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MORTEM - Ravnsvart
Die 1987 gegründete Norwegische Black Metal Legende MORTEM, die sich aus Mitgliedern so hochkarätiger Bands wie ARCTURUS, MAYHEM, THORNS und 1349 zusammensetzt, bringt mit dem kürzlich erschienenen Studiokadaver "Ravnsvart" sein Debüt Full-length an den Start. Warum erst nach so vielen Jahren? Ganz einfach: MORTEM hatten in ihren ersten Zuckungen einen enormen Verschleiß an Bandmitgliedern, trennten sich nach dem Demo "Slow Death" (welches damals von MAYHEMs Euronymous († 10. August 1993) produziert wurde und zu dem Dead († 8. April 1991) das Coverartwork lieferte) wieder, reformierten sich Mitte der 90er Jahre neu, nur um sich anschließend abermals aufzulösen. In den kalten Anfangstagen des Jahres 2018 floss jedoch wieder rabenschwarzes Blut durch die alten MORTEM-Adern und das schlafende Tier wurde erneut zum Leben erweckt. Die Gründungsmitglieder Steinar Sverd Johnsen (Guitars, Keyboard) und Marius Vold (Vocals) sind immer noch mit von der Partie. Auch MAYHEMs Prügelknabe Hellhammer (seit 1989 bei MORTEM) sitzt wieder hinter der Schießbude. Lediglich Basser Tor Risdal Stavenes (1349, SVART LOTUS) stieß erst zur Re-Re-Union im Jahre 2018 als komplett neues Mitglied hinzu.
Der wilde, bestialische bis reißerische, vor allen Dingen aber absolut schwarzbeseelte und gefühlskalte Black Metal, der sich als akustisches Beiwerk durchaus schon mal episch anmutende, dezent von Keyboardsound gestützte Bridges einverleibt, ist bis auf dieses rein zur Unterstützung eingebrachte Hilfsmittel absolut rein und ursprünglich gehalten. Drum-seitig gehen MORTEM mit Brachialgewalt zur Sache. Blasts hagelt es en masse und so überschlägt sich Hellhammer regelrecht auf seinem Drumkit.
Marius Volds Vocals wohnt ein ausgeprägtes, kaltblütiges Krächzen inne, das zu seinem Leidwesen aber kaum der echten Variation fähig scheint. "Ravnsvart" hat durchaus auch melodische Momente, will aber vor allen Dingen durch seine brutale Ader überzeugen, was nur in Ansätzen gelingen mag. Und so finde ich kaum emotionalen Zugang zu dem rauen und überwiegend schnellen Style der norwegischen Black Metal Ikonen. Mir ist das dargebrachte Material einfach zu gewöhnlich und unspektakulär, auch wenn das Infosheet davon spricht, es sei Old School, gleichzeitig aber völlig einzigartig. Da habe ich doch so meine berechtigen Zweifel, denn so richtig vom Hocker haut mich MORTEM 1.0 auch nach mehreren Durchläufen nicht.
Der nordisch geprägte, eine aggressive Seelenschwärze verbreitende Black Metal ist jetzt nicht wirklich von schlechten Eltern, aber in Anbetracht der hochkarätigen Bandmitglieder hätte ich mir von MORTEM doch ne ordentliche Kante mehr erhofft. Das Ganze flacht zur zweiten Hälfte dann auch noch dermaßen ab, dass es in Langeweile auszuarten droht. Irgendwann macht sich nämlich eine gewisse Monotonie breit und so fetzt und ballert das 45:32 Minuten rotierende "Ravnsvart" ein Stück weit an mir vorbei.
All Photos by: Hayley Johnsen
Das Quartett aus Norwegens Hauptstadt taucht seine metaphorischen Lyrics über Winter, Landschaft, Nacht, Kälte, Tod, Krieg und die eigens erschaffen Hölle, in die englische, wie auch die norwegische Sprache. Letztere empfinde ich als wesentlich passender für den musikalischen Stil der Schwarzheimer. Auch musikalisch sind die acht schroffen, rabenschwarzen Tracks an Finsternis und frostige Kälte gebunden. Der skandinavische Black Metal schielt dabei, wie soll es auch anders sein, nach Elementen der Band ARCTURUS, in der Mastermind Steinar gemeinsam mit Bandkollege Hellhammer spielt und beide 1991 auch mit Marius Vold spielten. Ebenso flossen Anleihen der Urväter des Genres BATHORY in das musikalische Fundament der Osloer Black Metal Gardisten ein. Die neue Scheibe wurde von Ende 2017 bis ins Jahr 2019 hinein, unter Zuhilfenahme verschiedener Studios aufgenommen und kommt im Jewelcase mit 12-seitigem Booklet inklusive sämtlicher Texte.
https://www.facebook.com/mortemnorway/
Meine Wertung: 77/100
MORTEM in der "Ravnsvart" Besetzung:
Marius Vold - Vocals
Steinar Sverd Johnsen - Guitars, Keyboard
Tor Risdal Stavenes - Bass
Jan Axel "Hellhammer" Blomberg - Drums
Tracklist:
01. Ravnsvart (06:33)
02. Sjelestjeler (05:11)
03. Blood Horizon (03:58)
04. Mørkets monolitter (04:44)
05. Truly Damned (05:59)
06. Demon Shadow (06:13)
07. Port Darkness (07:04)
08. The Core (05:50)
TT: 45:32 Minuten
Anspieltipps: Ravnsvart; Mørkets monolitter
Ravnsvart: