MAMMOTH GRINDER - Cosmic Crypt
„Cosmic Crypt“ ist mittlerweile die vierte Dampfwalze der Classical US Death Metaller MAMMOTH GRINDER aus Austin, Texas. Seit 2005 ist die Knochencombo, die im Jahr 2014 auf Halte gelegt wurde und ihre Arbeit erst drei Jahre später wieder aufnahm, bereits on Stage. Auf ihrem neuesten Werk erwartet den geneigten Todeslauscher ungestümer, aber technisch nicht uninteressanter Death Metal der alten US-Schule. Die Jungs legen auf dem, mit gerade mal 28:10 Minuten nicht sonderlich ergiebigen „Cosmic Crypt“ schon ein ganz ordentliches Tempo vor, übertreiben es aber selten mit dem Gasfuß und arten so auch nicht in Blastbeat-Knüppelorgien aus. Es ist eher das klassische, richtig schön garstige Death Riffing, wie es häufig Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger zu vernehmen war, das den einzuschlagenden Weg vorgibt.
Trashig, fetzig, technisch geht das Trio zu Werke und erinnert mich von Chris Ulshs‘ (IMPALERS, POWER TRIP) Timbre und Gesang her gesehen, ab und an ein klitzeklein wenig an den Großmeister und Mitbegründer eines ganzen, offensichtlich nicht totzukriegenden Genres, Chuck Schuldiner. Mit einem leicht assig-punkigen Touch, wie er damals im US Death häufig an der Tagesordnung war, hat man die räudigen Vocals fast gänzlich mit Hall unterlegt oder mit dem Harmonizer aufgeblasen. Das selbstproduzierte Reibeisen erhält dadurch dieses typische 80er/90er Flair der alten US-Schule. Auch die, vor allem beim genaueren Hinhören recht abwechslungsreiche, tödlich präzise Fellbearbeitung von Ryan Parrish (IRON REAGAN) ist nicht von schlechten Eltern und wird von Chris Ulshs‘ Bass perfekt unterstützt. Mit den starken, schrägen Soli von Gitarrero Mark Bronzino (ebenfalls IRON REAGAN) hätte man ruhig öfters arbeiten können, die werden nämlich oberst fett durch die Lautsprecher gepresst. Man hätte sie nicht nur in die Bridges packen sollen, sondern gerne auch neben dem Gesang und als Einleitung oder Epilog laufen lassen können.
Knochen fräsendes Permariffing, Hirnschalen knackende Soli, Sledgehammer Drumming und Chris Ulshs‘ dunkel und heißer brummelndes Death Growling, wird uns von der Death Triade MAMMOTH GRINDER um die Ohren geblasen. Für Old School US Death Metal Fans, die es flott, roh und unverfälscht mögen, ist die Bonsai-CD „Cosmic Crypt“, die sich mit dem 2014er-Demo nur den Namen und das Titelstück teilt, ein Happen mit Haut und Haaren für zwischendurch. Es ist schon ganz cool, was die Mammutschleifer hier aufs Parkett legen, denn sie atmen den unverbrauchten Spirit der Anfangstage und sind definitiv Death-to-the-bone. Leider sind die insgesamt elf Tracks aber deutlich zu kurz geraten. Kein Titel knackt die vier Minuten Marke. Selten mal erreicht ein Titel über drei Minuten. So prügeln MAMMOTH GRINDER ihre elf traditionellen Death Tracks in weniger als einer halben Stunde durch die Speaker. „Cosmic Crypt“ kommt des Weiteren lediglich im Jewelcase mit 4-seitigem Booklet gänzlich ohne Texte, für dessen Coverartwork man Joe Petagno (MOTÖRHEAD, AUTOPSY, ANGELCORPSE, PINK FLOYD) verpflichten konnte. Aber jetzt mal ganz ehrlich Leute, „value for money“ geht wohl eindeutig anders...oder ist das gesamte Budget an den großen Künsten fürs Cover draufgegangen?!?
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Meine Wertung: 83/100
MAMMOTH GRINDER in der aktuellen Besetzung:
Chris Ulsh – Bass, Vocals
Mark Bronzino – Guitars
Ryan Parrish – Drums
Tracklist:
01. Grimmenstein (03:17)
02. Servant of the Most High (02:51)
03. Blazing Burst (02:10)
04. Divine Loss (01:44)
05. Molotov (02:11)
06. Superior Firepower (02:38)
07. Human Is Obsolete (03:47)
08. Locust's Nest (03:13)
09. Mysticism (02:11)
10. Rotting Robes (02:23)
11. Cosmic Crypt (01:45)
TT: 28:10 Minuten
Anspieltipps: Blazing Burst; Human Is Obsolete; Molotov
Servant of the Most High (Official Music Video):
Blazing Burst (Official Audio):
Superior Firepower (Official Audio):
Locust's Nest (Official Music Video):