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BODY COUNT - Carnivore
Police Line - Do Not Cross!!! Die 1990 gegründete, stets kontrovers diskutierte Thrash Hop Combo BODY COUNT aus Los Angeles, Kalifornien veröffentlicht dieser Tage ihr neuestes Studio-Vollwerk mit dem Titel "Carnivore". Groovebox Ice „Motherfucking“ T, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Tracy Lauren Marrow heißt und mittlerweile 62 Lenzen zählt, paart gemeinsam mit seinen Bandmates auch auf Album Nummer sieben gesellschaftskritischen Hip-Hop mit markanten Melodiebögen und ultrafettem Riffing in perfektem Flow und Groove. Das Rapcore Six-Pack aus dem Sonnenstaat Kalifornien feiert mit "Carnivore" ganz nebenbei auch sein 30-jähriges Band-Jubiläum. Den langen Weg zu endgültigem Ruhm und Erfolg bereitete der zu Recht abgefeierte, überaus erfolgreiche 2017er Vorgänger "Bloodlust". Ein ultrastarkes Album, das zu toppen kaum möglich schien. Um es gleich vorwegzunehmen...so ganz gelungen ist das den US Boys auch nicht. Wobei man aber auch zugeben muss, dass "Carnivore" so richtig derbe aus den Boxen blutet und ebenfalls das Potenzial zum Verkaufsschlager hat.
Die US Hip-Hop Thrasher warten hierbei erneut mit wütend herausplatzenden sozialkritischen Texten über den blutrünstigen Egoisten "Mensch" auf. Der Fleischfresser überzeugt in seinen 47:56 Minuten Spielzeit mit hartem Gitarren- und vor allen Dingen Bass-Riffing, düsteren Aggro-US Rap Metal Vokills, sowie diversen Hardcore- und Punk-Versatzstücken, die gerne mal an die Größen des Genres, wie SLAYER, SUICIDAL TENDENCIES, PANTERA, METALLICA, RAGE AGAINST THE MACHINE oder auch MOTÖRHEAD erinnern. Somit ist es auch kein Wunder, dass sich dieses Mal mit "Ace Of Spades" ein wahrlich gelungener Coversong der britischen Rock'n'Roll Legende auf BODY COUNT 7.0 wiederfindet. Die L.A. Thrasher machen daraus eine arschtighte, schnelle und richtig abgefahrene Thrash'n'Roll Nummer. Echt cool das! Ein weiteres Remake stellt der sechste Track "Colors - 2020" dar. Pissed off Gang-Star Ice-T covert hierbei seinen eigenen 1988er Rap-Song, der als Opener auf dem Sountrack, des im selben Jahre unter der Regie von Dennis Hopper gedrehten Polizeidramas "Colors - Farben der Gewalt", mit Sean Penn als Officer Danny McGavin erschien. B.C. formen daraus ihren unverkennbaren Gangsta Thrah Hop Style. Auch "6 In Tha Morning", der im Original von Ice-T's 1987er "Rhyme Pays"-Album stammt, ist ein sehr geiler, neu interpretierter und Spaß bereitender Gangster Rap-Song im endfetten Thrash Metal Gewand, bei dem sich Dave Lombardo (ex-Drummer von SLAYER) ein wenig an der Schießbude austoben durfte.
Weitere Gastperformances gibt es von Sängerin Amy Lee (EVANESCENCE) bei "When I’m Gone", einer gefühlvollen, gleichermaßen wütenden Hommage an Nipsey Hussle, ein Rapper der Westcoast-Hip-Hop-Szene und guter Freund von Ice-T, der während des Aufnahmeprozesses zu "Carnivore" vor seinem Bekleidungsgeschäft Marathon Clothing in Los Angeles erschossen wurde. Des Weiteren Jamey Jasta (Sänger von HATEBREED) beim vergleichsweise langsamen, aber nicht minder intensiven "Another Level", welches nicht nur thematisch ein richtiges Stehaufmännchen geworden ist, sowie Fronter Riley Gale (POWER TRIP) bei "Point The Finger" und Jello Biafra von den DEAD KENNEDYS, der beim Einstiegs- und Titelsong "Carnivore" glänzt. Auch Bassaxtschwinger Vincent Price, sowie Sample-Gott Sean E. Sean beteiligen sich hin und wieder an den wütenden Riot Gesangsperformances. Von den melodiösen Guitarlines an den richtigen Stellen und den durchgehend starken, hart angerissenen Riffabfolgen, kriege ich doch glatt ein Six-Pack im Nacken. Da überzeugen mich das Aggro-Riffmonster "No Remorse", welches ein wenig über die übrigen, außerordentlich fett arrangierten und produzierten Kompositionen herausragt, sowie die derbe Rap/Thrash Interpretation von "6 In Tha Morning" noch am meisten. Hier zeigt der Fleischfresser so richtig Zähne!
Das überaus geniale Vorgängeralbum "Bloodlust" zu toppen ist den Gangster Thrashern wie anfangs angedeutet zwar nicht gelungen, dennoch kommen sie mit "Carnivore" schon recht nahe heran. Insgesamt schieben B.C. 13 Tracks (inklusive der Bonustracks "6 in Tha Morning - 2020" (Unreleased Demo), "No Lives Matter" (Live in Australia 2017), sowie "Black Hoodie" (Live in Australia 2017) über den Tresen, die mit einer Gesamtspielzeit von knapp 48 Minuten bestechen. "Carnivore" ist ein Album wie ein guter Wein geworden, der erst nach und nach zu reifen beginnt. Die Songs besitzen allerdings nicht mehr so viele Ecken und Kanten, wie noch der Vorgänger "Bloodlust", was ich leider sehnlichst vermisse. Aber wozu meckern über ein, von Will Putney (FIT FOR AN AUTOPSY) top produziertes Album auf höchstem Niveau? Bassist Vincent Price fungierte hierbei als musikalischer Leiter. Die Texte richten sich in der Hauptsache gegen Rassismus oder soziale Ungerechtigkeiten. Das detailreiche Cover stammt aus der Feder des renommierten polnischen Künstlers Zbigniew M. Bielak, den die Band auf ihrer 2017er Europa Tour kennenlernte und der sich u. a. für Cover von DEICIDE, GHOST, MAYHEM oder PARADISE LOST verantwortlich zeigte. "Carnivore" is Rap Meatl at its best! No matter what you think!!!
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LACK OF LIES - Wertung: 91/100
BODY COUNT in der "Carnivore" Besetzung:
Ice-T - Vocals
Ernie-C - Lead Guitar
Vincent Price - Bass/Vocals
ill Will - Drums
Sean E. Sean - Sampler/Vocals
Juan of the Dead - 2nd Guitar
Tracklist:
01. Carnivore (03:12)
02. Point the Finger (02:39)
03. Bum-Rush (03:24)
04. Ace of Spades (03:01)
05. Another Level (04:21)
06. Colors - 2020 (04:26)
07. No Remorse (03:13)
08. When I'm Gone (04:36)
09. Thee Critical Beatdown (03:13)
10. The Hate Is Real (04:01)
11. 6 in Tha Morning - 2020 (Unreleased Demo) (03:31)
12. No Lives Matter (Live in Australia 2017) (04:58)
13. Black Hoodie (Live in Australia 2017) (03:27)
Bum-Rush:
Body Count - Carnivore (Visualizer):
TT: 47:56 Minuten
Anspieltipps: 6 in Tha Morning; Another Level; Colors; No Remorse
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Das meint LACK OF LIES zu "Bloodlust": https://www.lackoflies.com/body-count-bloodlust/