Aus Melbourne, der zweitgrößten Stadt Australiens, rollt ein satter Brocken Brutal Old School Death auf uns zu. Die fünfköpfige Extrem Metal Armada wurde 1988 unter dem Banner ACHERON gegründet, schrieb sich ab 1994 jedoch lieber ABRAMELIN auf die Flaggen, um jedwede Kollisionen mit dem gleichnamigen amerikanischen Death/Black Metal Institution ACHERON zu umschiffen. Nachdem man neben zwei Demos und zwei EPs das Debüt Album "Abramelin", sowie dessen Nachfolger "Deadspeak" veröffentlicht hatte, tauchte man auch schon wieder in der Versenkung ab. Erst im Jahre 2017 fand man erneut zusammen, um sein 2003 zu Grabe getragenes Baby wiederzubeleben. Die dritte Schlachtplatte "Never Enough Snuff" geht durchaus in Richtung Technical Death, ist dabei aber sehr gradlinig und alles andere als verspielt oder experimentell ausgefallen. ABRAMELIN legen hierbei einen hohen Wiedererkennungswert an den Tag, was sicherlich auch am speziellen Gitarrensound liegt, der häufig im Tremolo gezockt und abwechslungsreich ausgelebt wird.
Wie es der Albumtitel bereits erahnen lässt, besitzt "Never Enough Snuff" ein nicht zu unterschätzendes Gewalt- und Aggressionspotential. Der verruchte Massenmörder Death Metal des australischen Quintetts ist angereichert mit lauter technischen Finessen, groovigen Aspekten und arglistigen Blasts. Simon Dower wechselt schon mal innerhalb nur einer Strophe von gutturalem, rauem und grobschlächtigem Todesgrollen zu hellerem, angepisstem Death Roaring und wieder zurück.
Das hört sich verdammt wild an und das ist es auch. ABRAMELIN legen ordentlich Druck in ihren rohen, brutalen und unnachgiebigen Klangkosmos, um ihn an geeigneter Stelle auf das Auditorium herniederprasseln zu lassen. Dabei lockern filigrane, teils pfeilschnelle und melodische Soli den zermürbenden, brachialen und reißerischen Old School Death Metal immer wieder auf. Innerhalb ihres mitreißende und gemeinen Brutal Blackened Death Metal verwursten die Australier extreme bis vulgäre Horror- und Gewaltfantasien. Nicht zuletzt daher dürften ABRAMELIN bei Fans von CANNIBAL CORPSE, IMMOLATION, KORPSE oder auch SINISTER hohen Anklang finden. Die zehn neuen Tracks ihres refreshing Old School Style sind dynamisch, groovy as fucking Hell und technisch absolut on top! ABRAMELIN kennen keine Gnade, lupfen nur selten den Fuß vom Gas und bringen es, aufgrund ihrer kompromisslosen Vorgehensweise äußert straight und nahezu schnörkellos auf den Punkt.
Das finstere, energetische und abgrundtief böse "Never Enough Snuff" wurde in verschiedenen Studios in Melbourne aufgenommen und erhielt seinen soundtechnischen Feinschliff von Klangvirtuose Dan Swanö in dessen Unisound Studio im schwedischen Finspång. Das Album wurde bereits im vergangenen Jahr in Eigenregie auf den Markt geworfen, wobei es recht schnell die Aufmerksamkeit von Petrichor erregte, um nun knapp 1 ½ Jahre später, von dem niederländischen Hammerheart Records Sub-Label wiederveröffentlicht zu werden. Und das absolut zu Recht, wie ich meine, denn ABRAMELIN haben mich mit der 50:26-minütige Blastorgie "Never Enough Snuff", welche produktionstechnisch auf richtig hohem Niveau föhnt und schon echt derbe ins Fressbrett ballert, sofort in ihren Bann gezogen.
(Janko)
https://www.facebook.com/abramelinofficial
https://www.instagram.com/abramelin_australia/
https://abramelin1.bandcamp.com
LACK OF LIES - Wertung: 90/100
ABRAMELIN in der "Never Enough Snuff" Besetzung:
Simon Dower - Vocals
Tim Aldridge - Guitars, Bass, Guitars
Rob Mollica - Bass
Matt Wilcock - Guitars
David Haley - Drums
Tracklist:
01. Never Enough Snuff (04:28)
02. Knife-Play (06:05)
03. Full Ghore Whore (03:56)
04. Moon Dogs (04:55)
05. The Peeler (04:43)
06. Horror-zontal (05:26)
07. Play with your Prey (04:44)
08. Sparagmos (05:07)
09. A Head Fuck (05:25)
10. Pleasures (2019) (05:17)
TT: 50:26 Minuten
Anspieltipps: The Peeler; Never Enough Snuff; Horror-zontal; Full Ghore Whore
Den kompletten Stream des Albums gibt es hier:
Full Gore Whore:
Moon Dogs: