Die spanische Thrash Armada ANGELUS APATRIDA, die in den ersten Zuckungen des neuen Millenniums erstmals urkundliche Erwähnung fand, hat mit ihrer selbstbetitelten, siebten Stahlzentrifuge "Angelus Apatrida" einmal mehr bewiesen, dass sie sich längst zur ersten Liga des internationalen Thrash Metal zählen darf. Das Quartett aus Albacete, in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha, zockt derart frisch und frei von der Leber weg, dass es eine helle Freude ist. Ihr punkig infiltrierter "Thrash Metal - The American Way", erinnert in der Tat ein wenig an SACRED REICHs Glanztaten Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre. Ob nun Aggro-Punkiger Gesang, bärenstarke Riffs, geniale Hooks, im Ohr bleibende Bridges oder feurige Refrains, die Jungs setzen hier alles passgenau zusammen und bringen ihren derben bis groovigen Style obendrein noch mit einer Spielfreude herüber, die viele ihrer Kollegen in der heutigen Zeit leider allzu stark missen lassen. ANGELUS APATRIDAs abwechslungs- und ideenreicher, wie auch zielstrebiger Thrash ist mit einem göttlichen Gitarrenspiel gesegnet und selbstredend technisch on Top.
Die spanische Thrash Bratze erinnert stets an die guten alten Zeiten. So könnte der bockstarke Opener "Indoctrinate" fast schon in unveränderter Weise von SACRED REICHs 1988er "Surf Nicaragua" EP oder auch auf dem 1990er "The American Way" Full-length stammen. Das darauffolgende "Bleed the Crown" versprüht durchaus ein paar SLAYER Vibes, vielleicht auch mit ein wenig SKID ROW Attitüde durchwürzt. Der dritte Track "The Age of Disinformation" reicht stellenweise gar an die glorreiche METALLICA Phase der 80er Jahre heran. Die spanischen Thrasher ANGELUS APATRIDA, die noch immer in der Gründungsbesetzung zusammen spielen, prangern in ihren Texten häufig soziale Ungerechtigkeiten an und atmen von der Intensität her stellenweise gar ein bisschen unverbrauchter SLAYER-Luft.
Auch Einflüsse von SODOM, KREATOR, DEATH ANGEL, PANTERA oder TESTAMENT höre ich heraus. Und gerade weil Frontmaschine Guillermo Izquierdo hier und da mal an Phil Rind (SACRED REICH), James Hetfiled (METALLICA) oder Chuck Billy (TESTAMENT) erinnert, ist selbiger enorm vielseitig, giftig, aber auch als absolut eigenständig zu betrachten. Das hier ist kein billiger Abklatsch, sondern übelst fett inszenierter und arrangierter Thrash, der wahrlich seinesgleichen sucht. ANGELUS APATRIDA haben nämlich die wichtigen und ursprünglichen Thrash-Trademarks verinnerlicht, machen also richtig Laune, treten kräftig Arsch und lassen ihre Hörerschaft für kurze Zeit mal diese ganze Corona-Scheiße vergessen. Eine völlig zu Unrecht unterschätzte und unterbewertete Band, deren fette Riffbollwerke einem den Verstand aus dem Schädel saugen, die zündende Ideen und übelst coole Refrains in ihre waschechten Ohrwürmer einbauen und auf ein intensives, vielschichtiges und bockstarkes Drumming zurückgreifen können.
Ursprünglich als EP geplant, haben die Spanier mit "Angelus Apatrida" zehn Killersongs in die Tonspur gedengelt. Und obschon ihr, vor Spielwitz nur so strotzender Thrash/Punk durchaus moderne Nuancen in sich birgt, bringen ANGELUS APATRIDA für 46:29 Minuten die guten alten Zeiten wieder zurück in die Wohnzimmer und hoffentlich bald auch wieder auf die Livebühnen. Mit dem ultimativen Meisterwerk "Angelus Apatrida" haben die Thrash Metaller die Spannung des Moments perfekt eingefangen. Das Teil ballert wie das Zünglein an der Starkstromleitung. Solchen Bands gebe ich gerne den Vorzug gegenüber den bereits angesprochenen alten Hasen SACRED REICH oder METALLICA bei denen heutzutage oftmals nur mehr heiße Luft kommt.
Produziert wurde das ultimative Meisterwerk von der Band höchst selbst. Für die sauberen und druckvollen Aufnahmen frequentierte man im September/Oktober 2020 Juanan López und das Baboon Records in ihrem Heimatort Albacete. Mix und Master übergab man an niemand anderen, als den Produzenten-Gott Chris "Zeuss" Harris (CROWBAR, HATEBREED, ICED EARTH, OVERKILL, ROB ZOMBIE) und sein Planet-Z in Wilbraham, im US-Bundesstaat Massachusetts ab. Für mich stellt der unverzichtbare Output "Angelus Apatrida" eine der besten Thrash-Veröffentlichungen der letzten Jahre dar!!!
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LACK OF LIES - Wertung: 91/100
ANGELUS APATRIDA in der "Angelus Apatrida" Besetzung:
Guillermo Izquierdo - Vocals & Lead/Rhythm Guitars
David G. Álvarez - Lead & Rhythm Guitars
José J. Izquierdo - Bass Guitar
Víctor Valera - Drums
Tracklist:
01. Indoctrinate (05:39)
02. Bleed the Crown (04:26)
03. The Age of Disinformation (04:42)
04. Rise or Fall (03:36)
05. Childhood's End (03:49)
06. Disposable Liberty (04:21)
07. We Stand Alone (04:11)
08. Through the Glass (05:41)
09. Empire of Shame (04:17)
10. Into the Well (05:47)
TT: 46:29 Minuten
Anspieltipps: Indoctrinate; We Stand Alone; Bleed the Crown; Into the Well
Hier checkt ihr die aktuellen ANGELUS APATRIDA Euro-Tourdates!
Bleed The Crown:
Indoctrinate:
The Age of Disinformation:
We Stand Alone: