"Mount Carcass" - Der apokalyptische Berg der Gescheiterten. Um ihn zu bezwingen braucht es schon etwas mehr, als nur harte Arbeit und ein Quäntchen Glück! Deutschlands führender Melodic Death Metal Act ENDSEEKER meldet sich, nach gerade einmal eineinhalb Jahren Abstinenz mit frischem Material an der metallischen Todesfront zurück. Mit seinem Atmosphäre schaffenden, knarzigen Buzzsaw-Geschranze, den eingängigen und mit many, many Hookline-Candies versehenen Strukturen schwedischer, wie deutscher Natur, sowie der immensen vitalen Sprengkraft, hat sich die sympathische Schredderlegion aus Hamburg schnell in die Herzen der Death Metal Fans gespielt. Man ist indes einen guten Tacken melodischer geworden, von seinen 1A funktionierenden Grundprinzipien jedoch nicht allzu weit abgewichen. Und so besteigen die Jungs von der Waterkant, mit ihrem dritten Powerpack nun endgültig den, bereits seit dem bärenstarken 2017er Debüt "Flesh Hammer Prophecy" scharf anvisierten Thron im Melodic Death Metal Bereich.
In unveränderter Besetzung und technischer Höchstform hat das hanseatische Old School Fivepiece, seit seiner Bandgründung im Jahre 2014, ein richtig feines Näschen für endfette, vor Ohrwurmqualität geradezu berstende Refrains und Melodieführungen entwickelt, die sich in gewohnter Manier durch die Gehirnwindungen des Auditoriums fressen. ENDSEEKER haben auf "Mount Carcass" auch einmal mehr den perfekten Flow in ihre eingängige Death Metal Dynamik gepackt. Hier verschwimmt der Kontrast zwischen Melodie, Härte, Geschwindigkeit, sowie einer enormen Durchschlagskraft auf nahezu unerreichte Weise. Die Hanseaten fühlen sich in jeglichen Geschwindigkeiten zu Hause und nutzen ihren selbstauferlegten Toleranz-Bereich auch gänzlich für sich aus. Angefangen bei Torsten Eggerts derbe prattelndem Tieftöner, über André Kummers exzellente und punktgenaue Fellbearbeitung, hin zu den beiden Sechssaitern von Ben Liepelt und Jury Kowalczyk, mit ihrem zeitweise so richtig schön derbe in den Keller getunten Gitarrenläufen oder den ausgeklügelten Leads und Soli, stimmt innerhalb der perfekten und straighten Instrumentierung einfach alles! Lennart “Lenny” Osterhus authentische, nachgerade empathische bis aggressive Growlperformance, wird hierbei stets vom modern interpretierten, dynamischen Flow der gesamten Rhythmusfraktion nach vorne gepusht.
Haben die Hamburger Jungs zu Beginn ihrer verheißungsvollen Karriere noch scharf Richtung BLOODBATH, DISMEMBER oder ENTOMBED geschielt, sind sie mittlerweile mit ihrem eigenständigen, wuchtigen und zugänglichen Stil genau dort angekommen, wo sie immer hin wollten. ENDSEEKER haben ihren abwechslungsreichen Stil auf "Mount Carcass" zur Gänze perfektionieren können, woran sicherlich auch Eike Freese (DARK AGE) und seine Hamburger Chameleon Studios einen nicht unerheblichen Anteil haben dürften. Hier wurden nämlich auch die neun traditionell gehaltenen, basslastigen Melodeath Knochenbrecher aufgenommen, produziert, gemixt und gemastert, die neben mordlustigen Horror Visionen, auch in welt- und gesellschaftspolitische Themenbereiche vordringen. Ein Kumpel von Gitarrist Ben Liepelt hat der 35:48 Minuten ballernden Huldigung an den Schwedentod, hinter der sich mal ein melancholischer, resignierender Unterton ("Count the Dead") oder auch eine gut verpackte anarchistischer Punk-Rock Attitüde ("Cult") verbirgt, ein feines und klassisches Old School Cover verpasst. Mit "Mount Carcass" haben ENDSEEKER endgültig zu ihrem unverkennbaren, eigenständigen Stil gefunden und sich zu einem absoluten Garanten für endgeilen, modern interpretierter Melodic Old School Death Metal gemausert. Es ist sicherlich alles andere als leicht, dort hin zu gelangen, wo die sympathischen Deather heute stehen, denn den Gipfel des "Mount Carcass" zu bezwingen, wird wohl nur den wenigsten Melodeath Combos gelingen. Zum dritten Mal in Folge...both thumbs up!!!
(Janko)
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LACK OF LIES - Wertung: 91/100
ENDSEEKER in der "Mount Carcass" Besetzung:
Lennart “Lenny” Osterhus – Vocals
Ben Liepelt – Guitars
Jury Kowalczyk – Guitars
Torsten Eggert – Bass
André Kummer – Drums
Tracklist:
01. Unholy Rites (04:06)
02. Merciless Tide (04:37)
03. Bloodline (04:18)
04. Mount Carcass (03:21)
05. Count the Dead (04:40)
06. Cult (04:08)
07. Moribund (04:03)
08. Frantic Redemption (03:28)
09. Escape from New York (John Carpenter cover) (03:07)
TT: 35:48 Minuten
Anspieltipps: Count the Dead; Merciless Tide; Moribund; Frantic Redemption
Unholy Rites:
Count The Dead:
Mount Carcass:
Merciless Tide:
Full Album Stream: