Checkt, liked und abonniert LACK OF LIES @ www.facebook.com/LackOfLies
FÉLETH - Depravity
Nach der 2017er EP "The Covenant" und der 2018 erschienenen Single "Pestilence" markiert "Depravity" das full-lenght Debüt, der Death/Hardcore/Deathcoreler FÉLETH aus Alta in der Provinz Troms og Finnmark in Nordnorwegen. Das 2015 gründete Quintett, legt gesteigerten Wert auf eine moderne und melodische Auslegung ihrer deftigen, sprunghaften Crossover-Kost, verwurstet dabei so einige Thrash und Black Metal Nuancen und wird phasenweise regelrecht experimentell. So kommen gar Elemente aus Jazz, Rock und Ambient zum Einsatz. FÉLETH transferieren das breitgefächerte Extrem Metal Genre weit über die Grenzen des Jahres 2020 hinaus und sind musikalisch vielleicht ein Stück weit mit den Isländern UNE MISÉRE vergleichbar. Und obschon die Skandinavier noch ein gutes Stück weit über dem Polarkreis hinaus beheimatet sind, ist ihr acht Tracks umfassender Erstschlag echt heißer Scheiß.
Die melodischen Leads von Alexander Stamnes, die hart sägenden Riffs von Thomas "Thomasino" Nyvoll, Brage Ingebrigtsen Westgaard's intensive Bassaxt und die krasse Fellbearbeitung durch Aleksander Alsen zeichnen das Geschehen rund um die Rhythmusfraktion aus, die von aggressiven Gesängen mit relativ breiter Vocal-Range breitschultrige Unterstützung erfahren. Das überwiegend helle Roaring von Espen "Dangelbær" Dagenborg bildet dabei einen recht tighten Konterpart zu seinem etwas weniger häufig eingesetzten dunkel-kehligen Growling. Im grobschlächtigen Opener "Ember" ballert man sich crossrhythmisch durchs Gebälk. Bis hin zur absoluten Ausrastekstase. Alexander Stamnes nestelt dabei gerne mal an seinem Sechssaiter herum, gibt sich bei dem Gefrickel aber zu keinem Zeitpunkt die Blöße verspielt, selbstverliebt oder gar lächerlich rüberzukommen. Die Jungs können schon was. Das hört man sofort!
Das düstere Follow-Up "Hollow Words" kommt mit Wucht und Macht. Wie eine tosende Gewitterwolke mit schrägen Gitarrenauswüchsen walzt sich die Nummer überfallartig durchs Gelände. Alleine schon das Zusammenwirken der pumpenden Drumworks mit dem facettenreichen und sauber arrangierten Gitarrenspiel klingt richtig fett. Munter weiter geht es mit "Ravenous", einem Song der durch kompromisslose Hingabe, individuelle Klasse und sein ganz spezielles Karma besticht. "Arise" hingegen bietet Machinegun-Blasts im Übermaß, tobt wie ein Kleinkrieg durch die Wohnzimmer seiner Hörerschaft und frisst selbige mit Haut und Haaren. Geiles Headbang-Monster!
Im zweiten Abschnitt packen FÉLETH auch bei "Dissolution" wieder den Ballermann aus und bahnen sich ihren Weg zum...hoppla, was ist das denn? Track fertig? Plötzlich wird es bluesig-jazzig, bis das Ganze in eine qualvolle Black Metal Komposition abdriftet, um anschließend wieder mit Groove und Spucke dem Death Metal zu frönen. Durchaus gelungen und vor allen Dingen interessant diese Mischung! Alles scheint perfekt durchdacht und aufeinander abgestimmt. Sehr geil das! Der sechste Track "Pestilence" hat ein fett angereichertes und explosives Gemisch im Tank.
Die Nummer wird durch das monströse Schlagwerk und das technisch versierte Guitarplay brutal nach vorne gepusht. Zeitweise regelrecht von Raserei gepeinigt, stellt das nachfolgende "Pale Tongue" ein waschechtes Death Metal Brett dar, das lediglich im Mittelteil zum Alternative mit ansprechendem Klargesang hin wechselt, sich aber recht schnell in ein derbes Metalcore Biest der Oberklasse verwandelt. Auf diese Weise kann man ausnahmsweise sogar Metalcore wieder ernst nehmen. Das Aggro-Powerpack "Swan Song" bildet den krönenden Abschluss eines rundum gelungenen Erstlingswerks. Alles richtig gemacht, Jungs! Both Thumbs up!!!
Die Norweger FÉLETH müssen sich also keinesfalls vor Szenegrößen in den Staub werfen und haben mit "Depravity" ein derbes, absolut stimmiges Hardcore/Death Gesamtpaket geschnürt, das ausnahmslos für Kurzweil sorgt. Bereits im ersten Durchgang haben sich die Nordeuropäer in mein Herz gespielt. Textliche Abhandlungen über Politik, Kapitalismus, Fakenews, Verzweiflung, der menschlichen Natur und Umweltschutz wurden in die lyrischen Ergüsse integriert. Produzent und Recordingengineer Liam Knott kümmerte sich um die homogenen, erdigen und druckvollen Aufnahmen zum 35:40 Minuten rotierenden "Depravity". Mix und Master stammen hingegen vom CRYPTOPSY-Gitarristen und Head-Engineer von The Grid Production Christian Donaldson. FÉLETH wissen durchgehend zu überzeugen und boxen so manchen Luschi von der Gasse.
https://www.facebook.com/FelethBand/
LACK OF LIES - Wertung: 89/100
FÉLETH in der "Depravity" Besetzung:
Espen "Dangelbær" Dagenborg - Vocals
Alexander Stamnes - Guitars
Thomas "Thomasino" Nyvoll - Guitars
Brage Ingebrigtsen Westgaard - Bass
Aleksander Alsen - Drums
Tracklist:
01. Ember (04:13)
02. Hollow Words (03:26)
03. Ravenous (04:11)
04. Arise (04:19)
05. Dissolution (04:12)
06. Pestilence (04:42)
07. Pale Tongue (05:49)
08. Swan Song (04:48)
TT: 35:40 Minuten
Anspieltipps: Arise; Dissolution; Ember; Ravenous
Hier checkt ihr die aktuellen FÉLETH Euro-Tourdates!
Depravity (official & complete album stream):
Ravenous:
Swan Song:
Arise:
Pestilence: