DEMON INCARNATE - Key of Solomon
DEMON INCARNATE, das ist facettenreicher Doom Rock, mit einer Gewichtung auf relativ schweren, harten, leicht versludgeten Gitarren, einem allzeit präsenten Bass und der einfühlsamen Gesangsdarbietung von Fronterin Lisa Healey. Seit 2010 ist das deutsch-amerikanisch-französische Konglomerat aus dem Saarland bereits on Stage. Mit „Key of Solomon“, dem zweiten Studio-Werk der Heavy/Doom/Rocker meldet sich das Quartett, nach der Baby-Pause von Lisa an der Doom/Stoner/Blues Front zurück. Es ist die Leichtigkeit der Symbiose aus den verschiedenen 70ies Sounds, die „Key of Solomon“ in das Anfangsquartal des 21. Jahrhunderts herüber trägt und die in einer neuen Zeitrechnung ihre Reinkarnation erfahren dürfen.
Die neun rockigen Songs (inklusive der beiden sapcig orientalischen Instrumentals „The Lesser Key“ und „The Greater Key“) besitzen neben Flair und Atmosphäre einen guten Flow und sind mit eingängigen, euphonischen, wie auch einprägsamen Melodieführungen versehen. Sie bleiben stets so authentisch, wie ernsthaft und machen dennoch enorm viel Spaß. Die charismatische Frontfrau besitzt eine breite Range und ein angenehmes, keinesfalls übertrieben prononciertes Timbre. Ihre Gesangseinlagen transportieren dabei ein leichtgängiges Gefühl von Hoffnung und Lebensfreude, aber natürlich auch Wehmut, In sich gekehrt sein und Melancholie. Ihre Vocals dürften an geeigneter Stelle aber gerne voluminöser, kraftvoller, mutiger und extravaganter zum Einsatz kommen, um die Instrumentalsektion mit etwas mehr Nachdruck zu befeuern. Mancherorts weiß man nämlich nicht so genau, wo man hin soll und bricht dann lieber ab, anstatt den Weg mutig zu Ende zu gehen, wie es bereits die einstigen Großmeister dieser Genres getan haben. Die starken Refrains reißen dabei aber so manches Ruder wieder herum.
Für den Sound des 36:28-minütigen „Key of Solomon“ zeigte sich Sounddesigner und POWERWOLF Gitarrist David Vogt alias Charles Greywolf im Studio Greywolf verantwortlich. Mit einer düster-melancholischen Grundstimmung ausgestattet, hat man sich natürlich an die Vorgaben der eigenen Vorbilder wie BLACK SABBATH, MOUNTAIN, CAPTAIN BEYOND, TROUBLE oder THE OBSESSED gehalten. Neu belebt mit geistreichen Ideen, klasse Sound und einem sympathischen Gesamteindruck liefert das modern ausgelegte Retro Hörvergnügen aber durchaus neues Futter für die Seele. Weil DEMON INCARNATE nun mal ziemlich genau wissen, was es heutzutage heißt, astreinen, authentischen Doom/Stoner/Blues/Metal zu zocken, gelang es ihnen mühelos die Spannung des Moments einzufangen und mit „Key of Solomon“ neue, positive Akzente zu setzen. Für mich klingen sie soundtechnisch wie eine Mischung aus AVATARIUM und KADAVAR. Nur, dass ihnen demgegenüber ein wenig das Wagnis und die Kraft abgängig sind. Die Texte der CD kann man im beigefügten, 8-seitigen Booklet nachlesen. Das Vinyl-Release ist übrigens für den 18.05.2018 angepeilt.
„Key of Solomon“ (Der Schlüssel Solomons) und seine Nebenwerke (wie z.B.: „The Lesser Key“ oder auch „The Greater Key“) sind meist der italienischen Renaissance entsprungene Schriften, die von früheren Werken jüdischer Kabbalisten und arabischer Alchemisten beeinflusst wurden. Sie beinhalten zumeist Aspekte der griechisch-römischen Magie der Spätantike.
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Meine Wertung: 83/100
DEMON INCARNATE in der aktuellen Besetzung:
Lisa Healey – Vocals
Jan Paul – Gitarre
Phil Gandner – Bass
Tobias Schmidt – Drums
Tracklist:
01. In Vessels (03:50)
02. Taming the East (05:12)
03. Beyond and Below (04:15)
04. The Lesser Key (02:04)
05. The Seed (03:54)
06. Into the Never (04:28)
07. The Greater Key (01:56)
08. Key of Solomon (06:43)
09. Pillars of Sand (04:06)
TT: 36:28 Minuten
Anspieltipps: Taming the East; Beyond and Below; The Lesser Key; The Greater Key; Key of Solomon
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Beyond and Below:
In Vessels: