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Streetdate: 29.11.2019 / Apostasy Records
Streetdate: 29.11.2019 / Apostasy Records

FLESHCRAWL - Into The Catacombs Of Flesh

(Apostasy Records)

 

Was habe ich mich auf dieses Album gefreut! FLESHCRAWL aus Ulm waren in den 90ern und 2000ern die deutsche Hoffnung in Sachen (SWE-)Death Metal. Als das Krachkommando 1987 unter dem Banner MORGÖTH das thrashige und todesmusikalische musizieren begann, ahnte noch keiner, dass sich aus dieser jungen Truppe zwischenzeitlich eine der besten und interessantesten Death Metal Acts mausern würde, die Good Old Germany zur damaligen Zeit zu bieten hatte. Mit der Umbenennung in SUFFOCATION im Jahre 1990, wurde man sehr schnell der Tatsache gewahr, dass man damit einen rechtlich kaum zu vertretenden Interessenskonflikt mit dem Bandnamen gleicher Bauart der US-Amerikanischen Brutal/Technical Death Metaller vom Damm treten würde, also entschied man sich ein Jahr später dazu, seinen Bandnamen erneut zu ändern. Alsbald hatten die Baden-Württemberger in FLESHCRAWL einen rechtlich unbedenklichen und vor allen Dingen wie die Faust aufs Auge passenden Moniker für ihren derben Style gefunden, der bis in die späten 2000er Bestand haben sollte. Denn danach wurde es ruhig um die Schwaben, die bis dahin bereits acht mal Vollwertkost unters Volk gebracht hatten. Ganze neun Jahre später wollte man noch einmal wissen, wo man stand und veröffentlichte zwei Split-CDs mit den Gefolgschaften von SKINNED ALIVE (die sinnigerweise "Tales of Flesh and Skin" betitelt wurde und vier neue FLESHCRAWL-Songs enthielt), sowie die "Festering Thoughts from a Grave" Split mit SUFFOCATION (also mit sich selbst, bzw. der alten Garde der deutschen Death/Thrasher, die die remastered Rereleases der beiden alten Demobänder und der 7 "EP beinhaltete). Somit wieder im saftigen Death Metal Blut gesuhlt, rauften sich Gründungsmitglied und Schlagwerker Bastian Herzog, Sänger Sven Gross, Gitarrist Oliver Grbavac, Bassist Manuel Markowski, sowie "Neugitarrist" Slobodan Stupar zusammen und stellten mit "Into The Catacombs Of Flesh" das neunte FLESHCRAWL Langeisen zusammen. 

FLESHCRAWL
FLESHCRAWL

Mit ihrem Boss HM-2 Schreddersound hatten es die Old School DE-Deather FLESHCRAWL bereits in jungen Jahren auf den Stockholm Sound à la ENTOMBED, GRAVE oder DISMEMBER abgesehen. Mit ureigener Note, kräftigen Vokills, hart angerissenem Permariffing, bollerndem Drumming und enorm drückendem Bass, hatte das German Five Piece den damaligen Zahn der Zeit getroffen. Dass dieser Sound auch heute noch zur ersten Garde zählt, stellten die schwedische Death Metal-Insitution BLOODBATH, die Hamburger Buzzsaw-Götter ENDSEEKER oder die finnische Schredder-Legion FESTERDAY erst kürzlich auf eindrucksvolle Weise unter Beweis. Leider sind FLESHCRAWL im Vergleich zu den vorgenannten Bands irgendwo auf halber Strecke stehengeblieben, denn nicht zuletzt ist man soundtechnisch alles andere als "auf der Höhe der Zeit" und bleibt somit ein gutes Stück weit hinter seinen Mitstreitern zurück. Es fängt bereits mit der vergleichsweise schlechten Aufnahmequalität von "Into The Catacombs Of Flesh" an. Der grobschlächtige Gesang ist zu sehr in den Vordergrund gemischt, sodass er sich vom übrigen Sound leider viel zu deutlich abhebt. Der, alles andere als homogene oder differenzierte Drum- und Gitarrensound verschwimmt gerade bei den deftigen Stellen dermaßen, dass man viele einzelne hintergründige Elemente aus dem so entstandenen Soundwust gar nicht mehr wirklich heraushören kann. Da ist beim Abmischen definitiv einiges in die Hose gegangen. Wie man sich bei den heutigen Möglichkeiten soundtechnisch nur so vergreifen kann, ist mir wahrlich ein Rätsel. Und das schreibt ein Fan der ersten Stunde über "Into The Catacombs Of Flesh"! Was mich allerdings arg wundert, ist die Tatsache, dass dies wohl außer mir keinem anderen aufgefallen zu sein scheint...!?!

