ENDLESS CURSE - Slave Breeding Industry
(Eigenproduktion)
Der hiesige Extrem Metal Markt hat gegenwärtig wirklich so einiges zu bieten, denn immer wieder schießen neue oder noch unbekannte Bands, wie nukleargeschwängerte Pilze aus dem deutschen Nährboden. Da hat sich das Baden-Württemberger Death Metal Dreigestirn ENDLESS CURSE, das seit Dezember 2009 dem Brutal Death Metal frönt und dieser Tage mit „Slave Breeding Industry“ seine erste Langrille veröffentlicht, einem interessanten Thema angenommen, das wie ein allgegenwärtiges Damoklesschwert über unseren Köpfen schwebt. Die Sklaven heranzüchtende, wirtschaftliche Virtualität, mit ihrer bedürfnisinkompatiblen Gewinnoptimierung, in der wir täglich robotten gehen, wird wie ein endloser Fluch auf dem Rücken der Menschheit ausgetragen und macht uns zu Sklaven unseres eigenen, destruktiven Systems. In dem 29:04 minütigen Stahlgewitter, verarbeitet das Schwaben-Power-Bündel die Ausgeburten dieser menschgemachten, unmoralischen Knochenmühle, in der die Armen und Schwachen nur allzu leicht unter die Räder geraten.
Wie eine schädelspaltende Horde Orks zockt das Trio insgesamt sieben Tracks mit seiner derben, fetzigen und zweistimmigen Brutal Death Metal/Metalcore Manie vom Leder. In wüster Entfaltung zielstrebiger Gewalt prügelt der endlose Fluch seine grobkörnige Portion Todesblei in dein winselndes Antlitz. Neben den kompromisslosen, groovigen Blastbeatattacken werden immer wieder sauber geschranzte Gitarrenwände errichtet. Die Produktion zu „Slave Breeding Industry“ passt, könnte aber mit mehr Druck von unten raus sicherlich noch einiges an Durchschlagskraft hinzugewinnen. Das ansprechende, variable allerdings noch nicht 100 %ig abgerundete Growling von Willi Döhring, wechselt sich in dämonischer Zwietracht mit dem angepisstem Kreischgesang von Erik Sailer ab. „Slave Breeding Industry“ ist schon ziemlich derbe fett gespielt und hat das Potential, dir den Hirnkasten mit Leichtigkeit vom Fleischsack zu trennen.
ENDLESS CURSE fahren grobschlächtig die Ellenbogen aus, sorgen mit ihrem Groove und den klasse gezockten, mal richtungsweisenden, mal rein unterstützenden, meist durchgängigen Gitarrenriffs für die nötige, kreative Vielfalt und einen verdammt coolen Flow. Einigen Parts hätte man, durch etwas variabler ausgerichtete Arrangements, sicherlich mehr Leben einhauchen können, aber darum ging es bei der straight und brachial ausgerichteten Gangart wohl eher nicht. “Slave Breeding Industry” ist ein gnadenloses, unbarmherziges Debüt geworden, das die nötige Anerkennung verdient hat und sicherlich auch die ihm zustehende Beachtung finden wird. Listen to it. Like it. Buy it, NOW!
Mit dem Video „Welcome To Our Show“ könnt ihr euch vorab schon mal vom Können des Death Metal Dreigestirns überzeugen (Pizza, Bier und pure fuckin' Death Metal):
Meine Wertung: 83/100
ENDLESS CURSE in der aktuellen Bestzung:
Willi Döhring – Guitars, Vocals
Alexander Döhring – Drums
Erik Sailer – Bass, Vocals