RINGWORM - Death Becomes My Voice
Die Thrash Metal / Hardcoreler RINGWORM, die sich 1991 in Cleveland, Ohio gründeten, veröffentlichten 1993 ihr Debüt "The Promise" via Incision Records. Nur ein Jahr später legte man die Bandaktivitäten allerdings schon wieder auf Eis, um nach fünfjähriger Auszeit, nämlich im Jahre 1999 mit geballter Kraft zurückzuschlagen. Zwanzig Jahre später und weitere sechs Alben reifer ist das US-Five Piece RINGWORM mit seinem mittlerweile achten Explosivgeschoss "Death Becomes My Voice" am Start. Es ist ein geistreicher, aber extremer Ritt durch den groovigen, total durchgeknallten Aggro Hardcore. Dass hier versierte Musiker am Werk sind, die ihre ganz eigene Interpretation eines leicht unkonventionellen Hardcore Albums präsentieren, steht mal deutlich außer Frage. RINGWORM (der Ringwurm ist eigentlich gar kein Wurm, sondern eine Pilzinfektion der Haut oder der Nägel) nennen MOTÖRHEAD, CELTIC FROST, DISCHARGE und THIN LIZZY als persönliche Faves, so geben sie auch Rock'n'Roll, Hardcore, Thrash und Heavy Metal als Einflüsse an.
Irrsinnige Thrash, Hardcore, Punk, ja sogar Grindcore Parts in brachialen Blast-und Crossrhythmik-Abfolgen jagen derbe Aggrovoices durch den Äther. Fetziges, hart angerissenes Riffing, eine fette, druckvolle Produktion, brutal gedroschene Kessel und der, wie beim Hardcore üblich omnipräsente Tieftöner, zeichnen das anarchistische "Death Becomes My Voice" aus. Der US-amerikanische Ringwurm kann aber auch durchaus Midtempo gehen, ohne wesentlich am Aggressionspegel einzubüßen, geht aber am liebsten den harten und schnellen Weg. Ansonsten schaltet die Thrash / Hardcore Bratze munter durch sämtliche Gangarten. Wie eine wilde, von der Tarantel gestochene Furie legt Sänger und Gründungsmitglied James "Human Furnace" Bulloch (auch kurz als HF bezeichnet) gleich nach einer kurzen Einleitung los und klingt dabei, als habe er seit Jahren keine Zähne mehr im Maul. Human Furnace (Menschlicher Ofen) brüllt und kreischt sich völlig losgelöst von irdischer Präsenz die Stimmbänder blutig. Seine abartig geile Gesangsperformance, die eigentlich permanent auf Aggrogebrüll gestellt ist, könnte jedoch gerne ein wenig abwechslungsreicher gestaltet sein. Andererseits beißt sich sein Gebell perfekt in den RINGWORM Sound anno 2019. Die Jungs machen mords Fetz und hauen ordentlich auf die Kacke. Um solch eine Musik zu kreieren, muss man schon ein wenig durchgeknallt sein.
RINGWORM bauen immer wieder coole Breaks in ihre brachiale Hardcore Front ein. "Death Becomes My Voice" ist nicht zuletzt dadurch eine wahrlich intensive und variabel gezockte musikalische
Erfahrung. Die Songs besitzen eine enorme Durchschlagskraft und geraten trotz des wilden Geprügels niemals in Schieflage oder laufen sonstwie aus dem Ruder. RINGWORM 8.0 ist ein Album, das den
Spagat zwischen brachialer Wut und fein gezeichneter Ästhetik mit Bravour gemeistert hat. Für die Band sicherlich ein Befreiungsschlag, der das Auditorium wie ein tonnenschwerer Hammer trifft.
Die beiden Bonus Tracks "I Hide in You", sowie das THE GUNS Cover "I'm Not Right" lagen mir zum Zeitpunkt der Besprechung leider nicht vor. Inklusiver selbiger bringt es "Death Becomes My Voice"
für eine Hardcore Scheibe auf immerhin dreizehn Tracks und eine stattliche Gesamtlaufleistung von 41:39 Minuten.
(Janko)
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LACK OF LIES - Wertung: 85/100
RINGWORM in der "Death Becomes My Voice" Besetzung:
James "Human Furnace" Bulloch - Vocals
Matt Sorg - Guitars
Mark Witherspoon - Guitars
Ed Stephens - Bass
Ryan Steigerwald - Drums
Tracklist:
01. Death Becomes My Voice (05:19)
02. Carnivores (02:58)
03. Acquiesce (03:29)
04. Do Not Resuscitate (02:46)
05. Dead to Me (04:38)
06. The God of New Flesh (01:58)
07. I Want to Tear the World Apart (02:48)
08. Dying by Design (03:26)
09. Separate Realities (03:46)
10. Let it Burn (03:08)
11. Final Division (04:00)
12. I Hide in You (01:53) (Bonus Track)
13. I'm Not Right (The Guns cover) (01:28) (Bonus Track)
TT: 41:39 Minuten
Anspieltipps: Acquiesce; Death Becomes My Voice; Carnivores
Death Becomes My Voice:
Acquiesce:
Dead to Me: