Die Deathcore Workaholics CARNIFEX aus San Diego, Kalifornien ballern dieser Tage ihren achten Hassklumpen in den Äther. Nachdem man sich kürzlich von seinem Lead Gitarristen Jordan Thomas Lockrey getrennt hatte, übernahm Gitarrist Cory Arford dessen Aufgaben gleich mit und zwirbelte ein paar gigantische Soli aus den Saiten seines Eight-Stringers. Mit brachialen Riffbollwerken, dem ab und an eingesetzten, verschwurbelten Mathcore- und Djent-Riffing, monströser Poly- und Crossrhythmik, massiven Breakdowns, einer tiefen, intensiven Bassaxt, präsenten, bedrückenden bis majestätisch-epischen Synthsoundlayers, diversen Timebending Phasen, starken Bridges, arschtighten Soli und einer derben Gesangsperformance, kreieren CARNIFEX durchaus straffe, aber auch sehr variable, nihilistisch geprägte Klangwelten. Das zerstörerische Quartett geht einmal mehr äußerst wild und ungestüm zur Sache und hat mit "Graveside Confessions" einen würdigen und vielschichtigen "World War X"-Nachfolger aus der Grube gehoben.
Wie eine wild gewordene, unbezähmbare Furie tritt, boxt, schlitzt, hackt und sägt sich das 2005 gegründete Deathcore Urgestein durch die schwarzbeseelten Geständnisse am Grab, um das Auditorium in einem perversen Blutbad unermesslichen Ausmaßes zu ertränken. Sein moderner, gleichwohl grooviger und aggressiver Extrem Metal Überfall ist aber generell in den Gangarten sehr vielschichtig aufgebaut, wobei sich die Extrem Metal Connaisseurs selbstredend nur allzu gerne im blastenden und berstenden Vernichtungssektor austoben.
Das Deathcore Crossover "Graveside Confessions" sprengt jedes Bergmassiv und ist die wüste Entfaltung zielgerichteter Aggressionen, gepaart mit einem Hauch von Mathcore-, Industrial- und Djent-Feeling. Die mächtig angepissten, omnipräsenten Vocalperformances von Frontkampfsau und Bandgründer Scott Ian Lewis sind dabei über jeden Zweifel erhaben und äußern sich zumeist in hellem Deathcore-Screaming, aggressivem Roaring und menschverachtend-dunklem Growling. CARNIFEX nutzen aber auch probate „Tricksereien“, wobei sie häufig zwei unterschiedliche, im Timbre bis zum Erbrechen ausgereizte Gesangsspuren übereinandergelegen, aneinanderhängen oder sich überschneiden lassen. Nicht zuletzt durch diese technischen Aspekte befeuern die California Deathcore Kings ihre fetzig-verstörende bis brachiale Grundstimmung.
Auf ihrer neuesten Schlachtplatte "Graveside Confessions" legt die US-Neo-Deathcore-Bratze eine äußerst versierte und facettenreiche Performance hin, die mächtig Bums hat und zudem auch noch eine Menge Spaß bereitet. Speziell das schroffe "Seven Souls", aber auch das dissonante und beklemmende, so richtig schön böse "Cursed" erinnern nicht zuletzt aufgrund der allgemeinen Extreme, des Industrial-Sounds, der mächtigen Hyper-Blasts, sowie der Keys sehr stark an ANAAL NATHRAKH.
Das mag aber auch der Tatsache geschuldet sein, dass sich hinter dem finalen Mix und dem Mastering dieses Mal niemand geringeres als Mick Kenney höchstpersönlich verbirgt. Das Engineering der Scheibe wurde zu Hause von Schlagzeuger Shawn Cameron durchgeführt. Ansonsten wurde der musikalische Leckerbissen von der Band selbst im Back Lounge Studio in San Diego aufgenommen. Neben den bereits erwähnten Tracks föhnen mir in erster Linie der Titeltrack, das endfette Geballer zu "Cold Dead Summer", das Deathcore Gewitter "Alive for the Last Time", sowie die darauffolgende Riff-Walze "Collaborating like Killers" ordentlich die Locken aus dem Bart. Inklusive der brutalen und sehr geilen Interpretation des KoЯn-Klassikers "Dead Bodies Everywhere", des balladesken Instrumentals "January Nights" und der drei neu aufgenommen Nummern "Collaborating like Killers", "My Heart in Atrophy", sowie "Slit Wrist Savior", welche samt und sonders von EPs, beziehungsweise dem 2007er Debüt-Album "Dead in My Arms" stammen, kommt CARNIFEX 8.0 auf sage und schreibe 15 Tracks, die mit einer Halbwertszeit von 63:11 Minuten zu Buche. That`s fuckin` value for money! Buy it...or cry later!!!
(Janko)
https://www.facebook.com/CarnifexMetal
LACK OF LIES - Wertung: 88/100
CARNIFEX in der "Graveside Confessions" Besetzung:
Scott Ian Lewis - Vocals
Cory Arford - Guitar
Fred Calderon - Bass Guitar
Shawn Cameron - Drums
Tracklist:
01. Graveside Confessions (04:28)
02. Pray for Peace (04:54)
03. Seven Souls (04:43)
04. Cursed (05:21)
05. Carry Us Away (04:38)
06. Talk to the Dead (04:06)
07. January Nights (03:46)
08. Cemetery Wander (03:51)
09. Countess of Perpetual Torment (04:38)
10. Dead Bodies Everywhere (KoЯn cover) (04:30)
11. Cold Dead Summer (04:38)
12. Alive for the Last Time (02:58)
13. Collaborating like Killers (re-recorded version) (03:53)
14. My Heart in Atrophy (re-recorded version) (03:04)
15. Slit Wrist Savior (re-recorded version) (04:21)
TT: 63:11 Minuten
Anspieltipps: Graveside Confessions; Cold Dead Summer; Collaborating like Killers; Countess of Perpetual Torment; Alive for the Last Time; Slit Wrist Savior
Pray For Peace:
Graveside Confessions:
CARNIFEX 2022:
CHELSEA GRIN + LORNA SHORE + VARIALS + THE CONVALESCENCE.
04.02.22 Germany Karlsruhe Weisse Rose
05.02.22 Netherlands Den Bosch Willem Twee
06.02.22 UK Birmingham o2 Academy2
07.02.22 UK Bristol Fleece
08.02.22 UK Glasgow Classic Grand
09.02.22 UK Manchester Rebellion
10.02.22 UK London o2 Academy Islington
11.02.22 Belgium Hasselt Muziekodroom
12.02.22 France Paris Glazart
13.02.22 Switzerland Aarau Kiff
14.02.22 Italy Milan Circolo Magnoilia
15.02.22 Austria Wien Arena
16.02.22 Germany Munich Backstage
17.02.22 Germany Nürnberg Z-Bau
18.02.22 Czech Rep Ostrava Barrak Music Club
19.02.22 Poland Warsaw Proxima
20.02.22 Germany Berlin SO36
22.02.22 Denmark Roskilde Gimle
23.02.22 Sweden Stockholm Fryshuset Klubben
24.02.22 Sweden Gothenburg Brewhouse
25.02.22 Germany Hamburg Logo
26.02.22 Germany Chemnitz AJZ
27.02.22 Germany Köln Essigfabrik
Tickets: https://smarturl.it/CCG_UK_EU_2022
The tour remains subject to the global pandemic situation!!!