"The Astral Drain", das dritte Kapitel der Tetralogie "The Suns of Perdition", knüpft exakt dort an, wo die kanadischen Ambient Black Metaller PANZERFAUST im Jahre 2020 mit dem zweiten Akt "Render Unto Eden" aufgehört haben. Düstere, treibende Rhythmen, die stets auf Flow und Dynamik aus sind, prägen die atmosphärischen Perma-Soundscapes der 2005 in Mississauga, Ontario (etwa 25 km westlich von Toronto) gegründeten Quadriga. Der sludgy 'n' infinite rolling Doom Thunder, den das sechste Full-length der schwarzbeseelten Höhlenbewohner für seine potenzielle Hörerschaft bereithält, suppt wie ein Strom erkaltender Lava aus den Endtöpfen meiner Speaker. Mit seinen ausladenden akustischen Passagen, dem dynamischen Drumplay und einer resignierend-flehenden, heiser bis entzündet klingenden Gesangsperformance, beschwören die kanadischen Kellerasseln eine gewisse Post Funeral- oder Nihilism-Doom Atmosphäre herauf. Many many Soundloops, die jedoch alles andere als Langeweile verbreiten, sondern das schiere Chaos vielmehr noch unterfüttern, hängen bedrohlich, ja fast schon zermalmend in der trüben Luft und beginnen nach und nach das Unterbewusstsein zu infiltrieren.
Das beinahe durchgängig langgezogenes helle, wie dunkle, teils mit Hall unterlegte Cave-Growling, das sich häufig im Wechsel die Klinge in die Hand gibt, zeugt von musikalischer Hingabe und ist perfekt in das zerklüftete, steinige Musikgeschehen eingebunden. Mit einer Soundkulisse, die sowohl aus den tiefsten Hemisphären des Erdinneren, als auch aus den schwärzesten und weitesten Regionen des Universums zu stammen scheint, weist "The Astral Drain" in 47:41 Minuten einen derben, arschtighten Flow und eine wundersam durchgängige, von nihilistischer Misanthropie durchzogene Dynamik auf. Die Abkömmlinge des Schattenreichs stapfen stoisch durch die schwärzesten Sümpfe und greifen eine langsam vor sich hin wesende Moorleiche nach der anderen auf. PANZERFAUST entfesseln dabei einen unglaublichen Sog und ein seltsam vertrautes und wohliges Gefühl des puren Schreckens.
Inklusive vier Interludien schafft es das mächtige, intensive und modrig-kalte "The Astral Drain" auf insgesamt neun Momentaufnahmen des Wahnsinns, die zum Abdriften, Träumen und Verweilen einladen. Mit seinen ab und an einsetzenden Cave-Blastsalven ist der dritte "The Suns of Perdition"-Akt eine sinistre Darbietung, die sich gerne in kreativen, monochromen Dunstkreisen bewegt. Das schwarzlegierte Ambient Cave Doom Kraftpaket wühlt und windet sich durch neurotisch-progressiven Black/Doom/Sludge und kreiert dabei unheimlich einnehmende und erdige Klangkosmen. Produziert wurde "The Astral Drain" von Greg Dawson in den BWC Studios in Kingston, Ontario. Das Mastering übernahm Sergei Lazar bei CDM Records in Moskau. Diejenigen unter euch, die die ersten beiden Teile schon vergötterten, werden auch den dritten Teil lieben. Jene, die "War, Horrid War", sowie "Render Unto Eden" noch nicht kennen, sollten das schleunigst nachholen! This is Horrorfull Visionary Post Apocalyptic Black Metal at its best!!!
(Janko)
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LACK OF LIES - Wertung: 89/100
PANZERFAUST - in der "The Astral Drain" Besetzung:
Tom "Goliath" Remigio - Vocals
Brock "Kaizer" Van Dijk - Guitar, Vocals
Thomas Gervais - Bass
Alexander Kartashov - Drums
Tracklist:
01. Death-Drive Projections (10:37)
02. The Fear (Interlude) (01:29)
03. B22: The Hive and the Hole (07:04)
04. The Pain (Interlude) (00:38)
05. Bonfire of the Insanities (07:28)
06. The Fury (Interlude) (01:21)
07. The Far Bank at the River Styx (06:49)
08. Enantiodromia (Interlude) (05:55)
09. Tabula Rasa (06:20)
TT: 47:41 Minuten
Anspieltipps: B22: The Hive and the Hole; Tabula Rasa; Bonfire of the Insanities; Death-Drive Projections
Tabula Rasa:
The Far Bank at the River Styx:
The Astral Drain (Full Album Stream):