Das Brutal Death Metal Quartett DEVANGELIC aus Italiens Hauptstadt Rom, hat mit seinem vierten Brachialwerk "Xul" erneut diese einmalige, authentische und grobschlächtige Finsternis des starken Vorgängers "Ersetu" heraufbeschworen und das Ganze sogar noch einmal toppen können. Die, im August 2012 erstmals urkundlich erwähnten Extrem Metaller, die sich überwiegend mit Themen aus der Sumerischen Mythologie befassen, sind eben wahrlich Meister ihres Fachs. "Xul" ist solch ein sumerisches Wort, welches das Böse bezeichnet. "Xul" ist das Böse in uns allen. Das Böse, das uns nicht mehr loslässt und uns mit all seiner negativen Gewalt zu vernichten droht.
Die vierte Blastattacke der Brutal Death Weirdos hat es selbstredend gewaltig in sich und ist vertonte Gewalt pur. Mario Di Giambattistas fies heruntergetunten, schartigen und dissonanten Gitarrenläufe, reißen dem Auditorium gnadenlos das Fleisch vom Knochen. Das infame Bassgeprattel von Tieftonwizard Alessio Pacifici bringt die Synapsen zum Überkochen. Marco Coghes nervenaufreibendes Drumgebolze, das häufig zwischen Midtempo und Highspeed wechselt, verteilt heftig Prügel und schiebt die Tachonadel schon mal weit über den Anschlag, während Paolo Chitis (ANTROPOFAGUS) unverkennbar rauchig-monströses Death Grumbling wie die Faust aufs Auge passt.
Sein machtbesessenes Timbre klingt so abgrundtief böse und endgültig, dass man vor seinen erzürnten und dogmatischen Dekreten demütig den Kniefall zelebriert. Sein Kreischgesang, den ich wenig vermisse, kommt indes eher selten zum Einsatz. "Xul" hält in den langsameren Passagen aber auch slamig-doomige Momente bereit. Selbige kommen beim dritten und langsamsten Track des Albums "Udug-Hul Incantation", der sich lyrisch mit einem uralten Exorzismus befasst, perfekt zur Geltung. Sogar regelrecht eingängige Strukturen sagt man den alten Göttern DEVANGELIC in diesen Phasen nach.
Ansonsten setzen die unbarmherzigen Meister der metallhaltigen Maßlosigkeit generell auf eine extrem ausgelebte Poly- und Crossrhythmik, die nahezu permanent federführend eingesetzt wird und eine perfekte Einheit aus Boshaftigkeit und Macht bildet. Produziert, engineered, gemischt und gemastert wurden die zehn monumentalen und massiven Bollwerke (inkl. zweier Instrumentals) abermals in den 16th Cellar Studios in Rom (u. a. HOUR OF PENANCE, FLESHGOD APOCALYPSE). Das 39:23-minütige "Xul", das sich überwiegend im raubeinigen Death Metal Milieu abspielt, wurde technisch exzellent umgesetzt und ballert so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk! This is Brutal Death Metal at its best!!!
(Janko)
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LACK OF LIES - Wertung: 89/100
DEVANGELIC in der "Xul" Besetzung:
Paolo Chiti - Vocals
Mario Di Giambattista - Guitars
Alessio Pacifici - Bass
Marco Coghe - Drums
Tracklist:
01. Scribes Of Xul (04:50)
02. Which Shall Be The Darkness Of The Heretic (03:37)
03. Udug-Hul Incantation (04:32)
04. Famine Of Nineveh (01:32)
05. Sirius, Draconis, Capricornus (04:54)
06. Worship Of The Black Flames (05:02)
07. Ignominious Flesh Degradation (02:46)
08. Hymn Of Savage Cannibalism (01:42)
09. Shadows Of The Iniquitous (04:06)
10. Sa Belet Ersetim Ki'Am Parsusa (06:12)
TT: 39:23 Minuten
Anspieltipps: Udug-Hul Incantation; Worship Of The Black Flames; Sa Belet Ersetim Ki'Am Parsusa; Sirius, Draconis, Capricornus
Sirius, Draconis, Capricornus:
Udug-Hul Incantation: