- von den sieben Todsünden, Parallelen zu älteren Alben,
dem Rumfuchteln mit Atomwaffen und davon, in einem postapokalyptischen Fallout als Halbmutant durch die Gegend zu stapfen -
Die altehrwürdigen Dark/Black Metaller AGATHODAIMON aus Mainz haben, seit dem Release ihres letzten Albums "In Darkness", ganze neun Jahre ins Land ziehen lassen. Woran das gelegen hat und was der, kürzlich endgültig aus dem Dornröschenschlaf erwachte Dämon, mit seinem siebten Output "The Seven" so alles zu bieten hat, habe ich bei einem locker-flockigen Plausch mit dem sympathischen und einzig übriggebliebenen Gründungsmitglied Sathonys, über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von AGATHODAIMON, in Erfahrung bringen dürfen.
LACK OF LIES (LOL): Hey Sathonys, ich hoffe bei euch ist alles gut!
Sathonys: Ja, soweit schon. Momentan ist viel los. Nicht nur in der Welt, auch bei uns, beziehungsweise bei mir. Jetzt am Samstag machen wir den Videoshoot zum nächsten Video. Das wird noch mal ein Spaß. Das ist relativ aufwendig in der Vorbereitung. Ist ja schön, dass es wieder was zu tun gibt, nach der langen Pause.
LOL: Warum gab es denn die Pause überhaupt? Das waren ja jetzt sechs Jahre und wenn man von Album zu Album schaut, sogar ganze neun Jahre, in denen man nichts von euch gehört hat. Woran hat’s gelegen?
Sathonys: Das war recht profan. Ich hatte ja 2009 bereits meine erste Erfahrung gemacht, wie es ist Papa zu werden. Damals kam mein erster Sohn Kilian auf die Welt. Das war schon sehr hart, Band und Familienleben unter einen Hut zu bringen. Als sich 2013 anbahnte, dass ich noch eine Tochter hinzubekomme, um die ich mich kümmern muss, habe ich gedacht: "O.k., das hat keinen Sinn." Ich habe die Band zu lange betrieben, um das ganze irgendwie halbgar schleifen zu lassen. Wir haben uns alle miteinander besprochen und es war vorerst die einzige Lösung, das Ganze auf Eis zu legen, um dann nach ein paar Jahren zu schauen, wie es weitergehen kann.
LOL: Also war es von vornherein klar, dass es weitergeht? Ich habe damals nämlich unter anderem gelesen, dass ihr darüber nachgedacht habt, die Band komplett aufzulösen.
Sathonys: Ich habe das so ein bisschen vage gehalten, weil ich mir nicht wirklich sicher sein konnte, wie es weitergeht. Aber damals hatte ich es so formuliert, dass wir schon versuchen werden, das Ganze weiter zu betreiben. Man hat ja auch gesehen, dass einige der alten Besetzung ihre Instrumente relativ kurzfristig an den Nagel gehängt haben. Insofern sind jetzt nur noch Ashtrael (Chris Bonner, vox.) und ich von der letzten Besetzung dabei. Manuel (Steitz, ex-drums) ist zu THE SPIRIT abgewandert. Er ist Schlagzeuglehrer und kann das gut gebrauchen, wenn er noch ne Band hat, in der er aktiv ist. Deswegen hat das gar keinen Sinn gemacht, dass er so lange untätig rumsitzt. Die haben jetzt auch schon ihr drittes Album…äh, ist das schon offiziell draußen?
LOL: Nee, ("Of Clarity and Galactic Structures") das kommt am 01.04.2022...
Sathonys: Da hat das jedenfalls keinen Sinn gemacht zu sagen: "Komm wieder zurück." Er hat THE SPIRIT jahrelang aufgebaut und deswegen haben wir jetzt auch ein paar neue Leute dabei.
LOL: Parallel hätte das auch nicht mit ihm funktioniert, nehme ich mal an?!?
Sathonys: Nee, das hätte auch keinen Sinn gemacht. Gerade weil M.T. (Matthias Trautes, guit., b., vox. bei THE SPIRIT) und auch Manuel viel live auftreten wollen. Die stecken da viel Energie rein. Da wären wir uns früher oder später immer in die Quere gekommen…, gerade was Konzerte angeht.
LOL: Wann habt ihr wieder Blut geleckt und wodurch kam der Elan, AGATHODAIMON wiederzubeleben?
Sathonys: Meinerseits lag die Musik ja wirklich ziemlich lange auf Eis. Wie gesagt, ich finde es immer schlimm, wenn man Sachen nur halbgar angeht und gerade mit kleinen Kindern geht die Zeit ruckzuck rum. Ashtrael und ich sind über die Jahre hinweg immer in Kontakt geblieben und 2018 war der Zeitpunkt gekommen, an dem wir überlegt hatten, eigentlich würde es jetzt wieder passen. Er hatte ebenfalls in der Zwischenzeit Nachwuchs bekommen. Wir haben dann angefangen, im Bekanntenkreis, über Anzeigen und alles Mögliche nach neuen Musikern zu suchen. Auditions, gemeinsame Proben…und 2020 war es dann soweit, dass wir sagen konnten: "O.k., das sieht stabil aus und jetzt kann es offiziell weitergehen."
LOL: Ich habe ja vor einigen Monaten gesehen, dass ihr euch im Kohlekeller (Tonstudio von Kristian "Kohle" Bonifer im südhessischen Seeheim-Jugenheim) vergraben habt. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich tatsächlich erst mitbekommen habe, dass ihr wieder am Start seid.
Sathonys: Wir haben das auch eine Zeitlang, so gut es geht "geheim gehalten". Weil es nicht klar war, ob wir Leute finden und ob das passt. Man will ja nicht nur fähige Musiker haben, sondern auch Leute, mit denen man auf menschlicher Ebene einigermaßen gut auskommt. Und das dann in einem Bandkonstrukt hinzubekommen, das nicht gleich nach einer Woche wieder auseinanderfällt, ist auch nicht immer so leicht. Wir hatten auch Musiker mittendrin, die wieder gegangen sind. Von 2018 bis 2020 war unsere Findungsperiode und als wir dann ein Demo aufnahmen, positive Resonanzen von Plattenfirmen erhielten und auch die ersten Angebote kamen, haben wir gesagt, jetzt ist es relativ safe zu sagen, dass wir wieder zurück sind.
LOL: Ihr wart zu Beginn eurer Karriere bei Nuclear Blast und später bei Massacre Records. Warum seid ihr nicht wieder bei einem von denen beiden untergekommen, sondern mittlerweile bei Napalm Records?
Sathonys: Das Bauchgefühl gab es in dem Sinne..., wir wurden nämlich kontaktiert, bevor wir ein Demo hingeschickt hatten. Der A&R Sebastian (Münch) kam auf uns zu und hat gefragt: "Wie sieht es eigentlich bei euch aus? Bestehen da Pläne irgendwie mal weiter zu machen?" Und das war genau der Zeitpunkt, zu dem das Demo mehr oder minder fertig war. Wir haben ihm das dann zukommen lassen. Die Leute bei Napalm haben sich das Demo intern angehört und waren echt happy. Das hat sich von Anfang an gut angefühlt. Einige der Leute, die von Nuclear Blast zu Napalm gewechselt sind, kenne ich noch von früher. Ich habe selbst knapp zehn Jahre bei Nuclear Blast gearbeitet. Insofern war ich schon der Meinung, dass das ein gutes Umfeld ist. Nuclear Blast war ja gerade in diesem Umbruch, beziehungsweise wurde an Believe (Digital) verkauft. Da war Napalm Records einfach die beste Wahl.
LOL: Bei "The Seven" geht es um die sieben Todsünden und ihr habt diverse Artworks zu den einzelnen Songs erstellen lassen, die ihr nach und nach bei Facebook hochladet. Ich hatte noch gar nicht so wirklich Zeit in das Album reinzuhören oder mich mit den einzelnen Artworks zu befassen. Ich habe gerade eben bis Track sieben oder acht gehört. Mir ist jedenfalls aufgefallen, dass euer neues Album recht viel Klargesang beinhaltet.
Sathonys: Mit dem Klargesang das entwickelt sich immer irgendwie. Ich mache vorher immer wieder die Aussage: "Diesmal weniger Klargesang." Ash kommt dann immer mal wieder mit ner Melodie…, irgendwie wächst das dann organisch. Wenn die gesamte Band sagt: "Das ist aber gut." und es bereichert das Ganze, dann ist das natürlich auch für mich o.k. Wir haben durchaus versucht die Balance zu halten. Es gab Alben, bei denen es zu viel war. Ich finde auf "The Seven" hält sich das ganz gut die Waage, weil der Härtelevel schon recht ordentlich ist. Das erste was Napalm meinten, war: "Oh, das ist aber das Härteste, was ihr bis jetzt gemacht habt." Zu dem Zeitpunkt konnte ich das noch gar nicht so richtig nachvollziehen, weil sich das Ganze für mich sehr gut die Waage hält. Ich versuche das immer im Kontext der gesamten Diskographie zu sehen…, dass wir Parallelen zu älteren Alben ziehen. Zum Beispiel der letzte Song ("The Divine"), den du noch nicht gehört hast, der ist für mich so ein bisschen emotional verwand mit "Ribbons" vom ersten Album ("Blacken the Angel"). Da ist es auch der letzte Song. Eher was langsameres, sinfonisches. Solche Parallelen gibt es hier und da. Bei vielen Songs haben wir zwei Gesangslinien, da Ash und ich da Parallel rangehen. Manchmal kommt es vor, dass wir den Text von mir nehmen und seine Gesangslinie oder umgedreht. Das basteln wir dann in der Feinarbeit zusammen. Letztlich hat sich das dann so entwickelt, wie es ist.
LOL: Aber ich wollte ja noch mal nach den sieben Todsünden und dem Hintergrund des Albums fragen…
Sathonys: Es fällt ja schon auf, dass es nicht "The Seven Sins" heißt. Ich wollte es ein bisschen abtrennen, von dem reinen Fokus auf die sieben Todsünden. Das ist aber durchaus der Aufhänger. Beim letzten Album "In Darkness" gab es den Song "Favourite Sin", der sich ebenso mit Sünde und Stolz befasst. Das war mein Herzsong auf dem letzten Album, mit dem ich emotional am meisten verbunden war. Und da wir auf das siebte Album zusteuerten, sprang einem das Thema der sieben Todsünden quasi ins Gesicht. Das Thema ist halt schon…, ich will nicht sagen abgelutscht, aber es wurde natürlich schon häufig verwurstet. Gerade weil die "7", und deswegen heißt es auch lediglich "Die Sieben", ja eine Zahl ist, die eine hohe Alltagsrelevanz mit sich bringt. In der Mystik, der Mythologie, im Alltag, die sieben Wochentage…die "7" begegnet einem permanent. Ich wollte so ein paar kleine Querverweise schaffen…, so wie es auch beim Bandnamen mehrere Bedeutungen gibt. Aber die Songs nehmen textlich alle einen gewissen Bezug auf die sieben Todsünden. Das Ganze mit dem Künstlerduo Credo Quia Absurdum, welches die Artworks zu jedem einzelnen Song entwickelt hat, die wir, mit einer kurzen Erläuterung des Künstlerpärchen, im Abstand von zwei bis drei Tagen in Social Media hochladen, hat sich ziemlich organisch entwickelt. Ursprünglich ging es darum ein Cover zu machen, dann sind wir ein wenig mehr in die Tiefe gegangen und haben uns überlegt, ein Konzeptalbum zu machen. Die Texte behandeln die einzelnen Sünden. Aber wir wollten das nicht so verbohrt machen, dass wir sagen: "O.k., sieben Sünden, da können wir nur sieben Songs machen.", das wäre natürlich auch nicht so praktisch. Deswegen haben wir das ein bisschen offener gestaltet, aber dennoch sehr, sehr fokussiert auf dieses breite Thema der Sünde an sich. Aber auch mit dem Widerspruch zwischen dem, was der Mensch an Emotionen und Instinkten in sich trägt und dem Gegenpol dazu, was einstmals die christliche Kirche und mittlerweile unsere sozialen Normen als gegeben ansehen. Das wollten wir so ein bisschen ausleuchten und ausbreiten.
LOL: Kommen wir zu euren neuen Bandmembern. Da ist zum einen Von Yanesh von ALL WILL KNOW, der ja aus dem Darmstädter Raum stammen dürfte.
Sathonys: Ja und die restlichen mussten wir alle importieren.
LOL: Ja stimmt, euer Drummer ist aus Würzburg.
Sathonys: Der Drummer ist aus Würzburg und Nakhateth, unser Gitarrist kommt eigentlich aus der Münchner Region, ist aber momentan studientechnisch oftmals in der Darmstädter Ecke unterwegs. Das war ein wildes Rumgesuche. Gerade bei den Gitarristen ist es immer diffizil. Man findet viele die gut spielen können, die dann aber vielleicht kompositorisch oder menschlich nicht so zu uns passen. Ich weiß gar nicht mehr wie wir auf ihn gekommen sind. Ich glaube, er ist auf uns zugekommen…hahaha. Das ist schon wieder so lange her. Wir haben zum Glück noch vor Corona monatelang mit Proben zugebracht, um zu schauen, wie das Ganze klappt. Kompositorisch war er eine super Bereicherung, weil es sich so ein bisschen anfühlt, wie bei unserem vorherigen Gitarristen Thilo (Feucht), der auch einen melodischen Background mitgebracht hat. Nakhateth mag zum einen alte 80er Jahre Thrash Bands, wie CORONER oder MEGADETH, was mich sehr erstaunt hat, da er im Vergleich zu mir noch relativ jung ist, aber er mag "leider" auch Power Metal, womit ich jetzt so gar nichts anfangen kann.
LOL: Na ja, solange er das nicht bei euch einbringen will…
Sathonys: Ja genau, aber das ergänzt sich halt irgendwie, diese melodische Ader, dann versuche ich noch mehr das schwarzmetallische reinzubringen. Das hat sich sehr, sehr gut ergänzt.
LOL: Es gab auch zwei Gastbeiträge. Euer erster Sänger Vlad Dracul (Rusu Andrei) beim fünften Track ("Mother of All Gods"), sowie Julien (Truchan) von BENIGHTED bei Track 9 ("Kyrie / Gloria"). Wie kam das zustande? Bist du mit Vlad Dracul über all die Jahre in Kontakt geblieben?
Sathonys: Mit Vlad war ich immer in Kontakt. Mal sind längere Ruhepausen dazwischen, dann kommt es wieder vor, dass wir uns über Gott und die Welt unterhalten. Er lebt immer noch in Rumäniens Hauptstadt Bukarest. Heutzutage ist das ja alles kein Ding mehr. Er hat seinen Teil in einem Studio in Bukarest aufgenommen und uns rübergeschickt. Wir haben das dann zusammengemischt. Aber das Spannende daran war eigentlich die Entstehungsgeschichte, weil er gefühlsmäßig nicht mehr in dieser düsteren Metal Ecke drin ist. Er macht immer noch Musik in längeren Abständen, macht mehr so elektronisches Zeug, aber er wollte gerade DRUSUS neu angehen. Das war damals sein sinfonisches Nebenprojekt zu AGATHODAIMON. Wir haben uns wieder alte Tapes angehört und er hat mir seine Experimente zukommen lassen. Ich habe ihm im Gegenzug dazu Demosongs von uns zukommen lassen. Irgendwann kam er mit einem Beispiel von einem Song an, der vom Feeling her in Richtung ganz alte AGATHODAIMON geht. Er war schon immer jemand, der mehr auf dem Keyboard komponiert hat, obwohl er recht gut Gitarre spielen kann. Das war auch ein guter Kontrast zu dem eher gitarrenlastigen Material, das Nakhateth und ich normalerweise angehen. Der Song ist sehr vielschichtig, was die Layer des Keyboards angeht, wodurch die Gitarren relativ simpel gehalten sind. Dieser Vibe hat mich einfach begeistert. Die erste Version war rein mit Keyboard und trotzdem war dieses Felling da, bei dem ich dachte: "Wow, das wäre super, wenn das mit AGATHODAIMON hinhauen würde." Dann haben wir uns drüber unterhalten und letztlich hin und her gewerkelt. Das war quasi die erste hörbare Kooperation seit 1999…, seit dem zweiten Album ("Higher Art Of Rebellion").
LOL: Und BENIGHTED?
Sathonys: Der Julien…, wie kam das? Ich glaube Ashtrael war schon vorher mit ihm in Kontakt. BENIGHTED ist ja eine Band, die auch immer im Kohlekeller Studio aufnimmt. Als wir gerade unser Album dort produzierten, meinte Kohle (Studiobesitzer und Produzent Kristian "Kohle" Bonifer): "Julien kommt die Tage mal. Wir wollen ein YouTube Special für meinen Kanal machen. Den Vocal Mic Test." Wir hatten ohnehin überlegt, dass wir für einen Song stimmlich noch eine andere Farbe gebrauchen könnten, da dort ein paar psychotische Einlagen drin sind. Das ist der vorletzte Song "Kyrie / Gloria", den du vermutlich noch nicht gehört hast und für den wir am Samstag das Video drehen. Da hat der gute Julien sich mal ein bisschen ausleben dürfen…hahaha. Ein bisschen rumprobieren…das ist ja der Wahnsinn, was der mit seinen Stimmbändern hinkriegt.
LOL: Ja, er ist auf jeden Fall übelst aggressiv…
Sathonys: Ja, diese Squeals…ich weiß nicht wie er das macht. Bei mir würden die Stimmbänder nicht lange überleben.
LOL: Demnächst habt ihr noch das Ragnarök Festival, sowie das Metal Gates auf der Karte. Was kommt sonst noch dazu? Wird es eine Tour geben und funktioniert das überhaupt job- und familymäßig?
Sathonys: Das ginge schon, nur ist im Moment gerade alles etwas doof…so rein coronamäßig. Das Mahlstrom Open Air, das wir samstags headlinen werden…, das ist zwar noch nicht offiziell angekündigt, aber die Ankündigung werden wir am Samstag nachholen. Dann sind wir da noch an ein, zwei Sachen dran, aber momentan sind wir noch so im Stress mit den Vorbereitungen für den Albumrelease. Danach können wir uns darauf fokussieren, dass wir noch mehr Konzerte an den Start kriegen. Und dann wird es im Sommer hoffentlich besser mit all den Coronaauflagen.
LOL: Eure ersten drei CDs sind ausverkauft. Sind dazu Re-releases angedacht?
Sathonys: Ich würde mich freuen. Es müsste halt ein Label hergehen und die Dinger neu auflegen. Die Rechte liegen nach wie vor beim ersten Label, bei Nuclear Blast. Ich hoffe, dass man das irgendwann machen kann. Ich glaube Metalmind hatte damals ein Repress gemacht. Die sind aber glaube ich auch schon eine längere Zeit vergriffen. Da gibt es immer mal wieder ein paar Restposten, die irgendwo auftauchen, aber ich habe selbst keine mehr. Ich habe glaube ich noch ein paar Exemplare der "Serpent’s Embrace", aber die ersten drei…nö! Da hoffe ich drauf, dass sich mal wieder jemand dafür begeistern kann. Man muss halt wieder ne kleine Investition vornehmen…
LOL: Aber da wäre Hammerheart Records doch ganz interessant, denke ich. Die sind doch auch irgendwie mit Napalm Records verbandelt?!?
Sathonys: Ich muss mal checken, wie das aussieht. Wir hatten in der harten Coronazeit mal ein paar Songs aufgenommen. Da ist auch noch ein unfertiges Cover das rumfliegt. Da könnte man vielleicht mal irgend so eine Vinylgeschichte machen und ein Repress der ersten Alben oder irgend sowas. Das müssen wir mal checken, sobald das neue Album draußen ist.
LOL: Du hattest vorhin den Videodreh am Samstag angesprochen. Wo wird der stattfinden?
Sathonys: Das nächste Video wird ein bisschen aufwendiger. Das wird im Schloss Arenfels gedreht.
LOL: Wo ist das?
Sathonys: Zwischen Bonn und Koblenz glaube ich. Ein bisschen nordwestlich von Mainz aus. Das dürften so eineinhalb bis zwei Stunden von der Darmstädter Ecke aus sein. Es wird auch wieder von Jonas Sommer produziert, mit dem wir bereits das erste Video gedreht haben. Das wird so ein klein bisschen abstrakt in die Handlung eingebettet, die man im ersten Video gesehen hat. Da sieht man dann, wie es zu alldem mit dieser Dame kam. Ich hoffe, dass wir das mit unserem Multi-Milliarden-Dollar-Budget gut hinkriegen…hahaha.
LOL: Du bist freiberuflicher Autor und Fotograf. Was hab ich mir da drunter genau vorzustellen? Ein paar Bilder von dir habe ich ja schon bei Instagram gesehen. Und was machst du als Autor?
