NIELS BRUNSE - Der Meermann
„Der Meermann“ von Niels Brunse ist ein phantasievolles, schöngeistiges Werk, das allerdings ohne wirkliche Höhen und Tiefen auskommen muss. Zum einen geht es auf 380 Seiten um verbotene Liebe, Sex und Zärtlichkeiten, zum anderen ist die Geschichte leider recht häufig mit Geschwafel von zweifelhafter Wichtigkeit zugepflastert. Die Geschichte und ihre Darsteller sind mir dabei einfach nicht authentisch genug. Handelt es sich bei dem Protagonisten John Vivilt doch um einen unwillkürlich Zeitreisenden aus dem Jahr 2005, den es ungewollt ins Jahr 1647 verschlagen hat. Dieser stellt jedoch kaum Vergleiche zwischen den beiden „Realitäten“ an, hinterfragt wenig und ist direkt an die neue Zeit „angepasst“. Wer es sinnlich mag, wird hier wohl auf seine Kosten kommen, denn gut geschrieben ist das Werk allemal. Wer hier allerdings Action oder Spannung erwartet, der wird auf jeden Fall enttäuscht werden. „Der Meermann“ mag für manche sogar das Zeug zum Klassiker haben. Für mich ist hier leider alles weit hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben. Ich hoffte und dachte die ganze Zeit über, da kommt noch mehr…vergebens! Viel Gewollt und doch zu wenig erreicht.
Meine Wertung: 70/100