CATTLE DECAPITATION - Terrasite

Metal Blade Records

- zehntes Extrem-Eisen der Progressive Alien Death/Grindcore Giganten aus San Diego -


CATTLE DECAPITATION - Terrasite
VÖ: 12.05.2023 / Metal Blade Records

Ihr steht auf First Class Death Metal? Dann kommt ihr an CATTLE DECAPITATION aus San Diego, Kalifornien kaum vorbei! Mit der Veröffentlichung von "Terrasite" feiert das Quintett zudem ein fettes Jubiläum. Seit ihrem Schulterschluss im Jahre 1996, haben die Alien Death/Grindcoreler insgesamt neun Studio-Langeisen auf den Markt geworfen. Nun geht es mit "Terrasite", was ein Kompositum aus den griechischen Wörtern "Terra" = Erde, sowie "Sitos" = Nahrung darstellt und mit dem Wortspiel zum englischen "Parasite" in dem Begriff des "Erdenfresser" mündet, in die 10. Runde. An dieser Stelle zu erwähnen, dass der neue Output des Extrem Metal Urgesteins das Prädikat Weltklasse verdient, besteht eigentlich keine Notwendigkeit. Dennoch kann man den extrem abwechslungsreichen, genial konzipierten und vom Wahn getriebenen Progressive Death Metal, mit seinen Grindcore- und Deathcore-Versatzstücken, nicht genügend würdigen und muss ihn einfach in den Himmel loben.

 

Aggressiv und abgedreht wie weh und je, haben die California Dream Boys innerhalb ihrer technischen Meisterleistung wieder einmal nichts dem Zufall überlassen und sämtliche Arrangements mit Köpfchen und Bedacht ausgeklügelt. Oftmals vom Wahn getriebene, irrsinnig schnelle Phasen befinden sich im steten, harmonischen Schlagabtausch mit ruhigeren, melodisch bis disharmonisch inszenierten Passagen, die ein Hörvergnügen der Extraklasse liefern. Travis Ryan wechselt ständig innerhalb seiner vielseitig zelebrierten Vokills aus Death Grumbling, Growling, galligem Gekeife und elektronisch veränderten, resignierend-tristen Alienvox (zumeist in den unverkennbaren, atmosphärischen Refrains) hin und her. Ryan fährt also nach wie vor die spacige, elektronische Gesangsschiene, die allerdings etwas seltener eingesetzt wird, als noch zu "Death Atlas"-Zeiten.  Alleine innerhalb der soundtechnischen Dichte des grandiosen Openers "Terrastic Adaptation" gibt es enorm viel zu entdecken. CATTLE DECAPITATION brennen mit dem darauffolgenden "We Eat Our Young" ein weiteres Großfeuer der Emotionen ab, das so derbe und brutal ballert, dass ich vor lauter Headbanging ein Sickpack im Nacken ausbilde. Nicht zuletzt beim druckvollen, fast schon industrial-mäßigen "Scourge of the Offspring", meinem persönlichen Fave des Albums, sowie dem darauffolgenden, nicht minder geilen "The Insignificants" hagelt es Blastbeats en Masse.

 

 

all photos by Nick Van Vidler

 

Auf "Terrasite", welches dem 2022 durch Suizid verstorbenen Bandmitbegründer Gabe Serbian gewidmet wurde, ist einfach alles an seinem Platz! Authentisch, bösartig und entrückt, sägen einem die brachial angerissenen Klampfen von Josh Elmore, Belisario Dimuzio, sowie Olivier Pinard, in manischer Raserei, das letzte bisschen Verstand aus dem Schädel. Die Extrem Metal Weirdos haben zu meiner Freude, trotz ihrer progressiven Ader, generell wenig Spielereien oder Gitarrengefrickel eingebaut und steuern als Ruhepole immer wieder ausladende, melancholisch gehaltene "good bye mankind"-Bridges, sowie -Refrains, mit diesen endgeilen, elektronisch veränderten Vocals an. Mit dem zeitweise eher nachdenklichen, ausladenden und für die Band sehr persönlichen Rausschmeißer "Just Another Body" (in Gedenken an Gabe Serbian und Trevor Strnad), in dem Travis Ryan auch mal ausgiebigere Klargesangspassagen einsetzt, wird zur finalen, menschheitsvernichtenden Apokalypse geblasen. 

Travis Ryan
Foto: Becky DiGiglio (@yourethenight)

In 52:34 Minuten liefert die Avantgarde Death Metal Unit CATTLE DECAPITATION zehn, von Soundgott Dave Otero enorm druckvoll, homogen und differenziert produzierte Momentaufnahmen des Wahnsinns. Die anarchistische Gewaltorgie "Terrasite" ist die wüste Entfaltung zielstrebiger Aggression und schlägt mit den irren Machinegun-Blasts von David McGraw ein, wie eine Bombe. CATTLE DECAPITATION 10.0 gefällt mir fast genauso gut, wie das bärenstarke, 2019er "Death Atlas" Album. Mir kommt es jedoch so vor, als hätten die Jungs hier weniger Düsternis, dafür aber nochmal ne ordentliche Schippe Härte draufgelegt!

 

Terrasite (noun)

/ˌterə ˌsīt/ (terr·a·site)

"terra-" (Latin = "earth") + "-sitos" (Greek = "food") Definition:

1. A devourer or destroyer of land or earth.

2. Post-Anthropocene humanity

 

(Janko)

 

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LACK OF LIES - Wertung: 92/100

 

CATTLE DECAPITATION in der "Terrasite" Besetzung:

Travis Ryan - Vocals

Josh Elmore - Lead Guitar

Belisario Dimuzio - Rhythm Guitar

Olivier Pinard - Bass

David McGraw - Drums

 

Tracklist:

01. Terrastic Adaptation (05:01)         

02. We Eat Our Young (03:55)  

03. Scourge of the Offspring (04:28)  

04. The Insignificants (04:43)   

05. The Storm Upstairs (05:27)

06. ...and the World Will Go on Without You (04:14)        

07. A Photic Doom (04:26)       

08. Dead End Residents (05:09)         

09. Solastalgia (04:56)    

10. Just Another Body (10:15)

 

TT: 52:34 Minuten

 

Anspieltipps: Scourge of the Offspring; The Insignificants; Terrastic Adaptation; We Eat Our Young


We Eat Our Young:

Scourge of the Offspring:

A Photic Doom:





 

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