Die Einfärbung des örtlichen Settings mischt sich hierbei wie beiläufig in das jeweilige Geschehen, wobei die detaillierten, dem Realismus entsprungenen Illustrationen des britischen Illustrators und Designers Vincent Chong ihr Übriges tun, um die verstörenden, authentischen und so herrlich bösen Essenzen aus "violence, gore and murder" ins Unermessliche zu potenzieren. Teilweise aus der introvertierten Introspektion der Hauptfigur, also in der ersten Person Singular verfasst, ist das 536 Seiten zählenden Schreckensszenario, welches ebenfalls 2024 im amerikanischen Original publiziert wurde, in Jades ausladende, ADHS-reflektierte Gedankenflut getaucht. Daher braucht die einnehmende Abschluss-Agonie "The Angel Of Indian Lake" schon ein wenig, um richtig in Fahrt zu kommen. Dann wird Stephen Graham Jones potenzielle Leserschaft jedoch mit einem intensiven, gleichermaßen infamen Splatter-Festival, inklusive mystischer Elemente belohnt, das in einem hochkomplexen Massaker aus unbändiger Wut, abgerissenen Köpfen, Kettensägen, Äxten, Spitzhacken, Slashern, lebenden Toten, geistesgestörten Serienmördern, wilden Tieren, herausgebissenen Fleischbrocken, wie Stöckchen zerbrechenden Knochen und spritzenden Blutfontänen, unter der gleichgültigen Ägide von Gevatter Tod mündet. Wie ein hinterhältiger Uppercut direkt unters Kinn wirkt Stephen Graham Jones mentales Ausnahmewerk auf das eigene Sinnbild des Lebens ein! Verdammt harter Tobak ... verdammt genial umgesetzt!!!

 

(Janko)

 

http://stephengrahamjones.com

https://www.instagram.com/stephengrahamjones/

 

Brutalität/Gewalt: 85/100

Spannung: 68/100

Action: 80/100

Unterhaltung: 87/100

Anspruch: 80/100

Atmosphäre: 79/100

Emotion: 71/100

Humor: 12/100

Sex/Obszönität: 08/100

 

LACK OF LIES - Wertung: 84/100

 

LACK OF LIES - Altersempfehlung: ab 20 Jahren (aufgrund expliziter Gewaltdarstellungen und des Verständnisses kausaler Zusammenhänge)

 

Stephen Graham Jones - The Angel Of Indian Lake

Buchheim Verlag

Slasher Horror

Buchreihe: Buchreihe: CEMETERY DANCE GERMANY - Band 27 / Indian Lake Trilogie – Band 3

ISBN: Privatdruck ohne ISBN

536 Seiten

Gebundene Ausgabe mit Lesebändchen; Amerikanisches Buchformat 23,5 x 16,5 cm

Originaltitel: The Angel Of Indian Lake (2024)

Aus dem Amerikanischen von Christian Jentzsch

signiert von Stephen Graham Jones und Illustrator Vincent Chong

Illustrator(en): Vincent Chong

Limitierung: 999 Stück (handnummeriert)

Erscheinungstermin: 20.12.2024

Vorbestellbar zum Subskriptionspreis von EUR 39,99 Euro [DE] inkl. MwSt. / ab Erscheinungstermin: EUR 44,99 Euro [DE] inkl. MwSt.

 

"The Angel Of Indian Lake" beim Buchheim Verlag: https://www.buchheim-verlag.de/stephen-graham-the-angel-of-indian-lake.html?idU=9




 

Das meint LACK OF LIES zum jeweils besprochenen Band der Cemetery Dance Germany Reihe:

 


English version:

 

- third and final part of The Indian Lake Trilogy –

 

Proofrock, Idaho, October 2023. After the Independence Day massacre on July 4th, 2015 and the reunification tour on December 12th, 2019, the town of Proofrock, which has a population of 3,000, is severely traumatized and decimated by 40 souls. Four years after Dark Mill South and Cinnamon Baker's massacre of the local adolescence , the badly decomposed remains of Deputy Francie and Sheriff Rex Allen are found in the vast Caribou-Targhee forest area. When even more badly mauled bodies are discovered on site, a large part of the national park suddenly goes up in flames and a shocking incident occurs in front of Henderson High School, these terrible events inevitably bring back memories of the horrific events of the past few years. While snow and cold hold the fictional town, 2,500 meters above sea level, firmly in their grip on Halloween evening, the "headless" fate takes its course and Proofrock once again becomes the scene of a brutal massacre.

