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ISTAPP - The Insidious Star
Bezieht man die 2007er Compilation "Köldens union" mit ein, markiert "The Insidious Star" die vierte vollwertige Schwarzwurzel der Melodic Black Metaller ISTAPP (zu Deutsch: Eiszapfen). Die Allianz aus Kälte und unbändigem Hass auf die Sonne, die sich im Jahre 2005 im Bezirk Blekinge, genauer gesagt in Mjövik im Südosten Schwedens gründete, zockt zumeist recht harschen, dennoch melodischen Black Metal, der auf eine gesunde Dosis männlichen Klargesangs [vom 2016er „Neuzugang“ Gangleri (Bass und clean Vocals)] nicht verzichten will. Ihr selbstbezeichneter "True Blekingsk Black Metal" klingt aufgrund der überwiegend schwedischen Sprache, Gangleri‘s cleanem Expressionismus und vor allem wegen seines kaltblütigen Konterparts Tommy "Tizheruk" Carlsson, ähnlich frostklirrend wie die Norweger BORKNAGAR (die mit "True North" für den 27. September dieses Jahres ebenfalls ein neues Album angekündigt haben) zu Andreas "Vintersorg“ Hedlunds Zeiten oder auch wie die schwedische Band VINTERSORG selbst.
Das 35:27 Minuten rotierende "The Insidious Star" (der heimtückische Stern) schickt den geneigten Zuhörer bei sommerlichen 37 Grad durch winterlich zerklüftete, typisch nordische und leicht folkig angehauchte Musiklandschaften, die sich überwiegend in mittleren Bereichen der Geschwindigkeitsskala tummeln. Die Schweden flirten aber auch gerne mal mit der klassischen Seite des Metals. Seine melodische Ader entdeckt ISTAPP 4.0 zumeist in seinen tiefer gehenden, epischen Bridges, wobei außerhalb selbiger auch gerne mal ordentlich auf die Tube gedrückt wird. Der kräftig kehlige und frostig kalte Pesthauch von Frontkratzbürste Tizheruk (Guitars, Vocals) ist allzeit tonangebend und steht in deutlichem Kontrast zum klaren Gesang Gangleris.
Die hauptsächlich geloopten Lead-Gitarren sind zwar astrein gezockt, jedoch eher hintergründig anzusehen und dienen mehr der musikalischen Untermalung, als dass sie eine starke Aussagekraft hätten. Die Drums sind abwechslungsreich, jedoch ist der wummernde Schlagzeugbass etwas basslastig aufgenommen. ISTAPP sind allerdings stets offen, melodisch, gleichwohl harsch und dabei längst nicht so verbissen im Purismus festgefahren, wie manch Genrekollegen.
Mit "Maifrost" haben die Beschwörer der Eiszeit noch einen LP-Bonustrack vorzuweisen, den mein Silberling jedoch nicht zu bieten hat. Die neun Melodic Black Metal Hymnen, die "The Insidious Star" (Der heimtückische Stern) in der CD-Version zu bieten hat, streifen die nordische Mythologie und behandeln das Erlöschen der Sonne und das komplette Einfrieren der Erde in einer Art Fimbulwinter. ISTAPP sind die Gegner der Sonne, die Legion des ewigen Eises, der Dunkelheit und des absoluten Nullpunktes. Ihr Königreich im Jahrtausende andauernden Kampf gegen die Sonne, die Hitze und ihr lebensspendendes Licht. ISTAPP welcomes you to eternal winter! Welch Gnade bei diesen unerträglich hohen Temperaturen...!!! Für Puristen, die mit ab und an einsetzendem Klargesang kein Problem haben, dürfte sich "The Insidious Star" durchaus lohnen.
https://www.facebook.com/IstappOfficial/
Meine Wertung: 83/100
ISTAPP in der "The Insidious Star" Besetzung:
Tommy "Tizheruk" Carlsson - Vocals (lead), Guitars
Mattias "Morg" Svensson - Guitars
Gangleri - Bass, Vocals (clean)
Martin "Fjalar" Michaelsson - Drums
Natten då Gud blundade (1888):
Tracklist:
01. Eternal Winter (03:38)
02. Dit solen aldrig når (04:10)
03. Natten då Gud blundade (1888) (03:48)
04. Snowball Earth (04:21)
05. Muspelheim (03:48)
06. The Alliance of Cold (03:53)
07. The Insidious Star (03:57)
08. Vita döden (03:51)
09. Orrekulle (04:03)
TT: 35:27 Minuten
Anspieltipps: The Insidious Star; Snowball Earth; Dit solen aldrig når; Natten då Gud blundade