CARLOS RUIZ ZAFÓN - Der Schatten des Windes
Barcelona kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges. Als der 11-jährige Daniel von seinem Vater zu einem „Friedhof der Bücher“ mitgenommen wird und sich der Junge dort ein ganz persönliches Buch aussuchen soll, verändert sich nicht nur dessen Leben mit diesem Tage nachhaltig. Daniel versucht mehr über den Autor seines Buches Julián Carax, dessen undurchsichtiges Leben und die rätselbehafteten Umstände seines Todes herauszufinden. Warum versucht ein unbekannter all seiner Bücher habhaft zu werden, um sie anschließend zu verbrennen? Wer ist der Mann mit dem ledrigen Gesicht, der des Nachts nicht nur ihm nachstellt? Wer ist der sonderbare Polizist, der auf äußerst brutale Weise zu Werke geht? Carlos Ruiz Zafóns Debut Roman ist, neben einem gewissen Grad an Kriminalliteratur auch eine Geschichte über Liebe und Verlust und den verzweifelten Versuch, der verschiedensten Protagonisten, einer zum Teil unerreichbaren Liebe hinterherzulaufen. „Der Schatten des Windes“ birgt einen mystischen Touch, der mich von der Kulisse und auch des Schreibstils zeitweise an eine Mischung aus Robert Louis Stevensons „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll and Mr. Hyde“, sowie Oscar Wildes „Das Leben des Dorian Gray“ erinnert. Nur eben etwas näher in die Moderne gerückt. Dieser Roman war so gänzlich anders, voller Inspiration und Phantasie. Trotz oder gerade aufgrund seiner mystischen Grundkälte, ist Carlos Ruiz Zafón mit „Der Schatten des Windes“ ein grandioses Stück spanischer Literatur gelungen.
Meine Wertung: 80/100