HYPNOS - The Whitecrow
Ganze fünf Jahre lang mussten sich die Fans des Blackened Death Metal Quartetts HYPNOS aus Uherské Hradiště in der Tschechischen Republik gedulden, bis nun mit dem fünften Studio Silberling „The Whitecrow“ endlich das langersehnte 2012er „Heretic Commando – Rise of the New Antikrist“ Follow-Up kurz vor der Veröffentlichung steht. Dem rauen, garstigen, melodischen Stil nach zu urteilen muss man HYPNOS ganz klar dort ansiedeln, wo sie auch beheimatet sind. Der osteuropäische Death Metal ist überwiegend im Midtempo gehalten, weist nicht zuletzt durch die sinisteren, oftmals auch gesprochenen Passagen eine bedrohliche Grundstimmung, sowie einen präsenten und vollen Sound auf. HYPNOS’ straight in ya face Death Metal ist von diversen Hard’n’Heavy Einflüssen durchsetzt, zum Teil sogar ein wenig rock’n’rollig, weist aber auch melodische, manchmal gar langatmig erscheinende Breaks auf.
Das rauchige, leprakranke Retro Todeshauch Gegrunte von Bronislav "Bruno" Kovařík röhrt so richtig schön grimmig und morbide aus den Tiefen seiner zerfressenen Eingeweide heraus, was insbesondere im sechsten, tief dunkel und abgehackt, fast bellend gegrowlten Track „Sin Collectors“ oder im kratzig dämonischen „Der Mordschlag“ zur Geltung kommt. Dass Bruno es auch mit längeren, klar gesungenen Passagen aufnehmen kann, beweist er in “Too Dark To Shine / Too Young To Die“ auf eindrucksvolle Weise. Der mit starkem, Slayer ähnlichen Riffing ausgestattete achte Track „The Gift Of Hope“ bricht hingegen recht brachial aus den Membranen. „The Whitecrow“ birgt kaum zu durchdringende, tiefergelegte und durchgehend langgezogene Gitarrenwände, die mit ihrem schwarzen Anstrich auch immer mal wieder schräge Riffs raushauen und wie ein voll beladener Pferdewagen über deine kläglich dahinsiechende Körperlichkeit hinwegrumpelt. Aber auch der Bass dröhnt hier immer fein durch und verstärkt die morbide Ausrichtung ungemein. Seit HYPNOS 1999 aus den Überbleibseln der 1984 gegründeten Band KRABATHOR entstanden sind, haben sie ihren Stil immer wieder auf ein neues Level heben können.
Der stets authentische, ehrliche, zum Teil auch disharmonische Death Metal klingt so richtig schön morbide und ist tiefschwarz eingefärbt. Im Gesamten verarbeitet mir „The Whitecrow“ allerdings auch etwas zu viele langatmige Interludien, die den Flow immer wieder unnötig aufbrechen und das Album auf künstliche und störende Weise unnötig in die Länge ziehen. Mit Gastauftriten von V. Santura (DARK FORTRESS, TRIPTYKON), Martin Missy (PROTECTOR), Paul Speckmann (MASTER) und Christopher (KRABATHOR) hat man für „The Whitecrow“ so einige Hochkaräter des Black- und Death Metal Sektors gewinnen können. Die Digi-CD+DVD (incl. 3 Videoclips und einer 70 Minuten Liveshow) wurde auf 945 Exemplaren weltweit limitiert, ist aber nebst Black Pizza (Vinyl Verion) und Download auch als normales Jewlcase inkl. 28-seitigem Booklet erhältlich.
Meine Wertung: 85/100
HYPNOS in der aktuellen Besetzung:
Bronislav "Bruno" Kovařík – Bass, Vocals, Guitars
Vlastimil “Vlasa” Urbanec – Guitars
Martin “Canni” Klinkera – Guitars
Petr "Pegas" Hlaváč – Drums
Tracklist:
1. Prologue (0:57)
2. Towards Humanity (2:16)
3. The Whitecrow (4:31)
4. One Flesh, One Blood (5:54)
5. Get Inspired By The Light / Discipline Of Self-Treatment (5:06)
6. Sin Collectors (3:58)
7. Haereticum Minuet / Rebels Dancing (2:21)
8. The Gift Of Hope (4:59)
9. About Trust / The Anatomy Of Empathy (4:54)
10. Der Mordschlag / Germanophobe II (3:28)
11. Epilogue (0:22)
12. Too Dark To Shine / Too Young To Die (7:54)
13. Humanized (2:58)
TT: 50:00 Minuten
HYPNOS „THE LIVECROW“
DVD 2017, Einheit Produktionen
1. The Livecrow (live concert in Uherské Hradiště) (1:10:00)
2. Extremely Dark Days (drum video) (3:40)
3. Fatal Shine Of The Sky (drum video) (2:40)
4. The Whitecrow (official lyric video) (4:31)
TT: 80:51 Minuten
Lyric Video zu "The Whitecrow":