 

With the third part "The Angel Of Indian Lake", the Indian Lake trilogy by the American writer Stephen Graham Jones enters the third and final round. Due to her provocative and striking look, her ethnic and cultural affiliation, her non-conformist behavior, which is also reinforced by various suicide attempts and prison stays, Jennifer Elaine "Jade" Daniels is not considered socially acceptable, at least in this part of the world. Thank you too! Nevertheless, the now 25-year-old half-indigenous woman, despite multiple diagnosis of PTSD, prescribed tablet cocktails and weekly sessions with psychologist Dr. Sharona Watts - as part of her court probation - is a history teacher at her former high school. When Jade is once again confronted with an increasing number of body discoveries and a forest fire endangers entire streets of Proofrock, she is once again forced to actively support her best friend's husband, Sheriff Banner Tompkins.

 

“Knowing full well that I better shouldn't do it, I fumble another pill from the waistband of my shorts, crush it into powder and pull it up into the dark socket behind my eyes.” Quote p. 46

 

Presentations, comparisons, investigation reports, emails, as well as quotes and anecdotes from various horror films, are once again the hook for the unconventional slasher theme, which flows into Stephen Graham Jones' complex, macabre, sometimes even labyrinthine and darkly humorous narrative art. This results in a very special, non-conformist, independent and intoxicating reading, as if you were part of the event. The metaphorically nested, linguistic synaptic acrobatics of the registered tribal member of the Blackfeet Tribe of the Blackfeet Indian Reservation of Montana, who was born in Midland, Texas in 1972, is full of poetry, is always pronounced in feelings and thoughts and is therefore not exactly easy to digest. It demands extremely concentrated absorption from the potential readership. Therefore, the demanding trilogy, which repeatedly includes flashbacks to past events in the second and third volumes, should under no circumstances be started with any part other than the first. Jade "JD" Daniels of course also plays in the deep, atmospherically dense and immersive "The Angel Of Indian Lake" with outside-the-box, cinematic observations and imaginations from horror and slasher cinema. A deep bow from the professor of English at the University of Boulder, Colorado and his fictional characters to Fulci, Raimi, Carpenter, Spielberg, Cunningham, Barker, Craven and Co.

 

"Because it's easy to forget how deeply you're immersed in it and not realize it until you're Samara at the bottom of a pharmaceutical fountain, looking up at a distant ring of light." Quote p. 136/137

 

With empathetic finesse, Stephen Graham Jones breathes realistic vitality into his actors, creating a strong emotional bond with them that offers absolutely no alternative for the consumer. The coloring of the local setting blends into the events at hand as if casually, with the detailed, realist illustrations by the British illustrator and designer Vincent Chong doing the rest to immeasurably potentiate the disturbing, authentic and wonderfully evil essences of "violence, gore and murder". Partly from the introverted introspection of the main character, so written in the first person singular, the 536-page horror scenario, which was also published in the American original in 2024, is immersed in Jade's expansive, ADHD-reflected flood of thoughts. That's why the engaging closing agony "The Angel Of Indian Lake" takes a while to really get going. Then Stephen Graham Jones' potential readership is rewarded with an intense, also infamous splatter festival, complete with mystical elements, which culminates in a highly complex massacre of unbridled rage, torn off heads, chainsaws, axes, pickaxes, slashers, living dead, deranged serial killers, wild animals, bitten out chunks of flesh, bones snapping like sticks and spurting fountains of blood, under the indifferent aegis of the Grim Reaper. Like a sneaky uppercut directly under the chin, Stephen Graham Jones's exceptional mental work has an impact on one's own meaning of life! Damn hard stuff... damn brilliantly implemented!!!

 

(Janko)


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