FLESHCRAWL
FLESHCRAWL

Gute Ansätze gibt es zu Hauf (gerade beim Rolling Thunder "Suffer the Dead" oder beim groovigen "Ossuary Rituals"). Leider wurden diese von den Death Metal Veteranen nicht konsequent genug weiterverfolgt. Die Arrangements sind mir nämlich bei weitem zu gewöhnlich, um nicht zu sagen langweilig und klingen daher auch, als hätte man sie schon 1.000 mal (beispielsweise von DISMEMBER) gehört. Die Riffs sind dermaßen abgegriffen, dass sie einen Angriff aus der Mottenkiste kaum überleben dürften. FLESHCRAWL klingen in ihrem breiigen Soundspektrum fast schon amateurhaft und zu authentisch oldschoolig. Dass nur ich das herausgehört haben soll, ist mir jedoch nach wie vor ein Rätsel, denn bei meinen Recherchen (auf der FLESHCRAWL Facebook Seite) bin ich ausnahmslos über wohlwollende und enorm positive (!!!) CD-Besprechungen gestolpert. Für gewöhnlich lese ich solche nicht, aber hier bin ich echt neugierig geworden, wie andere Death Metal Abhängige zu diesem Stoff stehen. Für meine Ohren bietet "Into The Catacombs Of Flesh" wahrlich nichts Besonderes und kann meiner bescheidenen Meinung nach, bei dem Wust an Veröffentlichungen nur gnadenlos untergehen. "Into The Catacombs Of Flesh" ist zwar kein wirklich schlechtes Album, baut jedoch kaum Aura auf, hat kein richtiges Flair und wenig Seele. Für mich wird das neue Album auf Dauer sogar regelrecht anstrengend, weil es wenig bietet, an dem ich mich "festhängen" kann. Bei den hohen Erwartungshaltungen und gemessen an den heutigen Standards, kann FLESHCRAWL 9.0 beim besten Willen nicht mithalten!

FLESHCRAWL
FLESHCRAWL

Produziert wurde das zwölf Tracks und 39:13 Minuten umfassende "Into The Catacombs Of Flesh" von der Band höchst selbst. Aufgenommen in den Catacombs of Flesh Recordings und Vault M im Juni 2019, werden Gitarrist Oliver Grbavac und Marcus Magge Maggesson (der zurzeit bei APOPHIS und  REVEL IN FLESH zugange ist) als ausführende Produzenten genannt. Mix und Master stammen aus der Hand von Jonny Pettersson (u.a. Growler bei BERSERKER LEGION, GODS FORSAKEN und WOMBBATH), der die Aufnahmen im Studio Unbound zu Bristol, UK nurmehr verschlimmbesserte. Logo, Cover Artwork und Design entstammen der Feder von Roberto Toderico (der bereits für Bands, wie PESTILENCE, POLTERGEIST, ROGASH, SINISTER oder SODOM tätig war).

 

https://www.fleshcrawl.net/

https://www.facebook.com/Fleshcrawl/

 

LACK OF LIES - Wertung: 75/100

 

FLESHCRAWL in der "Into The Catacombs Of Flesh" Besetzung:

Sven Gross - Vocals

Oliver Grbavac - Guitars, Vocals (additional)

Slobodan Stupar - Guitars

Manuel Markowski - Bass

Bastian Herzog - Drums, Vocals (additional)

 

Tracklist:

01. Into the Catacombs of Flesh (05:22)     

02. Mass Obliteration (03:34)   

03. Ossuary Rituals (02:45)     

04. Funeral Storm (02:36)        

05. Grave Monger (03:18)       

06. Chained Impalement (02:59)        

07. Law of Retaliation (03:14)  

08. Obliteration Bizarre (01:49)

09. Red Streams of Sorrow (03:10)   

10. Of Frozen Bloody Grounds (02:57)      

11. Suffer the Dead (02:59)      

12. Among Death and Desolation (04:30)

 

TT: 39:13 Minuten

 

Anspieltipps: Suffer the Dead, Ossuary Rituals

 

Hier checkt ihr die aktuellen FLESHCRAWL Tourdates!

 

 

Ossuary Rituals:

 

Mass Obliteration:

 

Into the Catacombs of Flesh:




 

- Wir bitten von der Übersendung nicht angeforderter Rezensionsexemplare in physischer Form abzusehen, da Wir diese in der Regel nicht bearbeiten Können -