Forging The Storm - Desolation

(Eigenproduktion)

 

Ein deftiges Metalcore / Hardcore / Deathcore Debüt aus der regionalen Küche gefällig? Mit ihrem Erstschlag „Desolation“ hat die, noch recht junge Formation FORGING THE STORM, die im Großraum Darmstadt-Dieburg herangezüchtet wurde, einen recht amtlichen Release mit Growl- und Kreischgesang (den sie selbst als Brutal Melodic Metal bezeichnen) am Start. Ein neues Genre oder auch nigelnagelneue Schubladen werden zwar nicht direkt geöffnet, dafür bedient man sich aber an althergebrachtem genauso, wie an modernen oder auch futuristisch anmutenden Inhalten. Frontpeitsche Oliver „Olli“ Thiel kreischt schon mal ganz amtlich. Mal hoch, hauptsächlich tief, mal unterirdisch, aber auch Klargesang oder besser gesagt klar gesprochenes/gerufenes/geshoutetes kommt, wie beim Hardcore zum Beispiel à la RISE OF THE NORTHSTAR an die Reihe (u.a. „Dead Hand Reign”). Der Gesang ist roh, knarzig und brutal. Der deftige Core Mix ist es auch. In Sachen „runder Gesang“ braucht man vielleicht noch einen Tick mehr Volumen, Tiefe und Versiertheit. Dafür sind Olli’s Vocals aber auch unverändert, unbearbeitet und somit absolut authentisch und ehrlich aufgenommen. Aufgrund der ziemlich geilen Performance kann man bei einem Debüt dieser doch recht sattelfesten Machart aber getrost darüber hinwegsehen. Gerade die gesprochenen Ansagen läuten oftmals mächtige Hardcore Grooves ein, die den gesamten Stilmix zusätzlich richtig interessant gestalten. Man höre nur das fetzige, mit feinem Refrain ausgestattete „Cast Away“. Die vielen, feinen Gitarrensoli, die immer mal wieder zwischen die brutalen Nackenschläge eingeschoben werden, gestalten die Sache direkt ausgewogen, runden sie zusätzlich ab, lassen aber zu keiner Zeit den nötigen Druck vermissen. Mit den ordentlichen Dampfhammern „Landfall“ und „Dead Hand Reign“ werden uns gleich zu Beginn harte, brutale Riffs, ein stampfendes Hardcore Schlagwerk, melodische Bridges und eine gehörige Dosis Groove um die Ohren gehauen. Das südhessische Quintett FORGING THE STORM, welches sich aus ehemaligen Mitgliedern der Bands KOHATRED und A 1000 ERAS zusammensetzt, lässt schon einen ziemlich coolen Flow und deftige Power vom Acker und trotz der brutalen Ader immer wieder eingängige Strophen und Refrains in ihrem erdigen Metal Core einfließen. Dass die Jungs was drauf haben, steht mal definitiv außer Frage und einen verlässlichen Mitwipp- oder Headbang Faktor will ich der Darmstadt-Dieburg Connection gar nicht erst in Abrede stellen. Auch das abgehackte, schranzig fiese Bas(s)tard Hardcore Riffing ist allererste Sahne und wird mit einer unterstützenden, variabel pressenden Drumarbeit unterlegt. Der Bass von Darin „Eddie“ Smith, der bereits bei AGATHODAIMON den Vier-Seiter zupfte, ist dabei sehr präsent und fördert diese feinen, basslastigen Hardcore Parts, die nur allzu bezeichnend für diese Genres sind. Mit dem Lyric Video zu “Dead Hand Reign”, welches man sich unter https://www.youtube.com/watch?v=SGn9vAzY-Wk reinziehen kann, gilt es erste Berührungspunkte mit der Band zu sammeln. „Desolation“ wird in den nächsten Tagen über alle gängigen Streaming Portale anzuhören und zu erwerben sein (u.a. iTunes, Spotify, Google Play, Amazon Music, etc.). But please remember: FORGING THE STORM will eat the land in desolation!

 

www.facebook.com/forgingthestorm

 

Meine Wertung: 80/100

 

 

 

FORGING THE STORM in der aktuellen Besetzung:

Olli (vocals)

Chris (guitar)

Lukas (guitar)

Ben (drums)

Ed (bass)



 

- Wir bitten von der Übersendung nicht angeforderter Rezensionsexemplare in physischer Form abzusehen, da Wir diese in der Regel nicht bearbeiten Können -