Sathonys: Autor ist vielleicht zu viel gesagt. Ich schreibe seit 300 Jahren für den Metal Hammer. Aber nicht allzu viel. Ich mach immer mal ein Interview, in jeder Ausgabe ein paar Reviews, aber nicht so die Major-Themen. Ich bin nur freier Mitarbeiter und keiner vom festangestellten Staff. Vor Jahren habe ich da mal mehr gemacht, aber wie gesagt, ich versuche halt auch die Balance zu halten mit Familie und der Band. Fotografieren tue ich auch in den meisten Fällen für den Metal Hammer. Es kommt schon mal vor, dass da zwischendurch auch mal was anderes rein kommt, aber das habe ich auch deutlich runtergefahren. Also in erster Linie ein bisschen Festival- und Konzertfotografie für den Hammer. Früher habe ich mehr in der Hinsicht gemacht. Da gab es noch das Ablaze Magazin oder das Legacy. Da hieß es noch Legacy, dann hieß es Deftone, dann wieder Legacy. Also ganz, ganz uralt.
LOL: Also dürfte das nicht dein Broterwerb sein, nehme ich mal an...
Sathonys: Ganz genau. Ich habe gemerkt, wenn man versucht mit Musik oder diesen ganzen Dingen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, zahlt das nicht sehr viele Rechnungen. Und wenn man eine Familie hat,…tja, also bin ich mittlerweile in der IT-Branche gelandet.
LOL: Was fällt dir ein zum Thema Russland/Ukraine?
Sathonys: Unglaublich! Ich hätte nicht gedacht, dass Putin auf so eine wahnwitzige Idee kommt. Ich zweifle da so ein bisschen seinen gesunden Menschenverstand an, aber ich denke mal, er hat einfach gedacht, ich marschier da ein und dann ist das gut. Dann wird ein bisschen gejammert und dann war’s das. Und jetzt wird halt schon wieder mit Atomwaffen rumgefuchtelt. Mir wär’s prinzipiell Wurscht, wenn morgen die Welt…, ne! Aber wenn man Kinder hat, dann will man natürlich nur das Beste für die Kleinen. Da macht man sich halt Sorgen, die man sich sonst gar nicht machen würde. Ansonsten wär’s vielleicht sehr romantisch so im postapokalyptischen Fallout als Halbmutant durch die Gegend zu stapfen. Aber für seine Kinder will man das nicht. Das will man sich alles gar nicht en Detail vorstellen.
LOL: Was habt ihr denn noch so auf dem Schirm in nächster Zeit?
Sathonys: Also wie gesagt, das Album soweit vorbereiten, das Video fertig kriegen, dann haben wir das Gröbste erst mal geschafft. Dann machen wir noch so ein, zwei kleine Geschichten zur Promo, Playthrough-Videos…, nichts weltbewegendes. Anschließend schauen wir, was hinsichtlich Konzerten geht. Es laufen gerade Gespräche bezüglich einer kleinen Tour, aber wie so oft kann da schnell mal was dazwischenkommen. Und natürlich schauen wir auch, dass wir nicht zu lange mit der nächsten Scheibe warten.
(Janko)
https://www.facebook.com/agathodaimon
AGATHODAIMON in der "The Seven" Besetzung:
Sathonys - Guitar, clean vocals
Nakhateth - Guitar
Von Yanesh - Bass
Ashtrael - Vocals
Mortos - Drums
Tracklist:
01. La Haine (05:00)
02. Ain't Death Grand (04:14)
03. Wolf Within (05:07)
04. Ghosts of Greed (05:15)
05. Mother of all Gods (06:25)
06. Estrangement (04:12)
07. In my Dreams (Part 1 - Prelude) (01:56)
08. In my Dreams (Part 2 - In Bitterness) (04:36)
09. Kyrie / Gloria (04:13)
10. The Divine (07:05)
TT: 48:20 Minuten
Anspieltipps: Ghosts of Greed; Mother of all Gods; Wolf Within; Kyrie / Gloria
Ain't Death Grand:
Wolf Within:
Kyrie / Gloria:
AGATHODAIMON 2022:
02.04.22 DE – Mainz / Club SchonSchön
22.-23.04.22 DE – Lichtenfels / Ragnarök Festival
29.04.22 DE – Saarbrücken / Garage
16.07.22 DE – Horhausen / Mahlstrom Open Air
16.10.22 RO – Bucharest / Metal Gates Festival0