AGONY ATLAS - Retrogression Part I: Egomania

Eigenproduktion

- Debüt 3-Track-EP der Future Fusion Metaller aus Koblenz -


AGONY ATLAS - Retrogression Part I: Egomania
Streetdate: 01.10.2020 / Eigenproduktion

Die bemerkenswerten Modern Metal Newcomer AGONY ATLAS aus Koblenz haben vor einigen Tagen ihre Debüt EP "Retrogression Part I: Egomania" unters Volk gebracht. Aufgrund meiner knapp bemessenen Zeit und der Tatsache, dass ich meinen zu bearbeitenden Veröffentlichungen mittlerweile leider arg hinterherhinke, hatte ich zuerst noch überlegt, mir die Arbeit zu einem Review über diese Eigenveröffentlichung zu sparen. Zum Glück habe ich mir ihre fett ballernde 3-Track EP doch noch einmal zu Gemüte geführt, ohne sie widerstandslos an mir vorbeiziehen zu lassen, denn was mich auf "Retrogression Part I: Egomania" erwartet hat übertraf meine Erwartungen bei weitem. AGONY ATLAS ziehen ihr Programm schon wirklich ziemlich straff und professionell durch. Die Rheinland-Pfälzer selbst bezeichnen ihren stimmigen und explosiven Stilmix als Progressive Metalcore. Das deckt aber nur einen kleinen Teil der breitgefächerten, virtuos konzipierten und zugänglichen Strukturen im Future Fusion Industrial, Death, Hardcore, Groove und Thrash Metal Style ab.

 

Die saubere und druckvolle Modern Metal Produktion, mit stark arrangierter und passgenauer Keyboardunterstützung, geht damit ein wenig in Richtung MARA, frühere OTEP, definitiv ARCH ENEMY oder gar THE TEX AVERY SYNDROM. Dem technisch erstaunlich ausgereiften raspelnd-gutturalem Growling und Shouting von Frontröhre Liane Walter wohnt eine raue und rohe Aggressivität inne, die sie in dieser angepissten, lebendigen und bodenständigen Art gerne beibehalten darf. Auch der Einsatz von Markus Möwis Drumworx ist exzessiv, intensiv und absolut auf den Punkt. 

AGONY ATLAS - Retrogression Part I: Egomania
Photo: ©Agony Atlas / Marian Kost 2020

Die tief gestimmten Siebensaiter von Andreas Nieratschker und Christoph Fuchs, der sich des Weiteren noch um das Programming, sowie die Keys kümmert, sind absolut auf der Höhe der Zeit: derbe, präsent, schranzig und doch sauber. Aber wo ist die Bassaxt abgeblieben? Nun, die fehlt. Tut sie aber bei zwei Gitarristen, die sich derart auf den Umgang mit ihren Klampfen verstehen nicht wirklich. Mit einem feinen Gespür für momentan angesagten Modern Metal und in ihrer nahezu perfekt umgesetzten Instrumentierung, haben AGONY ATLAS immer wieder zündende Ideen und können sich auf ein arschtightes Zusammenwirken von Rhythmus Fraktion, Gesang, Keys und Samples verlassen. Heraus kommen fett ballernde, eingängige Refrains mit Ohrwurmcharakter, starke Melodien, passgenaue Keyboardsoundlayers, atmosphärische, elektronische Effekte, hin und wieder straffes Palm Muting an den Gitarren und somit auch angedeutete Ausflüge in Djent-Bereiche. Ein paar verschwurbelte Gitarren-/Keyboard-Bridges (im Djent-Style) wären allerdings auch eine Überlegung wert gewesen.

All Photos: ©Agony Atlas / Marian Kost 2020

 

Thematisch sorgt sich die junge Truppe um die aktuellen Zeichen der Zeit und im Speziellen die allmähliche Vernichtung unserer Existenz. So sehen sich die vier Koblenzer auch als Abgesandte aus der Zukunft, genauer gesagt aus dem Jahr 2095 (in Form einer Gruppe führender internationaler Wissenschaftler). Sie, die Organisation AGONY ATLAS sind an den Scheidepunkt der Menschheitsgeschichte, nämlich den 01.10.2020 (auch das Release-Date ihrer EP) zurückgekehrt, um die Menschheit aus ihrer eingefahrenen, lethargischen Stupidität zu heben und somit sich selbst, den Planeten und die Zukunft kommender Generationen zu retten.

AGONY ATLAS - Retrogression Part I: Egomania
Photo: ©Agony Atlas / Marian Kost 2020

AGONY ATLAS, die erst im letzten Jahr auf der Metalbühne erschienen, agieren doch tatsächlich wie alte Hasen oder virtuose Vollprofis. O.k., zugegeben..., die ein oder andere leichte und absolut verkraftbare Unsicherheit hört man vielleicht noch heraus, ansonsten ist das schon wirklich ganz großes Kino, was die junge Truppe AGONY ATLAS auf "Retrogression Part I: Egomania" abliefert. Mix und Master stammen aus der Hand von Aljoscha Sieg (ANY GIVEN DAY, AUGUST BURNS RED, NASTY, VITJA) in den Pitchback Studios. Das Quartett bietet auf dem gerade mal 11:30 Minuten Hochgenuss versprühenden "Retrogression Part I: Egomania", eine leider Gottes recht kurze Vorstellung. Wenn die Abgesandten aus der Zukunft weiterhin mit dem gebührenden Ehrgeiz am Ball bleiben, kann man ihnen schon jetzt eine große Zukunft voraussagen. So und jetzt noch schnell das Debüt Full-length nachlegen! Der Erfolg ist vorherbestimmt...No Prisoners - There Will Be Blood!!!

 

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LACK OF LIES - Wertung: 89/100

 

AGONY ATLAS - in der "Retrogression Part I: Egomania" Besetzung:

Liane Walter - Vocals

Christoph Fuchs - Guitar, Keys, Programming

Andreas Nieratschker - Guitar

Markus Möwis - Drums

 

Tracklist:

01. Economy Class (03:25)

02. Egomania (04:30)

03. Hymn Of Hatred (03:28)

 

TT: 11:30 Minuten

 

Anspieltipps: die komplette EP

 

Hier checkt ihr die aktuellen AGONY ATLAS Euro-Tourdates!

Economy Class:

 

Egomania:

 

Hymn Of Hatred:




 

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