DAMNATION DEFACED - Invader From Beyond
Seit 2006 am Start - von 2006 bis 2007 jedoch lediglich als DEFACED agierend - halten die Melodic/Progressive Death Metaller DAMNATION DEFACED aus Celle, ihr nunmehr drittes Studiowerk „Invader From Beyond” bereit. Rau besungener, technisch variabler und versierter Oldschool Death Metal, der hauptsächlich in den Bridges und Refrains kräftig in den Melodic Bereich eingreift, um einen angenehmen Kontrast zu erschaffen und dem Gesamtsound einen modernen Anstrich zu verpassen, wird uns von den Jungs aus der Lüneburger Heide dargereicht. Das Zusammenwirken der gesamten Instrumentalsektion baut eine kraftvolle Dynamik auf, die mit einer gehörigen Portion Groove im Blut, für eine richtig interessante und abwechslungsreiche Euro Death Metal Mischung sorgt. Der extrovertierte, zumeist recht straighte Stilmix birgt auch einen gewissen Grad an Bombast, der jedoch zu keinem Zeitpunkt das Zepter übernimmt, denn DAMNATION DEFACED streuen lediglich dezent platzierte, spacige Keyboard- und Future Sounds zwischen die Melodic Sequenzen ein. „Schuld daran“ trägt Sounddesigner David Hambach (EPITOME, DISPLAY, TACHION), der gemeinsam mit dem Death Metal Five Piece diesen ganz speziellen, spacigen Sound entwickelte und der sich in der Hauptsache um die elektronischen Klangwelten kümmerte. In Auszügen erinnert das Ganze dann schon mal entfernt an ältere IN FLAMES oder jüngere ALL WILL KNOW Nummern (allerdings gänzlich ohne Metalcoreanteil). Ein bisschen FLESHGOD APOCALYPSE (von den Vocals her) und ein wenig AVERSIONS CROWN (was das spacige/sphärische Treiben anbetrifft) meine ich ebenso rauszuhören.
In 42:29 Minuten beackert das Future Oldschool Death Quintett elf Tracks inklusive Intro. Man deckt dabei die komplette Bandbreite der Temposkala ab, agiert aber maßgeblich im Midtempo, was die druckvolle Power auch am besten zum Ausdruck bringt. Philipp Bischoffs’ dunkel grollenden und rauen Vocals verleihen dem düsteren DAMNATION DEFACED Antlitz dabei zusätzlichen Nachdruck. Das klingt schon wirklich ziemlich abgefratzt, was die Jungs auf „Invader From Beyond“ zu bieten haben. Trotz des enormen Durchsetzungsvermögens bleibt der DAMNATION DEFACED Sound, innerhalb dem es auch Industrialanleihen und gewisse Nuancen an Thrash zu vernehmen gilt, stets zugänglich. Mit Sicherheit wird auch hier kein einziges Stück Death Metal neu erfunden, dafür aber wirklich signifikant und intelligent aufgebaut, astrein zusammengesetzt und vor allen Dingen richtig geil gespielt. Für den Mix und das Mastern gewann man Produzent und Progressive Mastermind Dan Swanö (EDGE OF SANITY, NIGHTINGALE), womit sich die Band einen lange gehegten Wunsch erfüllen konnte. Das hochwertige Digipak kommt mit 12-seitigem Booklet, verpackt in eine Geschichte rund um eine untergegangene Zivilisation Namens Darnoc, vom Planeten „Niom“ im Sonnensystem Ynnat, die ihre gesamten genetischen Codes und all ihr Wissen in das Computersystem eines Raumschiffes gesteckt haben, dass sie kurz vor ihrem Niedergang auf Reisen geschickt haben. Das passende Artwork steuerte erstmals der Spanier Juanjo Castellano (VOMITORY, REVEL IN FLESH) bei. „Invader From Beyond“ ist ein durchaus interessantes Album, das zum öfters hören taugt. Starke Ideen, starke Combo, starke Scheibe!
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Meine Wertung: 88/100
DAMNATION DEFACED in der aktuellen Besetzung:
Philipp Bischoff – Vocals
Lutz Gudehus – Guitar
Lutz Neemann – Guitrs
Kim-Patrick Friedrichs – Bass
Lucas Katzmann – Drums
Tracklist:
1. Niom: 004d004f0049004e (00:48)
2. Goddess Of Machines (04:51)
3. Invader From Beyond (04:03)
4. Mark Of Cain (03:59)
5. The Observer (05:44)
6. The Key To Your Voice (03:51)
7. Rendezvous With Destiny (01:32)
8. All Comes To Its End (04:33)
9. Back From Apathy (03:44)
10. Creator's Fall (04:16)
11. Embraced By Infinity (05:04)
TT: 42:29 Minuten
Anspieltipps: Invader from Beyond; The Observer; Goddess of Machines; Embraced by Infinity
Goddess Of Machines:
Invader From Beyond: