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SCALPTURE - Eisenzeit
SCALPTURE aus Bielefeld, die sich im Oktober des Jahre 2009 gegen den Rest der Menschheit verschworen, zocken überwiegend schnellen, bisweilen gar technischen Todesstahl mit leichten Hardcore Einflüssen im Boss HM-2 Gewand. Die Nordrhein-Westfalen machen Mords Radau mit ihrem groovebetonten Brutal Death Metal, der sich thematisch mit Szenerien und den Unsäglichkeiten des Ersten Weltkriegs auseinandersetzt. Das zweite Powerblade, das SCALPTURE mit dem ordentlichen Pfund "Eisenzeit" vorlegen, hat es wahrlich in sich. In 37:13 Minuten feuert die ostwestfälische Todesschwadron eine grobkörnige Portion Todesblei nach der anderen auf das winselnde Auditorium ab. Düster, dystopisch, skrupellos und absolut unbarmherzig.
Das verzerrte, niederfrequente Waffenarsenal, der beiden Saiteninstrumentalisten Tobias Aselmann, sowie Felix Marbach (der auch bei der Old School Death Machine EVOKED zugange ist), scheint sich den schnodderigen HM-2-Soundwällen, wie sie häufig beim Schweden Death Verwendung finden, verschrieben zu haben. Bei einem derart fett bratenden Buzzsaw-Sound zischt jeder Gitarrenton messerscharf durchs Fleisch. Die musikalische Ausrichtung des Death Metal Pulks SCALPTURE orientiert sich aber nicht so sehr am Elchtod, sondern vielmehr am britisch/amerikanischen Death Metal und den Hardcoreeinflüssen der brutaleren US-Bands. Frontmaschine Thorsten Pieper röhrt sich mit seinen unerbittlich-galligen Aggro-Vocals die Stimmbänder blutig.
Die, alles in Grund und Boden stampfenden Machinegun-Blasts entfachen einen verheerenden Kleinkrieg in den Gehörgängen. Hierbei verhält sich der wuchtig pollernde Bass wie ein Panzerbrecher in meinem Schädelrund. Der basslastige, schartige Sound, mit seinen kompromisslos rumpelnden Drumworks, passt perfekt zum Bielefelder Krachkommando SCALPTURE.
Das rohe, blutige Death Metal Roaring, welches den zweiteiligen Einstiegssong "The Storm..." eröffnet, ist absolut unverkennbar. Das kriegerische Todes Bataillon kreiert mit seinem deftigen Geballer, den tiefergelegten Knochensägen und dieser ultrafiesen Aggro-Gesangsperformance dermaßen dichte Soundwälle, dass es eine helle Freude ist. "Eisenzeit" rumpelt und pollert brutal, aber groovy aus den Speakern und ist dabei auch der melodischen Seite nicht abgeneigt. Die Death Metal Armada SCALPTURE schaltet hierbei gerne mal zwei, drei Gänge runter in Richtung doomiger Endzeitstimmung, dreht zumeist aber recht schnell wieder auf. Die zehn neuen Tracks, die der hochexplosive Sprengkopf "Eisenzeit" bereithält, wurden im Sommer 2018 im Hellforge Studio von Klangstylist Marco Brinkmann aufgenommen und abgemischt, der auch dem neunten Track "Yperite" sein grässliches Organ lieh und ansonsten die One-Man-Army CASKET anführt. Das Mastering der Scheibe übernahm hingegen der Schwede Lawrence Mackrory (DARKANE) vom Obey Mastering. SCALPTURE - You are the Ironman of Germany!!!
LACK OF LIES - Wertung: 82/100
SCALPTURE in der "Eisenzeit" Besetzung:
Thorsten Pieper - Vocals
Felix Marbach - Guitars
Tobias Aselmann - Guitars
Niklas Neuwöhner - Bass
Moritz Menke - Drums
Tracklist:
01. The Storm... (02:14)
02. ...Ebbs into Stalemate (04:56)
03. Und Ehre ist's (04:50)
04. Fire Flies Through Empty Skies (00:58)
05. Hinterlandsymphonie (03:58)
06. Eisenzeit (04:53)
07. Hell Is a Field in France (03:08)
08. Yperite (04:35)
09. Of Daredevils and Doughboys (03:15)
10. All Quiet on the Western Front (04:22)
TT: 37:13 Minuten
Anspieltipps: Und Ehre ist's; ...Ebbs into Stalemate; Yperite
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Eisenzeit:
Yperite: