ASENBLUT - Berserker
(AFM Records)
ASENBLUT, das Blut der nordischen Götter!!!
Im Jahre des Herrn anno 2007, genauer gesagt am 31. Oktober besagten Jahres, gründete sich im südniedersächsischen Göttingen eine Schlachtenformation, die sich fortan mit dem Namen ASENBLUT schmücken sollte. Bereits im Vorjahre unternahm man erste Gehversuche, die an anderweitigen Verpflichtungen alsbald im Keime erstarben. Auferstanden aus dem Reich der Toten, wurde einem seit jeher thrashig ausgelegter, Folk und Pagan beeinflusster, melodischer Viking Death Metal mit deutschen Texten und diversen Schwarzwurzel Einflüssen um die Ohren gehauen. Des Berserkers heroische Eigenschaften, wie Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Raserei, Mut und Aufopferungsbereitschaft vereinen sich auf dem gleichnamigen, vierten ASENBLUT Machwerk zu einer Symbiose aus Stärke, Vitalität und Macht. Viele feine Soli lockern den Stil, der grob Richtung AMON AMARTH und EQUILIBRIUM schielt, zusätzlich auf. Ansonsten beherrschen schwere, scharfkantige und tiefergestimmte Gitarrenwände, sowie die kaum zu bändigende, mannigfaltige Schlagzeugarbeit von Balrogh das Bild. Das heidnische Todesschwadron ist dabei allerdings noch eine Spur kerniger und aggressiver, als die beiden vorgenannten Bands, bleibt dabei aber stets seiner euphonischen Melodieführung treu. ASENBLUT nutzen den Dialog zwischen dunkler, bis tiefdunkler kraftvoll grollender Stimme und dem ketzerischem, hellen Gesang, den Barde Tetzel von Asenblut gewissenhaft einzusetzen weiß. Damit sind die „deutschen Wikinger“ in der Gesangsrange sogar etwas breiter aufgestellt, als ihr schwedisches und ihr bayerisches Pendant. Trotz immenser Härte, welche oftmals von berauschender Raserei gezeichnet ist, hat man viele Ruhepole, coole Hooks und starke Leads in eine kraftvolle, dunkle Mystik gepackt. Von druidischen Rauschmitteln angestachelt, spornt es den „Berserker“ schon wieder zu Höchstleistungen an. Kampfeslustig bahnt er sich in 59:31 Minuten Spielzeit den direkten Weg zu unseren Trommelfellen, um sich hier in manischer Berserkerwut völlig schmerzbefreit auszutoben. Der Niedersachsen Fünfer lässt die alten, nordischen Legenden und Mythen zu neuem Leben erwachen. Auch Texte von Patrick Rothfuss und H.P. Lovecraft oder die Hörspiele „Offenbarung 23“, sowie die „Gabriel Burns“-Reihe werden hier verarbeitet, die sich bis auf den Rausschmeißer und Bonustrack "Berserker Rage" - der englischen Version zu „Berserkerzorn“ - ausschließlich der deutschen Sprache bemächtigen. Als Quell der Inspiration gelten dem mystischen Quintett Bands wie AHNENGRAB, RIGER, MINAS MORGUL, IRON MAIDEN, AMON AMARTH, SLAYER und ANNIHILATOR. Und das hört man auch. Die fette, authentische Produktion erzeugt einen erdigen, atmosphärischen Klang. Pur, rein, ohne Einsatz von Keyboard. Hier gibt’s auch keine verspielten Humppa Einsätze oder lästiges Flötengedudel. Hier gibt’s lediglich voll auf die Fresse und das vom Anfang bis zum Ende! Zum genialen Opener „Berserkerzorn“ wurde auch wieder ein Video gedreht. ASENBLUT kredenzen neben der gängigen Version zusätzlich ein, auf 500 Stück limitiertes Clam-Shell Box Set, welches neben 12 Tracks + Bonustrack, ein Handgelenk Schweißband, eine Flagge, ein Poster und eine handsignierte Fotoautogrammkarte beinhaltet. „Berserker“ bietet gut inszenierten, authentischen Metal, der zwar nicht gerade sonderlich innovativ, an mancher Stelle gar ein klein wenig ideenlos wirkt - sonst wäre hier sicherlich noch weitaus mehr drin gewesen - dafür aber straight und ohne Schnickschnack daherkommt. Ein paar mehr Experimente und eine breite Aufstellung der musikalischen Möglichkeiten und schon spielt man in der ersten Liga. Wem AMON AMARTH heuer nicht mehr genügend Intensität bieten, sollte sich schleunigst mit ASENBLUT anfreunden, denn die lunzen bereits hinter den Schweden hervor und werden Fans dieses Genres sicherlich zu glücklicheren Menschen machen!
Meine Wertung: 80/100