Seit 2011 zocken die US-Boys SKELETAL REMAINS fett ballernden, wuchtigen Old School Death Metal, der sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen ASPHYX, OBITUARY, SINISTER, MORGOTH, PESTILENCE und BOLT THROWER bewegt. Zu Beginn ihrer verheißungsvollen Karriere noch unter dem Monicker ANTHROPOPHAGY agierend, wechselten die aus Whittier, Kalifornien stammenden Totengräber direkt nach Veröffentlichung ihres ersten Demos "Desolate Isolation" (aus dem Jahre 2012) zu dem wesentlich klangvolleren und passenderen Bandnamen SKELETAL REMAINS. Mit stimmigen Vocals, brutalem, wie anspruchsvollem Drumplay, sowie den höllischen Leads, zocken die Traditionalisten seit jeher dem späten 80er / frühen 90er Death Metal verschriebenen, kompromiss- und nahezu schnörkellosen Todesstahl der alten Schule.
Auch auf seiner vierten Langrille "The Entombment Of Chaos" würzt das höllische Four-Piece SKELETAL REMAINS seinen derben, weit ins thrashige greifenden Gesamtsound gerne mal mit groovigen Einlagen. Neben dem monströsen, düsteren Death Growling von Hassprediger Chris Monroy, dessen machtversessenes, dogmatisches Death Geröschel in die Kerbe Martin van Drunen (Grumbling), Chuck Shuldiner (Straightness) und John Tardy (Roaring) schlägt, drückt die Todes-Fraktion auf ihrem 48:38 Minuten umfassenden Longplayer mächtig auf die Tube. Für das effektiv schreddernde und arschtight auf die Felle geprügelte Drumplay, welches sich gerne im Blast- und Polyrhythmik-Bereich austobt, holten sich die skelettierten Überreste den gemeinsamen Freund Charlie Koryn (von FUNEBRARUM und ASCENDED DEAD) mit ins Boot. SKELETAL REMAINS zocken ihre Instrumente technisch on top und bolzen sich, inklusive des Intros "Cosmic Chasm", des Instrumentals "Enshrined in Agony" und des DISINCARNATE Covers zu "Stench of Paradise Burning" von deren 1993er "Dreams of the Carrion Kind" Album durch elf kompromisslose Tracks.
Zusätzlich zu den recht straight und disharmonisch angerissenen Leads, die sich hauptsächlich am Saitenakrobaten James Murphy (CANCER, DEATH, DISINCARNATE, OBITUARY, TESTAMENT) orientieren und immer wieder in die deftigen Old SKULL Death Blastattacken, sowie die groovigen Drumbeats eingewoben werden, nutzten SKELETAL REMAINS bei einigen Songs wieder die 7-saitige Gitarre, um noch mehr Druck aufzubauen und einen ordentlichen Tacken härter zu klingen. Die Leads wirken dabei zumeist in den Bridges als solide und professionell umgesetzte Staffage. Das Album steigert sich dabei von Song zu Song. Zu einem waschechten All-Time-Fave fehlt allerdings gerade den ersten vier Songs ein wenig von diesem zwingend mitreißenden Charakter und dem übelst markanten Charme, wie das beispielsweise beim darauffolgenden "Tombs Of Chaos", mit seinen endgeilen Traktorbeats der Fall ist. Auch das überragende und etwas extravagantere "Torturous Ways to Obliteration" geht diesen verheißungsvollen Weg. Und obschon das nachfolgende "Eternal Hatred" als langsamster Song des Albums nicht zuletzt geschwindigkeitstechnisch ein wenig aus dem Rahmen fällt, sind es gerade diese Nummern, die eine willkommene Abwechslung in der stilistisch vielfältig zusammengestellten Trackfolge bilden. Beide Stücke setzen allerdings auch eher auf Flow und Dynamik, denn auf Schnelligkeit, obwohl es bei "Eternal Hatred" zwischenzeitlich ebenfalls derbe was auf die Mütze gibt. Nicht minder begeistert mich die bereits angesprochene und exzellent umgesetzte Adaption von DISINCARNATEs "Stench of Paradise Burning". Ein bockstarkes und abwechslungsreiches Death-Brett, das die Extrem Metal Conaisseurs SKELETAL REMAINS aber mal sowas von erstklassig eigeninterpretiert haben.
Mix und Master der mächtigen, druckvollen und homogenen Produktion wurden, wie bereits beim bahnbrechenden, 2018er Vorgängeralbum "Devouring Mortality", im schwedischen Unisound Studio von Meitser Dan Swanö (ASPHYX, OPETH, DISSECTION, BLOODBATH) vorgenommen. Das Artwork zu "The Entombment Of Chaos" stammt, ebenso wie beim Vorgänger, unverkennbar aus der Feder von Dan Seagrave (MEMORIAM, ENTOMBED, SUFFOCATION, DISMEMBER). Das Krachkommando SKELETAL REMAINS macht mit seinen durchaus komplexen Strukturen einen mords Radau, hat die Ursprünglichkeit des Death Metal der ersten Stunde in sich selbst bewahrt und technisch 1 A in die Neuzeit übertragen. "The Entombment Of Chaos" is well hung, straightforward and right in ya face 80ies/90ies Dead Meat!!!
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LACK OF LIES - Wertung: 88/100
SKELETAL REMAINS in der "The Entombment Of Chaos" Besetzung:
Chris Monroy - Vocals, Guitars
Mike De La O - Guitars
Noah Young - Bass
Charlie Koryn - Drums
Tracklist:
01. Cosmic Chasm (Intro) (01:40)
02. Illusive Divinity (04:09)
03. Congregation of Flesh (04:52)
04. Synthetic Impulse (04:44)
05. Tombs of Chaos (05:55)
06. Enshrined in Agony (Instrumental) (01:55)
07. Dissectasy (04:23)
08. Torturous Ways to Obliteration (04:33)
09. Eternal Hatred (06:02)
10. Unfurling the Casket (05:09)
11. Stench of Paradise Burning (Disincarnate cover) (04:47)
TT: 48:38 Minuten
Anspieltipps: Tombs of Chaos; Torturous Ways to Obliteration; Eternal Hatred; Stench of Paradise Burning
"Illusive Divinity":
Congregation of Flesh:
Dissectasy: