CANNABIS CORPSE - Left Hand Pass
Die, aus Richmond, Virginia stammenden, ernstzunehmenden CANNIBAL CORPSE Parodisten CANNABIS CORPSE, die sich bereits seit über einer Dekade auf dem Erdball tummeln, haben mit „Left Hand Pass“ Album Nummer fünf am Start. Wie ihre Death/Grind Vorbilder aus Tampa, Florida, deathen und grinden die US-amerikanischen THC Jünger um Sänger/Bassist Phil „Landphil“ Hall (MUNICIPAL WASTE, IRON REAGEN), seinen Bruder Josh „HallHammer“ Hall am Schlagzeug, sowie Gitarrist Ray Suhy (SIX FEET UNDER) ordentlich drauf los und stellen damit auf eindrucksvolle Weise unter Beweis, dass sie mehr sind als ein billiger Abklatsch der großen Death’n’Grind Pioniere. Die drei versierten Musiker mit langjähriger Erfahrung stehen ihren großen Vorbildern mit „Left Hand Pass“ definitiv in nichts nach. Ganz im Gegenteil, denn die Marihuana Boys schaffen es das Genre durch coole Ideen und eine starke Umsetzung ordentlich durchzurütteln und durchaus ein wenig aufzupeppen. CANNABIS CORPSE erfinden zwar sicherlich auch den Death’n’Weed Grinder nicht neu, gefallen mir aber sogar noch besser als Landphil’s Hardcore/Speed und Thrash Meanmachine MUNICIPAL WASTE.
Die THC Triade CANNABIS CORPSE erschafft mit „Left Hand Pass“ eine echt heftige Mischung aus Blood, Weed’n’Gore. Frisch und frei von der Lunge weg, spielen sich die, im Sommer 2006 von Landphil gegründeten US Dope/Death Metaller in einen Rausch aus Extreme, Geschwindigkeit und Einfallsreichtum. Tiefergetunte Gitarren, fies ballerndes und Groove versprühendes Hochleistungsdrumming, dazu Landphil's cannabisrauchigen, gutturalrauen Vocals und sein schartig reißender Bass werden mit Taktik, bockstarken, unverbrauchten Ideen und pfeilschnelle, beißend toxischen Soli zu einer heftig ballernden Mischung zerbröselt. Phil Rudd setzt sein sinister pollerndes Organ mehrstimmig ein - kratzige Death Screams inbegriffen - verweilt aber überwiegend in den dunkleren Gefilden. Durchschlagskräftig, druckvoll und wuchtig schiebt sich das zugekiffte Trio durch seinen tiefergelegten, modern interpretierten Death/Grind’n’Roll voller Groove und Dynamik.
Gitarrist Ray Suhy, der 2015 zur Band stieß, durfte sich vollwertig ins Songwriting einbringen und sich nach seinem eigenen Gutdünken an der Gitarre austoben. Der Einfluss von SIX FEET UNDER ist somit kaum wegzudiskutieren. Natürlich hört man auch diverse CANNIBAL CORPSE, DEATH, OBITUARY und AUTOPSIE Anleihen heraus. CANNABIS CORPSE’s Death Metal, der vor brutalen Elementen nur so strotzt, birgt aber stets eine gewisse Eingängigkeit in sich. Die brutale CANNABIS CORPSE Dynamik und ihr Flow, die jegliche Geschwindigkeitsüberschreitungen mitgehen, sprechen dabei Bände und zwingen sogar den lethargischsten Bongraucher zum ultimativen Headbangausraster. Teilweise agiert man recht weird und durchgeföhnt, wie beim vierten Track „Chronic Breed“, man ist aber auch dazu in der Lage groovende Death Metal Stampfer, wie „In Battle There Is No Pot“ in seiner Growkammer heranzüchten, die sich zwischenzeitlich wie ein panzerbrechendes Hochgeschwindigkeitsgeschoss ausnehmen, aber anschließend wieder in die stampfende Fahrspur zurückkehren.
„Left Hand Pass“ ist technisch einwandfrei, nicht zu verfrickelt, eher schon strukturiert konfus, durchaus auch sprunghaft und auf einem spielerisch sehr hohen Niveau. Das abgefahrene, wie der Joint in den Mundwinkel passende Cover Artwork zum ultimativen Rauschmittel „Left Hand Pass“, stammt von Pär Olofsson. Der Weed-themed Death Metal dreht sich rund ums Cannabis wie das Paper eines fett gedrehten Joints und nimmt dabei Titel bekannter Death Combos auf die Schippe. Das Ganze wuchtig, straight und böse. Klassischer Death Metal „the American way“!
https://www.facebook.com/Cannabis-Corpse-Official-104903899597371/
Meine Wertung: 87/100
CANNABIS CORPSE in der aktuellen Besetzung:
Phil "Landphil" Rudd – Vocals, Bass
Ray Suhy – Guitars
Josh „HallHammer“ Hall – Drums
Tracklist:
01. The 420th Crusade (4:29)
02. In Dank Purity (2:57)
03. Final Exhalation (2:54)
04. Chronic Breed (4:46)
05. In Battle There Is No Pot (3:26)
06. Grass Obliteration (3:21)
07. Left Hand Pass (3:18)
08. Effigy of the Forgetful (3:32)
09. Papyrus Containing The Spell To Protect Its Possessor Against Attacks From He Who Is In The Bong Water (4:27)
10. The Fiends That Come To Steal The Weed Of The Deceased (3:50)
TT: 37:00 Minuten
Anspieltipps: Papyrus Containing The Spell To Protect Its Possessor Against Attacks From He Who Is In The Bong Water; The 420th Crusade; In Battle There Is No Pot; Grass Obliteration
In Dank Purity:
Chronic Breed:
Left Hand Pass: