ENDSEEKER - Global Worming

Metal Blade Records

- viertes HM2-Brett der Hamburger Old School Deather -

ENDSEEKER - Global Worming — VÖ: 27.10.2023 / Metal Blade Records

Der Titel "Global Worming", des neuen und vierten ENDSEEKER Albums, hat schon mal etwas für sich. Dass die Hamburger Jungs Spaß verstehen, haben sie bereits in der Vergangenheit wiederkehrend (vor allen Dingen bei ihren fulminanten Live-Shows) unter Beweis gestellt. Ihren frischen und authentischen, HM2-befeuerten Old School Death Metal zelebrieren Lenny, Ben, Jury, Kummer und Eggert bereits seit ihrer Bandgründung im Jahre 2014, in unveränderter Aufstellung. Man merkt dem erdigen Sound und dem lebendigen Drive, der 40:23 Minuten die "Global Worming" zu bieten hat, die energetische Spielfreude regelrecht an.

Schnell, fetzig und anarchistisch präsentiert uns das Fivepiece von der Waterkant seine raue bis räudige Seite des traditionellen Todesbleis. Der globale Wurmbefall wird von Lenny, der nochmal ordentlich an seinen Gesangsspuren gefeilt hat und seinem harschen, vitalen Growling angeführt. Neben den teils regelrecht thrashy gezockten, permanent sägenden Griffbrettern von Ben und Jury, halten sich die Leads in der Hauptsache an eine einfallsreich gestaltete, euphonische Melodieführung. Die Basssaiten von Eggerts saftig angerissenen Tieftöner hüpfen groovy übers Parkett, während Kummer fiese Salven auf sein Schlagwerk feuert. Mit coolen, zugänglichen Refrains, die auf Livetauglichkeit aus sind, haben ENDSEEKER neun Kompositionen erschaffen, die den Bogen ein bisschen weiter spannen als bei den drei Vorgängeralben. Dem omnipräsent sägenden Buzzsaw-Sound sollte die Hamburger Todesbrut vielleicht (noch) mehr Freiraum für Variationen bieten, bevor dieser irgendwann einmal droht anstrengend zu werden. Vielleicht sollten ENDSEEKER auch mal für den einen oder anderen Song komplett auf das Distortion-Pedal verzichten oder es zumindest teilweise ersetzen!?! Wäre sicherlich nicht uninteressant, auch wenn es deren Signature-Sound widerspräche!

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Ansonsten ist "Global Worming" ein gelungenes, grundsolides Album geworden, das 1 A ins Ohr geht und live sicherlich mächtig abgefeiert wird. Denn dafür leben und ackern ENDSEEKER schließlich. Dennoch hätte ich mir mehr von diesen zwingenden Songs, wie den titelgebenden Opener "Global Worming", das nachfolgende, mit Vocal-Hall unterlegte "Hell Is Here" oder das lowtempo Highlight "Nemesis" zum Abschluss des Albums gewünscht. Denn mit den grandiosen Vorgängern "Mount Carcass" (2021), "The Harvest" (2019) und dem 2017er Debüt "Flesh Hammer Prophecy" kann ENDSEEKER 4.0 (für mein Befinden) leider nicht ganz mithalten. Von Soundguru Eike Freese in dessen Chameleon Studios zu Hamburg produziert und mit technischen Hilfsmitteln dezent angereichert, hat man auf "Global Worming" allerdings auch einen derart derben Style eingefangen, wie man ihn von ENDSEEKER, in dieser soundtechnischen Dichte, bislang noch nicht kannte. Aber hey, was der Hamburger 5er-Bund auf

"Global Worming" abliefert, ist noch immer allererste Güte!

(Janko)