Simon Beckett - Obsession 

 

Bereits 1998 erschien „Obsession“ in England. Ganze elf Jahre hat es gedauert, bis dieser Roman von Simon Beckett auch endlich hierzulande in den Buchhandlungen erhältlich ist. „Obsession“ unterscheidet sich von der bekannten David Hunter-Reihe insofern, dass es in diesem Plot um einen autistischen Jungen geht, der seiner gewohnten Umgebung entrissen wird. Ben Murray, der Stiefvater des Jungen entdeckt am Tage der Beerdigung seiner Frau Sarah ein paar Zeitungsausschnitte, die eine ganze Lawine von Ereignissen lostreten. Murray zählt aufgrund der Zeitungsausschnitte eins und eins zusammen, wobei ihm sehr schnell klar wird, das der autistische Junge Jacob nach seiner Geburt von Sarah entführt worden sein muss. Nachdem er mit Hilfe eines Privatdetektivs die richtigen Eltern des Jungen gefunden hat, schaltet Ben, der von Beruf Photograph ist, einen Anwalt ein. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass Jacob zu seinem leiblichen Vater John Cole kommt. Als Ben Murray dort sein gerichtlich durchgesetztes Umgangsrecht einfordert, wird er von dem Schrotthändler John und seiner Frau Sandra Cole unsanft fortgeschickt. Sie machen ihm klar, dass sie keinen Wert auf Ben und sein Besuchsrecht legen. Da Murray weder das Jugendamt, noch sonst wer helfen kann oder mag, ermittelt er auf eigene Faust und stößt dabei auf so einige Ungereimtheiten, die der ein oder andere im Verlauf des Romans mit dem Tod bezahlen muss. Bei dem 414-seitigen „Obsession“ dreht sich vieles um Ethik und die Psychologie der Liebe, der Verantwortung, der Trauer, der Sehnsüchte und den unsäglichen Schmerz des Verlustes. Handlungsorte des Romans sind hauptsächlich London und das unweit davon gelegene Tunford. Der Roman ist durchaus interessant und spannend geschrieben, weist allerdings auch einige, kleinere Durchhänger auf. Teilweise wirkt das Verhalten von Ben, wie auch das der anderen Protagonisten etwas befremdlich auf mich. Dennoch weist das Buch viele positive Nuancen auf, die es einem nicht leicht machen, es vorzeitig aus der Hand zu legen.

 

Meine Wertung: 75°

 

www.simonbeckett.com



 

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