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NEGATOR - Vnitas Pvritas Existentia
Das fünfte Opus "Vnitas Pvritas Existentia", der 2nd/3rd Wave Black Metaller NEGATOR aus Hamburg, zeigt die Schwarzkittel zu internationaler Form und Klasse herangereift. Sechs Jahre und sechs Monate mussten sich die Fans der Nordmänner gedulden, bis sie einen "Gates To The Pantheon"-Nachfolger in den Händen halten konnten. Eines vorweg: Das Warten hat sich definitiv gelohnt! Die 2003 gegründete Schredder-Legion von der Waterkant hat zehn böse, schnelle und puristisch gehaltene Black Metal Tracks im Gepäck, die nicht gerade mit Blastbeats geizen, aber auch kurze, epische Breaks in ihrer musikalischen Architektur unterbringen, um so für die nötigen Ruhepausen, die Abwechslung und Kurzweil innerhalb der einzelnen Tracks zu sorgen. Mit einer Gesamtlauflänge von 54:58 Minuten hat das neue, durchschlagskräftige Studioinferno so einige Doublebass Attacken, extrem markante Riffs und bestialisch aggressive Vokills in petto. "Vnitas Pvritas Existentia" ist abgerundeter, organischer Black Metal, der seine ganz eigene okkulte Atmosphäre besitzt und genau den Black Metal verkörpert, wie er anno 2019 sein sollte: durchdacht, schnell, schnörkellos und voll auf die Mütze.
"Vnitas Pvritas Existentia" bietet typischen, sauber und druckvoll produzierten, sowie modern gehaltenen Schwarzmetall, der trotz der schnellen Gangart stets dynamisch bleibt und gänzlich ohne Keyboard auskommt. Das coole Riffing trägt die Musik, die mehrstimmigen Vocals sind rau und stimmig, das Schlagzeug technisch auf den Punkt und 1A abgemischt, der Bass drückend. Die harschen und derben Songstrukturen sind durchweg überzeugend arrangiert worden. Der vielseitig vorgetragene, häretische Black Metal Gesang von Front Despot Nachtgarm versprüht eine Art rohe Verderbtheit, der sich mit lyrischen Formeln und reißerischen Refrains zu schwarzer Magie vereint. Nicht zuletzt aufgrund seiner kräftigen, dämonisch eingesetzten Vocals ist das extreme Blastgewitter eine durchweg glaubwürdige Anrufung an den Gehörnten.
Mit "Vnitas Pvritas Existentia" zeigen NEGATOR auf, was es heutzutage bedeutet astreine, authentische Black Magick zu zelebrieren. Jeder einzelne Track hat seinen Reiz. Der gesamte Aufbau, die musikalische, wie auch die textliche Architektur sind einfach bärenstark umgesetzt. Das arschtighte, trotz seiner direkten Ader doch sehr detailverliebte und soundtechnisch dichte Extrem-Eisen, fällt wie eine Welle der Gewalt mit der Tür ins Haus.
Die pfeilschnellen, fetzigen Genickmassaker und die manische Raserei des Vollgasdrummings sind schon echt derbe Backpfeifen. Hier zischt jeder Gitarrenton messerscharf nach vorn und die krakenarmige, alles in Grund und Boden stampfende Felldrescherei von Schlagwerker Nechtan föhnt mir noch die Locken glatt. Je öfter ich dieses Album höre, desto mehr bin ich von seiner Kongenialität überzeugt. Das garstige Biest geht stilistisch ein wenig in die DIMMU BORGIR Richtung, zu deren Glanzzeiten (1997 - 2001). Dafür sind NEGATOR aber heftiger, alles andere als sinfonisch, absolut eigenständig und glänzen auch mit den ein oder anderen Death Metal Einsprengseln. Durch die bockstark umgesetzten ideen-, wie facettenreichen Arrangements, wird das verstörend bedrückende "Vnitas Pvritas Existentia" auch nach mehrmaligem Hintereinaderweghören nicht langweilig.
Hier stimmt einfach alles! Das diabolische Black Metal-Quintett spielt gerne mit Symbolik, dem Okkulten, Riten, Formeln und Magie. So stammt auch die Idee zum aufwendig und interessant gestalteten Coverartwork von den Meistern der Extreme höchst selbst. Dennis Seide (Haervaerk Tattoo) schuf die Illustration dazu, Manvfactvs. den entsprechenden Linolschnitt und Irrwisch.Artdesign zeigte sich letzten Endes für das Layout verantwortlich. "Vnitas Pvritas Existentia" ist somit ein echter Hingucker geworden, den man sich gerne als physisches Exemplar ins Regal oder eben sichtbar davor stellt.
Das Album stellt den Abschluss eines Zyklus dar, der im Jahre 2003 begann. Die schwarz beseelten Meister der Extreme wollen sich künftig weniger mit rituellen und okkulten Themen auseinandersetzen. Ein neues Zeitalter im Bestehen von NEGATOR bricht an. Wie dessen lyrisches Konzept und die dazugehörige akustische Essenz genau aussehen wird, hat die Black Metal Armada zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt gegeben. Die komplette Produktion zum neuen Werk wurde von NEGATOR und den Brüdern Wiesławski im Hertz Studio in Polen vorgenommen. "Vnitas Pvritas Existentia" wird neben den gängigen Formaten wie CD Digipak, limitierte Gatefold Vinyl LP oder Download zusätzlich und exklusiv über den Webshop der Band als streng limitierte Temple Edition erhältlich sein. Die handgefertigte, gebeizte und mit Brandsiegel versehene Holzschatulle beinhaltet neben dem CD Digipak noch einen Kunstdruck, eine von Nachtgarm eigens kreierte Weihrauchmischung sowie Schnellzünderkohle. Saustarke Aufmachung für ein saustarkes, von vorne bis hinten absolut überzeugendes Album!
Beim Rausschmeißer und Bonustrack des Digipaks handelt es sich, wie der Songtitel "Der Ruf der See" bereits erahnen lässt, um einen herrlich auf Deutsch gekrischenen, epischen, aber nicht minder brachialen Track. Sollten NEGATOR ruhig öfter machen. Steht ihnen nämlich verdammt gut zu Gesicht. Die letzten wirklich richtig guten Releases von ABBATH und KETZER kacken im Vergleich zu "Vnitas Pvritas Existentia" derweil gewaltig ab. Die Norddeutschen haben seit geraumer Zeit eines der besten Black Metal Album erschaffen. Die beiden deutschen Genrevertreter NEGATOR und DER ROTE MILAN bilden für mich die neue Speerspitze des internationalen Black Metal!
https://www.facebook.com/NegatorOfficial
LACK OF LIES - Wertung: 93/100
NEGATOR in der "Vnitas Pvritas Existentia" Besetzung:
Nachtgarm - Vocals
Finnskald - Guitars
Hjalmort - Bass & Backing Vocals
Urzorn - Guitars & Backing Vocals
Nechtan - Drums
Tracklist:
01. Temple of Light (05:37)
02. Sangvis Serpentis (04:50)
03. Χαῖρε φῶς (Khaire Phos) (03:40)
04. Pyroleophis (05:29)
05. Prophets of Fire (07:31)
06. Ritvs Sex (05:09)
07. Regnvm Spiritvs Immvndi (05:21)
08. Et Verbvm Caro Factvm Est (03:32)
09. Rite of the Trident (07:28)
10. Der Ruf der See (Bonus Track) (06:21)
TT: 55:05 Minuten
Anspieltipps: das gesamte Album
Hier checkt ihr die aktuellen NEGATOR
Tourdates!
Temple of Light:
Sangvis Serpentis:
Χαῖρε φῶς (Khaire Phos):