Dass deutscher Old School Death/Thrash noch lange nicht tot ist, beweist das garstige und gallige, erste auditive Lebenszeichen "Beast", der norddeutschen Todesfront DIABOLISCHES WERK. Im Jahre des Herrn 2020 gegründet, ist die Kieler Schranz- und Schredder-Legion, unter Hinzunahme der Bassistin Krüger, indes zum Quartett angewachsen. DBs äußerst räudiges Old School Soundspektrum ist roh, kalt und abgebrüht. Die Jungs haben's echt drauf und eine Menge Spaß am traditionsbewussten Death/Thrash in the mood of BOLT THROWER, SODOM, SLAYER oder VENOM. Sie sind aber auch keine Unbekannten, zocken sie doch unter anderem bei ENDSTILLE, KOMMANDO und DYSANGELIUM.
Die totale Annihilation "Beast" kommt so richtig schön ruchlos und assig rüber. Gerade die oberst groovigen und end fetten Tracks "The Sinkhole", das zeitweise an VENOM erinnernde "Beast", der dreckige Bastard "False Flag" oder das bestialische Highspeed-Getrümmer "Banner of Doom" rumpeln mal so richtig schön derbe und traditionell aus den Speakern. Den Einstieg macht "The Sinkhole". Ein dynamisches Monster, das sich durch sämtliche Hautschichten frisst. Ich will unbedingt mehr davon und hänge an Knochenmarks leprakranken und schizophrenen Vocals, wie ein Neugeborenes an den Brüsten seiner Mutter. Regelrecht thrashy wird man im zweiten Track "The Excremist", der mich immer wieder an SODOM und SLAYER zu Beginn ihrer jeweiligen Karriere denken lässt.
DIABOLISCHES WERK nehmen sich offensichtlich selbst nicht so bierernst, sind aber absolut ernstzunehmende "Gegner" im Genre und haben sich mit Leichtigkeit ein paar richtig coole Songs aus dem Ärmel geschüttelt. Mit dem rauen, heiseren und rohen Todesgegröle, das so verwest klingt, wie der lebende Tod höchstselbst, suhlt sich die Todesbatterie von der Waterkant in einem dreckigen, aber gut verständlichen Soundschema. Gerade das Ungeschönte, Unangepasste, Ungeschliffene macht den Reiz an DIABOLISCHES WERK und ihrem schroffen Höllenritt durch die Unterwelt aus.
Die Abkömmlinge des Schattenreichs stimmen ein in den Gesang von Blut und Tod, um das Auditorium in einem perversen Groove/Fast-Pace Drumming-Blutbad zu ertränken. Die dämonische Death/Thrash Horde fährt mit ihren sieben Songs also die diabolisch rohe und traditionsbewusste Schiene, deren Umsetzung bei mir einschlägt wie eine Bombe! Dieses Debüt hat bei mir beim ersten Durchlauf sofort klick gemacht. Sehr geile Scheibe! Lediglich die bereits angesprochene räudige Produktion, die allerdings zum 24:18 Minuten dengelnden "Beast" passt, wie die Faust aufs Auge, könnte dem ein oder anderen Soundästheten wie ein Querschläger im eigenen Hirnkasten vorkommen. Aber denen sei unmissverständlich klar gemacht: "Beast" is the work of the devil! Und der versteht sein Handwerk!!!
(Janko)
https://www.facebook.com/DiabolischesWerk
LACK OF LIES - Wertung: 88/100
DIABOLISCHES WERK in der "Beast" Besetzung:
Knochenmark - Guitar, Vocals
Pissmark - Guitar, Bass
Smellhammer - Drums, Vocals
Tracklist:
01. The Sinkhole (04:42)
02. The Excremist (02:43)
03. Beast (03:17)
04. Murderer (02:51)
05. False Flag (03:25)
06. Last Day of the Saints (03:27)
07. Banner of Doom (03:53)
TT: 24:18 Minuten
Anspieltipps: Banner of Doom; Beast; False Flag; The Sinkhole
Banner of Doom:
False Flag:
The Excremist: