JÜRGEN TODENHÖFER – Warum tötest du, Zaid?
Auf knapp 340 Seiten gewährt Jürgen Todenhöfer der potentiellen Leserschaft, einen Einblick in einen nicht ganz ungefährlichen Teil seines Schaffens- und Lebenswerks. Er ist darauf bedacht, mit den Missverständnissen zwischen der muslimischen und der westlichen Welt aufzuräumen. Er plädiert dabei vor allem für Respekt, Verständnis und Offenheit. Leider wird dieser Pfad nicht immer leicht zu beschreiten sein. Äußerst mutig begibt sich der Schriftsteller und frühere Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer auf den Weg in den Irak. Über Syrien reist er in das, von unzähligen Invasoren besetzte Land ein, um sich einen Überblick hinsichtlich des irakischen Widerstands und dessen Anhänger zu verschaffen. Er wird über die so genannte „Todesstraße“ nach Ramadi gebracht. Dort stellt man ihm diverse Iraker vor, die sich dem nationalistischen, baathistischen oder eben dem irakischen Widerstand angeschlossen haben. Aus der Sicht der betroffenen Bevölkerung berichtet er, ganz im Gegensatz zur üblichen Vorgehensweise (nur in Begleitung der Amerikaner und mit zuvor gebrieften Irakern in Kontakt zu treten) über die augenblickliche Situation, die Erfahrungen der einzelnen Mensche, sowie den Punkt, der letztendlich Ausschlag für ihre Entscheidung gab, sich dem irakischen Widerstand anzuschließen. Ebenfalls wird auf das Thema Al-Quaida, sowie auf das Thema Privatmilizen irakischer Politiker eingegangen, gegen die der irakische Widerstand genauso vehement kämpft, wie gegen die Besatzer. Des weiteren wird auf den Unterschied zwischen Terroristen und Widerstandskämpfern ausführlich eingegangen. Mit vielen Bildern, ausführlichem Vor- und Nachwort, sowie Bild- und Quellennachweisen, ist „Warum tötest du, Zaid?“ sehr interessant und äußerst aufschlussreich geschrieben. Zum Ende hin werden auch Zitate aus dem Alten und Neuen Testament, sowie aus dem Koran angeführt, die verdeutlichen sollen, dass diese im Konsens mit der Zeit zu der sie verfasst wurden, zu sehen sind. Mit Sicherheit wird dieses Buch dem ein oder anderen endlich die Augen öffnen und selbigem zur Abkehr gegenüber dem Lügengebilde der amerikanischen Regierung verhelfen.
Meine Wertung: 75/100