Sebastian Fitzek - Der Seelenbrecher
Der vierte Roman des jungen Berliner Autors Sebastian Fitzek, erzählt im Prinzip
die Geschichte zweier Studenten, die bei einem Studienexperiment eine Patientenakte zum Lesen erhalten. Diese macht nicht unbedingt den Eindruck, als wäre sie die reguläre Akte eines Psychologen über einen seiner Patienten, sondern ist eher aufgebaut, wie der Plot eines Psychothriller. Die beiden Studenten tauchen immer tiefer in die Geschichte ein, die sie nach und nach in ihren Bann zu ziehen beginnt. „Der Seelenbrecher“, der in winterlicher Atmosphäre angelegt ist, spielt auch dieses mal wieder in Berlin. Ort der Handlung in besagter Patientenakte ist eine psychiatrische Luxusklinik auf dem Teufelsberg im Grunewald, deren Patienten, wie auch deren Ärzte durch einen plötzlich aufkommenden Blizzard von der Außenwelt abgeschnitten werden. Sebastian Fitzek erzählt einen interessanten, spannungsgeladenen Plot, der immer wieder auf die psychische Belastbarkeit seiner Protagonisten abzielt, die nicht nur in den fragwürdigen Genuss seelischer, wie körperlicher Grausamkeiten kommen, sondern teilweise gar mit ihrer eigenen Hölle konfrontiert werden. Eine geballte Ladung Action, gespickt mit den probaten Mitteln Beklemmung, Spannung, Verwirrung und den gekonnt platzierten, stetig einsetzende Kehrtwendungen, führen den geneigten Leser immer wieder auf die falschen Fährten und steigern die Anspannung nach der Auflösung ins Unermessliche. Auch in diesem vierten Roman ist nicht immer alles so, wie es scheint. Für den Autor hingegen scheint es allerdings ein leichtes zu sein, fast schon übernatürlich spannungsgeladene Atmosphäre in seinen Plot einfließen zu lassen, denn die recht kurzen Kapitel sind bis zum Bersten voll gepackt mit den verschiedensten positiven, wie negativen Aspekten. Schlag auf Schlag, Seite für Seite geht es hier im rasanten Achterbahntempo voran, sodass man hin und wieder das Gelesene erst mal auf sich einwirken lassen muss, um mit der hektischen Handlung mithalten zu können. Sebastian Fitzek ist mit dem knapp 370-seitigen Werk „Der Seelenbrecher“ einmal mehr ein Psychothriller der ganz besonderen Art gelungen!
Meine Wertung: 85/100