Streetdate: 16.03.2018 / STF Records
Streetdate: 16.03.2018 / STF Records

DETERMINATION - Symbiosis

(STF Records)

 

In deutschen Landen wird wieder vermehrt auf endemisch klingenden Death Metal wert gelegt. Habe ich mir neulich noch den Ausdruck DE-Death Metal, also Deutsch-Death Metal für diese, nicht gerade neu erfundene Stilrichtung unter Ächzen und Krächzen aus den Rippen geschnitzt, so passt dieser auch bei DETERMINATION aus Rostock wie die Faust aufs Auge. Melodisch, straight, experimentell und technisch kann man den Stil des 5er-Bundes auf ihrem ersten, 40:17 Minuten zirkulierenden Vollwerk „Symbiosis“ umschreiben. Dabei klingen sie keinesfalls skandinavisch, sondern nun mal sehr deutsch. Mit einem interessanten Ambigramm als Bandschriftzug weisen die, 2013 in Mecklenburg-Vorpommern gegründeten Stahlarbeiter dezent auf ihre progressive Ader hin. DETERMINATION 1.0 kann durchaus mal groovy, aber auch mal weird sein und weist einen leichten Hang zum Psychedelischen auf.

 

Geschwindigkeitstechnisch bewegt sich der Grundtenor im Midtempo, allerdings mit den genreüblichen Ausbrüchen nach oben, wie nach unten. Durch das dunkle, abgehackte, jedoch recht unbewegliche Grunting von Frontkehle Christian Reimer holt man sich zusätzlich ein wenig Grind Feeling ins Boot. Im Gesangsstil könnte Christian dann aber gerne einen Tacken variabler und dynamischer rüberkommen, denn auf diese doch recht eingleisig dargebrachte Art und Weise kann man den Langeweile Faktor nicht immer gänzlich ausschließen. Man muss allerdings dazu sagen, dass die Instrumentalsektion ihre Arbeit wirklich ordentlich macht, sich kaum einmal dem Mainstream anbiedert, dennoch die melodischen Passagen voll auskosten kann und zumeist auf herkömmliche Weise in ihren progressiven DE-Death einbaut. Zur Einkehr hat man sich auch immer mal wieder Bridges mit spacig-psychedelischen Ruheoasen geschaffen, die einen feinen Kontrast zur üblichen Härte darstellen. Das Konzept, welches mich ein wenig an die Anfangszeiten von ORPHANAGE erinnert, ist sicherlich kein schlechtes, wirkt aber noch ein klein wenig zerfahren. Da ist definitiv noch Luft nach oben, die DETERMINATION aber im Laufe der nächsten Jahre sicherlich gnadenlos verdrängen wird.

 

Die 9-Track Langrille „Symbiosis“ beinhaltet sämtliche vier Tracks ihrer EP „Vision“, welche am 03.10.2014 den Zugang zur Öffentlichkeit fand. Mir fehlen auf diesem Album jedoch ein wenig Seele, das Greifbare und das wichtige Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Songs benötigen mehr innere Dynamik und Stärke, weil sie sonst zu stoisch rüberkommen. Hier sollte man weniger steril, dafür mehr als Einheit agieren, ein gewisses (Live-)Feeling heraufbeschwören und dies auch entsprechend rüberbringen. Produziert wurde das Debüt der Rostocker Knochencombo in den Woodshed Studios von V. Santura (Victor Bullok / Sänger und Gitarrist der Band TRIPTYKON, sowie Gitarrist bei DARK FORTRESS) und im LSD-Studio von Lasse Lammert (KILLFLOOR MECHANIC).

Aufgenommen wurde letztlich im LFF Project Studio. Für einen glasklaren Sound ist also gesorgt. Jedoch klingt dieser zuweilen etwas synthetisch, aufgesetzt und dadurch wie aus der Retorte. „Symbiosis“ ist definitiv kein schlechtes Album, das kann man nicht sagen, aber es ist nun mal auch nicht 100%ig ausgereift. Und das schreibe ich nicht nur, weil es sich bei "Symbiosis" um ein Debüt Album handelt, sondern weil ich es nun mal so empfinde. Mir geht etwas die Homogenität, wie auch die Kunstfertigkeit der Arrangements ab. Das hätte man in sich schlüssiger gestalten und mehr auf den Punkt bringen können. Vielleicht sind es auch die vielen klassischen Heavy Metal Sequenzen, die mir hier die Lust auf DETERMINATIONs Death Metal ein wenig vermiesen, denn ich sehe ihre wahren Stärken im deftigen, vielleicht auch mal progressiven Sound, aber nun wirklich nicht bei diesen genrefremden, weitläufigen Artverwandten des klassischen Heavy Metals.

 

http://www.determination-band.com/

https://de-de.facebook.com/determinationofficial/

 

Meine Wertung: 80/100

 

DETERMINATION in der aktuellen Besetzung:

Christian Reimer – Vocals

Oliver Lusga – Guitars

Diemo Heuer – Guitars

Rouven Haliti – Fretless Bass

Martin Preising – Drums

 

Tracklist:

01. The Beginning (03:23) 

02. Wareligion (05:11)

03. Vision (03:54) 

04. Parasite (03:42) 

05. The Shadow (05:44) 

06. Slavery (05:19) 

07. Pestilence (03:47) 

08. X-Rays (03:50) 

09. The End (05:27) 

 

TT: 40:17 Minuten

 

 

The Shadow:


Anspieltipps: The Beginning; Wareligion; Pestilence

 

 

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