Der Zweitschlag "Descending upon the Oblivious", der Berliner Todesschwadron DEHUMAN REIGN, bietet derben, teils richtig schön brutalen Technical Death der traditionellen Schiene. Das 2011 gegründete German Five Piece wandelt hierbei im Dunstkreis dunkler, dystopischer und philosophischer Themen und erinnert ein wenig an die US-Deather SKELETAL REMAINS, ohne die europäische Seite des Genres zu vernachlässigen. Die Hauptstädter binden nämlich eine gehörige Portion BOLT THROWER Groove in ihre musikalische Architektur ein, dass die Wände nur so wackeln. Ohnehin ist "Descending upon the Oblivious" ein musikalisch dichtes, komplexes und wuchtiges Getrümmer geworden, dass weder überfordert, noch einfach klingt.
Torsten "Totte" Keller stachelt mit seinem Doublebass Gebolze, sowie seiner abwechslungsreichen Fell- und Metalldrescherei die übrige Rhythmusfraktion, wie auch Frontmaschine Alexander "Alex" Holz stets zu Höchstleistungen an. Dies quittieren Tesk Pörksen und Ulf "Uffe" Binder mit ihrem pfeilschnellen, fetzigen und schartigen Gitarrenwerk, welches oft unerwartete Richtungswechsel provoziert und stets interessante Passagen in den Loops beherbergt. Auch die schneidenden Soli sind nicht von schlechten Eltern, könnten aber zum Teil auch gerne mal als langgezogen-jammerndes Sägewerk (à la OBITUARY) für musikalisch konträr eingesetzte Atmosphäre sorgen. Sobald das düstere, brummelig-rauchige Death Grumbling von Alex einsetzt, welcher ein auffälliges Rhythmusgefühl und einen derben Flow in seine grobschlächtige Performance legt, erfährt die gut geölte Traktorbeat-Maschinerie DEHUMAN REIGN eine zusätzliche Dosis an Power und Schlagkraft.
Die stetigen, unvorhersehbaren Richtungswechsel sorgen immer wieder für spannende Momente, die der Langeweile keine Chance geben. Überwiegend straight und nahezu unwillig Kompromisse einzugehen, steuern DEHUMAN REIGN lediglich in den etwas sloweren Bridges mal mehr oder minder ausgedehnte Ruhepole an.
Die beiden derben Groove Stampfer "Serenade to the Blood Moon", sowie "Caputo" schreddern durch die finstere Soundkulisse, wie das Mahlwerk des Teufels. Nicht zuletzt bei dem klangtechnisch dichten und recht komplexen Todesgeflecht "Eternity's Embrace" beweisen die Hauptstädter bärenstarke songschreiberische Fähigkeiten und dass sie sich beim Arrangieren der Tracks stets die passenden Gedanken gemacht haben. Mit neun Songs und drei Interludien kommt "Descending upon the Oblivious", das in den letzten Zuckungen des Jahres 2019 aufgenommen und von Tobias Engl im Englsound Studio produziert wurde, auf insgesamt zwölf Tracks, die mit einer Gesamtlauflänge von 44:14 Minuten zu Buche schlagen. Abgemischt und gemastert wurde DEHUMAN REIGN 2.0 von Alexander Krull (ATROCITY, LEAVES' EYES) im Mastersound Entertainment. Produktion, Mix und Mastering, sind als äußerst homogen und absolut gelungen zu bezeichnen. "Descending upon the Oblivious" ballert einem daher auch eine gefährlich tiefe Schneise in die Gehirnwindungen. Both thumbs up!!!
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LACK OF LIES - Wertung: 85/100
DEHUMAN REIGN in der "Descending upon the Oblivious" Besetzung:
Alexander "Alex" Holz - Vocals
Tesk Pörksen - Guitars
Ulf "Uffe" Binder - Guitars
Rouven - Bass
Torsten "Totte" Keller - Drums
Tracklist:
01. Perish or Subdue (03:54)
02. Kill to Live (03:45)
03. Serenade to the Blood Moon (04:42)
04. Prelude to Aberration (01:04)
05. Obscure Affliction (04:14)
06. Repay Your Dept in Blood (04:04)
07. Interlude - Beyond the Looking Glass (00:33)
08. Caputo (05:20)
09. Eternity's Embrace (05:29)
10. The In Vitro Overture (00:58)
11. Project GECU (03:53)
12. Self Induced Mass Extinction (06:18)
TT: 44:14 Minuten
Anspieltipps: Serenade to the Blood Moon; Eternity's Embrace; Caputo; Project GECU
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Perish Or Subdue:
Obscure Affliction:
Caputo: