ERODED - Necropath
Auch das zweite Studioeisen „Necropath“, der erodierten Stahlfront ERODED aus Alessandria, verschreibt sich dem frühen 90er Schwedentod. DISMEMBER, ENTOMBED, GRAVE und UNLEASHED dürfte man wohl zu den Vorbildern des italienischen Trios zählen, das sich im Jahre 2003 im Piemont zusammenfand. Ihr schwerer, halbverwester Death Metal, der sich zu einem Gutteil im mittleren Bereich der Temposkala breit macht, kreiert durchaus eine enorme Sounddichte, verwässert das Grundkonzept durch die Fülle an Informationen aber gleichermaßen. Dadurch noch hervorgehoben, dass ERODED leider auch nicht sonderlich eigenständig agieren, verliert sich Song um Song in den unendlichen Weiten des Death Metal Nirvana. Das soll aber nicht heißen, dass das 35:31-minütige "Necropath" ein langweiliges oder gar schlechtes Album ist, doch gibt es nun mal unzählige vergleichbare Alben, die einfach besser inszeniert und arrangiert sind.
Die Ereignisse überschlagen sich auf "Necropath" des Öfteren und lassen die eigentlich ganz coolen Tracks im gnadenlosen Sog des Soundmatchs versinken. Die rauchig kehligen Vocals von Fronter Kalyos klingen austauschbar und auch wenn die tiefenverzerrten Riffs von N.N und Rick sicherlich nicht verkehrt sind, wurden sie so schon tausende male zuvor gezockt. Die düstere, doomige, gar bösartige Grundstimmung verkommt aber vor allem in den schnelleren Passagen zu einem heillosen Durcheinander.
Die halbverdauten Hinterlassenschaften ihrer Vorgänger taugen nun mal nicht immer zum wieder- und wiederkäuen. Da muss schon deutlich mehr Innovation oder zumindest Einfallsreichtum aus technischer Finesse her, denn ERODED klingen oftmals angestaubt und ideenlos. Da bleibt auch beim fünften oder sechsten Durchgang nicht wirklich viel beim Hörer hängen. Von daher taugt "Necropath" meiner bescheidenen Meinung nach lediglich als Unterhaltungsmusik zum Nebenbeihören und auch wenn die technische Seite auf "Necropath" keinesfalls unbeachtet bleibt, vermag sie den festgefahrenen Karren definitiv nicht mehr aus dem Dreck zu ziehen.
„Necropath“ ist ein weiterer Release der Marke Old School SWE-Death, der acht Tracks beinhaltet und in der CD-Version mit 8-seitigem Booklet inklusive aller Texte ausgeliefert wird. Das Album hat zweifelsohne seine Momente, ob man diesen weiteren Aufguss jedoch wirklich gebraucht hätte, darf natürlich jeder für sich selber entscheiden. Als kleine Entscheidungshilfe gilt unten stehendes Lyric Video zum sechsten Song "Apocalyptomb". Und auch wenn die Produktion zu "Necropath" im Prinzip gar nicht mal so schlecht ausgefallen ist, bekomme ich hier beim besten Willen nicht mehr Spannung reingetextet.
https://www.facebook.com/erodeditaly/
Meine Wertung: 75/100
ERODED in der aktuellen Besetzung:
Kalyos – Vocals
N.N – Drums, Guitars, Bass
Rick – Guitars
Apocalyptomb (Lyric Video):
Tracklist:
01. Eternal Warspate (04:31)
02. Oath of the Raidergods (04:57)
03. Throne of No Return (04:53)
04. Of Graven Blood on Earth (05:02)
05. Necropath (04:27)
06. Apocalyptomb (04:16)
07. Maelstrom of Massacre (03:20)
08. Last Altar Shall Be Affliction (04:06)
TT: 35:31 Minuten
Anspieltipps: Eternal Warspate; Throne of No Return