ABORTED - Vault Of Horror

Nuclear Blast Records

- zwölfte Schlachtplatte der belgischen Brutal Deather/Grindcoreler -


ABORTED - Vault Of Horror
VÖ: 15.03.2024 / Nuclear Blast Records

Wenn ich an die besten Bands aus dem Sektor Brutal Death Metal/Grindcore denke, dann kommen mir sofort die US-Amerikaner DYING FETUS, SUFFOCATION, sowie CANNIBAL CORPSE, die Italiener DEVANGELIC und natürlich die, aus Beveren in Ost-Flandern stammenden ABORTED in den Sinn. Das sind alles gestandene Musiker und exzellente Techniker, die seit Dekaden dem Extrem Metal frönen und dabei ihre Brutalität, ihre Aggressivität, ihr Durchsetzungsvermögen, sowie ihre Spielkunst auf einen wahrhaften Olymp der Komplexität heben. Das wird dem 1995 gegründeten höllischen Konglomerat aus Belgien, Island, Italien und den Vereinigten Staaten auch mit seinem, indes zwölften Nackenbrecher "Vault Of Horror" gefahrlos gelingen! Wenn man sich, was man allerdings beim besten Willen nicht nötig gehabt hätte, dann noch mit der gesangstechnischen Speerspitze der postapokalyptischen Growl-, Grunt- und Grind-Szene verstärkt, kann beim besten Willen nichts mehr schiefgehen!

 

Das infernale Five-Piece, bestehend aus Hassprediger Sven de Caluwé, den beiden Sixstringern Ian Jekelis und Daníel Máni Konráðsson, Tieftöner Stefano Franceschini, sowie Drumtormentor Ken Bedene, hat sich für seine zwölfte Schlachtplatte zehn internationale Brüllwürfel mit ins Boot geholt. Den Anfang zu "Vault Of Horror" macht der Eröffnungstrack "Dreadbringer". Ein technisches Meisterwerk aus manischer Raserei, dessen brachiale Blast-und Crossrhythmik-Abfolgen Ben Duerrs (SHADOW OF INTENT) derbe Aggrovoices durch den Äther jagen. Weiter geht es mit dem grotesken Zerwürfnis "Condemned to Rot", bei dem ABORTED-Fronter Svencho von FLESHGOD APOCALYPSE-Growler Francesco Paoli tatkräftige Unterstützung erfährt. Anschließend lässt sich ANGELMAKER Johnny Ciardullo zu dem bestialischen Drumgewitter "Brotherhood of Sleep" am Mikro aus. Trotz seiner enormen Durchschlagskraft bleibt das brachiale Explosivgeschoss, dem es keinesfalls an Abwechslung mangelt, stets bouncy as fucking Hell. Darauf folgt das düstere und bedrohliche "Death Cult", dem Mikrofonmembran-Killer Alex Erian (DESPISED ICON) seine derbe Stimmgewalt leiht. Im Anschluss daran gibt sich CRYPTOPSY Frontröhre Matt McGachy bei "Hellbound" sein Stelldichein. Die komplexen Highspeed Drum Patterns bieten neben mörderischen Gitarrenriffs, der fies prattelnden Bassaxt, sowie den räudigen, tobsüchtigen und alles zermalmenden Vocalperformances einfach nur brachialste Brutalität in ihrer höchsten Vollendung.

Der ultraschnelle und mit 01:44 Minuten kürzeste Track des Albums "Insect Politics", an dem sich INGESTED Jason Evans austoben darf, setzt dem ganzen dann die Hochgeschwindigkeits-Krone auf. Eine Nummer mit enormem Schlagzeugtraffic, von der man wahrlich Herzrasen kriegt. An der nachfolgenden Demontage jeglicher Friedlichkeit namens "The Golgothan", trägt Hal Microutsico`s (ENGULF) psychopathische Vocalperformance eine nicht von der Hand zu weisende Mitschuld. ARCHSPIRE Schreihals Oliver Rae Aleron steuerte seine extrem schnell gesungenen Vocal Patterns meinem persönlichen Album-Highlight "The Shape of Hate" bei. Eine morbide Komposition mit relativ langem, akustischem Zwischenspiel. Das kompakte und bullige "Naturom Demonto" wird von David Simonich (SIGNS OF THE SWARM) begleitet. Ganz weit oben auf der Aggressions-, aber auch der Technik-Skala angesiedelt ist der, von purer Raserei gezeichnete Abschlusssong "Malevolent Haze", dem OV SULFURs Front-Kampfsau Ricky Hoover sein stimmgewaltiges Potenzial verleiht.

 

Die zehn Songs umfassende internationale Kooperation "Vault Of Horror" ist eine Hommage an die Klassiker des Horror-Films, die sich unter anderem mit "The Texas Chainsaw Massacre" (auf "Death Cult"), "Halloween" (bei "The Shape Of Hate"), "Return of the Living Dead", "Prince of Darkness", dem Scheißedämon aus der düsteren Fantasy-Satire "Dogma" und auch neueren Filmen, wie "The Mist" (in "Malevolent Haze") auseinandersetzen. Die durchdringende, aber eher hintergründige Orchestration, der neuesten Wuchtbrumme aus dem Hause ABORTED, übernahm daher auch niemand geringeres, als der kanadische Musiker und Filmkomponist Spencer Creaghan (DEVILMENT, CARNIFEX). Das 40:04 Minuten splatternde "Gewölbe des Grauens" ballert und pusht wie Sau und wurde von Soundgott Dave Otero in dessen Flatline Audio zu Denver, Colorado komplett produziert und soundtechnisch feinveredelt. Ein wahres Brett von einem Album und definitiv nichts für schwache Nerven!!!

 

(Janko)

 

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https://abortedmetal.bandcamp.com/album/vault-of-horrors

 

LACK OF LIES - Wertung: 87/100

 

ABORTED - in der "Vault Of Horror" Besetzung:

Sven de Caluwé - Vocals

Ian Jekelis - Guitars

Daníel Máni Konráðsson - Guitars

Stefano Franceschini - Bass

Ken Bedene - Drums

 

Tracklist:

01. Dreadbringer (05:30)  

02. Condemned to Rot (02:56) 

03. Brotherhood of Sleep (03:55)        

04. Death Cult (03:40)      

05. Hellbound (04:47)    

06. Insect Politics (01:44)          

07. The Golgothan (04:19)       

08. The Shape of Hate (04:17)  

09. Naturom Demonto (04:03) 

10. Malevolent Haze (04:53)    

 

TT: 40:04 Minuten

 

Anspieltipps: The Shape of Hate; Brotherhood of Sleep; Death Cult; The Golgothan


Death Cult (ft. Alex Erian of Despised Icon):

Dreadbringer (feat. Ben Duerr of Shadow Of Intent): 





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