Das Death Metal Urgestein CANNIBAL CORPSE aus Tampa, Florida bestreitet derzeit sein 35. Lebensjahr! Seit ihrer Bandgründung im Dezember 1988 kreieren die Kannibalen effektiv ballernde Songs mit Schneid und Klasse. Selbstredend sind diese im Laufe der Jahre, auf ihre straighte Art und Weise, immer technischer, anspruchsvoller und komplexer geworden. Seit Produzent Erik Rutan in Jahre 2020 als vollwertiges Mitglied in die Band aufgenommen wurde, hat das dargebrachte Material nochmals einen deutlichen Schub nach vorne in Sachen Technik gemacht. Das beweist "Chaos Horrific", die mittlerweile 16. (!!!) Schlachtplatte der Death Metal Dinos, einmal mehr auf eindrucksvolle Weise.
Die US-Death Metal Mean Machine CANNIBAL CORPSE, die in der Zwischenzeit zum Nonplusultra der Szene avancierte, ist dadurch selbstredend stets einem hohen Erwartungsdruck ausgesetzt. Mit ihren zweistimmigen Gitarren und der derben Spielart, die oftmals im oberen Bereich der Temposkala liegt, zockt das Quintett auf dem unangefochtenen Olymp des internationalen Todesstahls. Aber ob sich die Florida Death Kings nun völlig verausgaben oder in gediegenem Maße schranzen, kriegen sie trotz ihrer technischen Hingabe, in der Regel frühzeitig die Kurve, um nicht zu anstrengend zu werden und im gleichen Atemzug die Langeweile auszugrenzen.
In typischer CANNIBAL CORPSE-Splatter-Horror-Manier wurde die derbe hämmernde Produktion, wie bereits seit Jahren schon, von Gitarrist Erik Rutan, vorgenommen. Soundguru Rutan, der zusätzlich Fronter bei HATE ETERNAL ist, hat die zehn neuen Tracks des 39:15-minütigen "Chaos Horrific" in seinen Mana Recording Studios in St. Petersburg, Florida, aufgenommen und veredelt. Es ist mittlerweile die sechste Langrille der Kannibalen, an der der versierte Allrounder seine Produzentenkünste ausleben darf. Lediglich das Mastering der Scheibe übergab man erneut in die Hände von Soundengineer Alan Douches (DEICIDE, DEVILDRIVER, HATE ETERNAL).
Obschon man zugeben muss, dass es mitreißendere CANNIBAL CORPSE-Alben als "Chaos Horrific" gibt, muss man ihnen im Gegenzug zugestehen, dass sie ihr Pulver noch lange nicht verschossen haben. So trifft Frontbrüllwürfel George "Corpsegrinder" Fisher, trotz seiner Halsstarrigkeit, mit seinem abgehackten Grunting immer wieder den Hammer auf den Kopf. Dabei ist Erik Rutans Guitarplay über jeden Zweifel erhaben. Seine fies und enorm variabel gezockten Weirdo-Soli sind einfach göttlich. Auch die markerschütternden Gitarrenläufe, die Rob Barrett aus seinem Griffbrett kitzelt, besitzen das Potenzial, einem den Kopf von der Wirbelsäule zu trennen.
All photos by Alex Morgan
Beide nutzten maßgeschneiderte Gitarren mit längeren Hälsen, um die richtige Intonation beizubehalten, die speziell für die tieferen Sounds erforderlich ist. Die beiden Gründungsmitglieder Alex Webster (Bass) und Paul Mazurkiewicz (Drums) beherrschen ihr Werkzeug seit über drei Dekaden aus dem Effeff. Da braucht man keine Worte mehr drüber zu verlieren. Man kann CANNIBAL CORPSE einfach nur einen perfekten Riecher für die richtigen Texte und Einsätze attestieren. Checkt "Chaos Horrific" an und überzeugt euch selbst von der unangefochtenen Klasse dieser Death Metal Giganten.
(Janko)
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LACK OF LIES - Wertung: 88/100
CANNIBAL CORPSE in der "Chaos Horrific" Besetzung:
George "Corpsegrinder" Fisher - Vocals
Erik Rutan - Guitar
Rob Barrett - Guitar
Alex Webster - Bass
Paul Mazurkiewicz - Drums
Tracklist:
01. Overlords of Violence (03:07)
02. Frenzied Feeding (03:33)
03. Summoned for Sacrifice (04:05)
04. Blood Blind (04:34)
05. Vengeful Invasion (04:44)
06. Chaos Horrific (03:32)
07. Fracture and Refracture (03:36)
08. Pitchfork Impalement (03:16)
09. Pestilential Rictus (04:13)
10. Drain You Empty (04:35)
TT: 39:15 Minuten
Anspieltipps: Summoned for Sacrifice; Chaos Horrific; Blood Blind; Vengeful Invasion
Blood Blind:
Summoned For Sacrifice:
Vengeful Invasion: